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SCHACH-SPHINX/06556: Jubelgesänge aus Politschka (SB)


Wer die Risiken des Berufsschachspielertums scheut, bleibt Amateur und geht geregelten Arbeitsverhältnissen nach. Nur ab und zu treibt es ihn dann zu Turnieren ins Ausland, wo er sein Können unter Gleichgesinnten erprobt. Der Sprung in die höheren Kader bleibt ihm zwar verwehrt, dennoch leidet sein Talent nicht darunter. Als Amateur kann er sich freilich nicht mit derselben Aufopferung seiner Leidenschaft widmen, wie es seine Profi-Kollegen tun. Aber kein Drandenken, daß seine Partien deswegen nicht ebenso brillant sein können. Die Remiskugel schiebt er jedenfalls nicht. Wozu auch? Die seltenen Gelegenheiten wird er sich nicht dadurch verderben, daß er mit Kalkül und Blick auf den Tabellenstand vorsichtiger spielt, als sein Temperament es ihm vorschreibt. Größerer Wagemut, wenngleich auch zuweilen gröbere Fehler zeichnen Amateurpartien aus. Im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Meisterturnier in der böhmischen Stadt Politschka spielte unser Schachfreund Apel gegen seinen russischen Kontrahenten Baschkow die schönste Partie des Festivals. Mit der Einleitung eines Figurenopfers im zwölften Zug nahm die Partie einen aggressiven, kombinationsträchtigen Charakter an. Oft muß man solchen Einsatzwillen bei Großmeisterturnieren missen. In der Diagrammstellung wäre nun durchaus 1.Sc5xe6 Te8xe6 2.Te1xe6 Dd6xe6 3.Dg5-d8+ De6-e8 4.Dd8xd5 möglich gewesen mit weißer Gewinnstellung. Doch der deutsche Amateur Apel zeigte nun Großmeisterqualitäten, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06556: Jubelgesänge aus Politschka (SB)

Apel - Baschkow
Politschka 1993

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Was für ein herrlich verdutztes Gesicht machte doch Meister Juhász, als sein König nach 1...Sg3-f1+ 2.Kh2-h1 De5-h2+! 3.Sg4xh2 Sf1-g3# von zwei Springern im Matt erstickt wurde.


Erstveröffentlichung am 9. Mai 2005

6. Mai 2018


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