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SCHACH-SPHINX/06859: Jubel für den Minsker Meister (SB)


Bei der 47. Landesmeisterschafts der UdSSR von 1980 siegte völlig überraschend und sich klar vom Verfolgerfeld absetzend der seinerzeit 55jährige Oldtimer Efim Geller, ältester Teilnehmer des Turniers und dennoch schlagkräftig genug, um die jüngere Konkurrenz aus Artur Jussupow, Juri Balaschow und Garry Kasparow abzuhängen. Alle drei kamen aus demselben "Stall", nämlich aus Moskau, abgesehen natürlich von unserem Mann aus Baku, Kasparow, der jedoch später ebenfalls in die Hauptstadt umsiedeln sollte. Ausgetragen wurde der Wettkampf in Minsk, und ihr Lokalmatador, Viktor Kupreitschik, sorgte dann für die zweite Überraschung des Turniers. Mit sehr viel Elan, phantasielosem Spiel und taktisch gewürzten Partien katapultierte er sich auf den fünften Platz. Entsprechend wurde er von seinen Fans im Turniersaal mit Jubel und Applaus gefeiert. Im heutigen Rätsel der Sphinx, seiner vielleicht schönsten Partie aus diesem Turnier, besiegte er den Omsker Großmeister Vitali Zeschkowski mit den schwarzen Steinen. Eine Neuerung in einer Variante der Sizilianischen Verteidigung, die bis dahin als mühsam für den Nachziehenden galt, ebnete den Weg zum Erfolg. Im Stellungsdiagramm hatte Kupreitschik bereits die Qualität geopfert. Mit dem nächsten Zug wuchs der schwarze Angriff auf unüberwindliche Stärke an, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06859: Jubel für den Minsker Meister (SB)

Zeschkowski - Kupreitschik
Minsk 1980

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auf 1...Tc8-c4 wiesen die Sterne aus, daß Weiß nach 2.g2-g4! a5-a4 3.Sb3-d4 Lc3xd4 4.Sf3xd4 Dd6-e5 5.Sd4-f3 De5-d6 - 5...Tc4-c1+ 6.Kg1-g2 De5-e4 7.Tb5-b8+ Se7-c8 8.Dh4-d8+ mit Figurengewinn - 6.Tb5-a5! Tc4-c8 7.Ta5xa4 Se7-g6 8.Dh4-h5 Dd6-f6 9.Dh5-f5 Df6-c6 10.Ta4-a7 Tc8-f8 11.Ta7-d7 d5-d4 12.Td7xd4 Tf8-a8 13.a2-a4 unbedingt gewinnen würde, was dann auch geschah.


Erstveröffentlichung am 8. März 2006

7. März 2019


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