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SCHACH-SPHINX/07075: Das Salz aller Vorwürfe (SB)


Physiognomische Verunglimpfungen waren seit jeher das Salz aller Vorwürfe, um einen Menschen mit einer bestimmten Interessenlage zum Gespött zu machen. Ob nun Kirchenleute, Könige, Metzger, Beamte oder schlichtweg Otto Normalverbraucher, sie alle dienten dem Spötter zur Karikierung. Auch Schachspieler wurden auf diese Liste gesetzt von ihren Gegner, und ihre Attacken auf Gestalt und Gesicht zeugen von einer wenig einfallsreichen Geistestätigkeit, aber Vorwürfe sollen schließlich nicht durch ihren Wortwitz treffen, sondern durch einen breitangelegten Konsens mit ihrer Zuhörerschaft. "Wenn du einen Schachspieler erblickst mit finsterer Miene, dicken Lippen, platter Nase, starkem Haarwuchs, schmalen Schultern, zahnlos und mit geschwollener Stirn, dann meide ihn, denn das ist ein Teufel." Ob sich der Leibhaftige damit angesprochen fühlt, ist zu bezweifeln, sicher ist jedenfalls, daß im heutigen Rätsel der Sphinx der Nachziehende mit einer wahrhaft teuflischen Umzingelung den weißen Monarchen in ein Mattnetz trieb, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07075: Das Salz aller Vorwürfe (SB)

Frenzel - Sampieri
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ohne Blutvergießen oder einen tödlichen Schuß setzte Schwarz aufs friedvollste Matt. Nur Narren wittern bei diesen Worten einen Widerspruch: 1...Lf5-h3! 2.Lg2xh3 Df2xf3+ 3.Lh3-g2 Df3-d1+ 4.Kh1-h2 b7- b6!! 5.Da5xb6 Lf6-e5+ 6.Kh2-h3 Dd1-h5#


Erstveröffentlichung am 11. Oktober 2006

31. Oktober 2019


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