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SCHACH-SPHINX/07017: Partie mit tödlichen Folgen (SB)


Mitunter endete eine Schachpartie in der Tat tödlich für einen der Spieler. So lesen wir in der Olufssaga, daß König Kanut seinen Vasallen Jarl Ulfr besuchte und beide zur Zerstreuung der Gedanken Schach spielten. Es ergab sich jedoch, daß der König einen fatalen Fehler machte, worauf er eine Figur verlor. Charakterfestigkeit war nicht unbedingt eine Tugend der Herrschenden, und so wollte der König seinen falschen Zug zurücknehmen und statt dessen einen anderen ausführen. Darauf erzürnte sein Vasall, warf das Schachbrett um und ging fort. Nun war die Reihe an den König, in Wut zu geraten, und so rief er hinterher: "Ulfr, du Feigling, fliehest du so?" Jarl Ulfr blieb bei diesen Worten in der Tür stehen und erwiderte gekränkt: "Ihr wäret wohl weiter geflohen am Flusse Helga, wenn ich euch nicht zur Hilfe gekommen wäre gegen die Schweden." Der Vasall hatte nur noch wenige Tage zu leben. Auf Befehl des Königs starb er unter den Dolchen von Meuchelmördern. Kränkungen und verletzte Ehrbegriffe forderten wohl fast soviele Menschenleben wie Eifersüchteleien. Im heutigen Rätsel der Sphinx ging es jedoch friedvoller zu, wenngleich Weiß mit seinem nächsten Zug die erste Stufe zu seinem Sieg bestieg, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07017: Partie mit tödlichen Folgen (SB)

Kovacevic - Begovac
Sombor 1976

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die weiße Dame führte das Regiment, aber es war der Turm, der den entscheidenden Schlag versetzte: 1.Tf1xf4! und nun scheitert 1...Dd6xf4 an 2.a5-a6!, so daß der Nachziehende zu 1...b6xa5 gezwungen war. Allerdings besaß Weiß nach 2.Db5-e5 einen ganzen Turm mehr, und so war die schwarze Kapitulation unvermeidlich geworden.


Erstveröffentlichung am 14. August 2006

3. September 2019


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