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SCHACH-SPHINX/06925: Nigel Short fand die Lücke (SB)


Ganz belanglos fing die Partie zwischen den beiden Briten Tony Miles und Nigel Short an. Miles eröffnete mit Königsindisch im Anzuge. Sein Ziel war leicht zu durchschauen. Auf positionellem Glatteis hoffte er, seinem jungen Kontrahenten leichter beikommen zu können, der das Taktische bevorzugte und schon so manchem "alten Herrn" das Fürchten gelehrt hatte. Miles' Konzept war einfach. Er machte Züge, die einen konkreten Plan wie hinter Schleiern verbargen. Sein Pech war allerdings, daß er im Mittelspiel selbst den Faden aus den Händen verloren hatte und zusehends in eine kritische Stellung hineingeriet. Plötzlich befand er sich mitten in der Domäne des jungen Angriffsspielers. Der schaute sich im heutigen Rätsel der Sphinx die weißen Figuren etwas genauer an und deckte deren konzeptionslose Formation mit geübten Augen auf. Mit seinem nächsten Zug zerschmetterte er dann die entscheidende Schranke, die ihm von einem Sieg trennte. Trotz des letzten Platzes beim Londoner Turnier konnte Short zumindest einen Achtbarkeitserfolg vorweisen. Die einzige Partie, die er gewann, war ebendiese gegen Miles, der ihn unverzeihlichst unterschätzt hatte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06925: Nigel Short fand die Lücke (SB)

Miles - Short
London 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Stellungen solchen Typs löste der alte Kämpe Oldrich Duras mit wuchtigen Schlägen: 1.Tf5xf7+! Kg7xf7 2.Dh4-h7+ Kf7-e8 3.e5-e6 Sd5xc3+ 4.b2xc3 Td8-d4 - spekuliert auf 5.c3xd4, worauf Dauerschach gefolgt wäre - 5.Dh7-f7+ Ke8-d8 6.e6-e7+ und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 13. Mai 2006

12. Mai 2019


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