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SCHACH-SPHINX/06302: Fiskes Freundschaftsdienst (SB)


Wer erinnert sich an den um die Wende zum 20. Jahrhundert in Florenz lebenden Professor und Islandliebhaber Willard Fiske? Wahrscheinlich kaum einer, und doch müßte man ihn wegen seines Engagements als einen der Gründungsväter des modernen Schachs in Island zählen. Aus einem Bericht aus der Wiener Schachzeitung des Jahres 1901 entnehmen wir, daß Professor Fiske seine Freunde auf Island mit Fachliteratur und Spielmaterial versorgte. Die Isländer, die viele dunkle Winterabende durchzustehen hatten, spielten leidenschaftlich gern Schach. Da ihre Insel allerdings fernab der Routen der Schachturniere lag und Zeitungen bis zu ihnen kaum durchdrangen, lebten sie gewissermaßen hinterwälderisch und wußten nichts von der neuzeitlichen Schachstrategie. Das änderte sich mit Fiskes Freundschaftsdienst. Fiske war so hingerissen von der isländischen Lebensart, daß er, als er ihre Schachleidenschaft entdeckte, sogar eine isländische Schachzeitung in Leipzig drucken und diese bis in den Nordwesten Kanadas hinein an dort lebende Isländer verteilen ließ. Die Söhne und Töchter seiner isländischen Freunde sollen, so sagt man, noch heute eine hohe Wertschätzung für den Professor aus Florenz empfinden. Der schönste Dank an Fiske ist sicherlich das Aufkommen einer ganzen Schar von isländischen Großmeistern mit internationalem Renommee. Im heutigen Rätsel der Sphinx besiegte der Isländer Petursson den Engländern Nunn. Die Partie fiel, als der schwarze Springer auf a3 sein Leben aushauchte. Also, Wanderer, welchen Weg mußte Weiß für dieses Ziel gehen?



SCHACH-SPHINX/06302: Fiskes Freundschaftsdienst (SB)

Petursson - Nunn
Reykjavik 1988

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Selten sah man Rainer Knaak so zerknirscht wie in dieser neunten Runde beim Open in Lugano 1989. Nach 1...e6-e5 setzte ihm sein Kontrahent Viktor Kortschnoj mit 2.Dd2-b4 Dc7-f7 3.Tb6-b8 die Pistole auf die Brust. Knaak resignierte, da 3...Kh8-g8 4.Ld3-c4 nicht angängig war und 3...Tf8xb8 4.Db4xb8+ eine Figur verlor.


Erstveröffentlichung am 30. August 2004

24. August 2017


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