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SCHACH-SPHINX/06728: Zeitnot verdarb alles (SB)


Für Ralf Lau war die Deutsche Meisterschaft von 1980 in Bad Neuenahr- Ahrweiler ein einziges Fiasko. Unter 24 Teilnehmern landete der Solinger weit abgeschlagen auf den 19. Platz. Fünf Punkte gingen gerade mal auf sein Konto. Die schwerste Niederlage des Turniers hätte jedoch auch gut und gerne seine beste Turnierpartie werden können, wenn ihm nicht die Bedenkzeit und die Hektik, zehn Züge in nur wenigen Sekunden ausführen zu müssen, dazwischengefunkt hätten. Gegen den Titelverteidiger Ludek Pachman spielte er in der sechsten Runde die Ben-Oni-Verteidigung nahezu exzellent. Bis zum 31. Zug hatte er seinen Kontrahenten mit mehreren feinen Manövern bis an den Rand der Niederlage gebracht. Doch dann begann das Malheur. Lau blitzte, schonungslos getrieben vom Fallblättchen, verlor eine Figur und schließlich die Partie. Wer vorher nicht gewußt hat, wie sehr sich ein Mensch ärgern kann, der wußte es, als er Lau hinterher grollen sah. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Lau zuletzt 33...c3-c2 gespielt, doch auch dieser letzte Strohhalm wurde ihm brutal entrissen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06728: Zeitnot verdarb alles (SB)

Pachman - Lau
Deutschland 1980

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Den Unterschied betonend spielte der holländische Großmeister Max Euwe nach 1.Te1xe7! Lb7xf3 die verblüffende Pointe 2.La2-b3!! Die weiße Dame war nun tabu wegen 2...Lf3xd1 3.Te7-e3+ Dd3-d6 4.La3xd6+ Kf8-g8 5.Ld6-e7 und Weiß gewinnt Material. Also erwiderte sein Kontrahent Speyer 2...Dd3-a6, mußte sich jedoch ein weiteres Mal belehren lassen: 3.Tc1-c7! Da6xa3 - 3...Lf3xd1 4.Te7xf7+ 4.Kf8-g8 Tf7xg7# - 4.Te7xf7+ Kf8-e8 5.Dd1-e1+ und Schwarz gab wegen offensichtlicher Wehrlosigkeit auf.


Erstveröffentlichung am 28. Oktober 2005

27. Oktober 2018


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