Schattenblick → INFOPOOL → SCHACH UND SPIELE → SCHACH


SCHACH-SPHINX/07283: Wer den Himmel will erobern (SB)


Zuweilen müssen die Zügel fest in die Hände genommen werden, um ein taktisches Stellungsproblem zu lösen. Wer an diesen kritischen Momenten zaudert, vergibt nicht nur sein Glück, sondern verspielt auch oft den Sieg. Der Lübecker Lyriker Emanuel Geibel schrieb einmal: "Wer den Himmel will erobern, muß ein rechter Kämpfer sein!" Dies gilt vor allem, wenn beide Seiten auf einen Mattangriff drängen und die Figuren entsprechend vormarschieren. In seiner Partie gegen Matocha auf der Meisterschaft der CSSR 1968 ging Bujnoch mit den weißen Steinen stets um eine Prise schärfer zu Werke als sein Kontrahent und sicherte seinen eigenen König, obgleich dieser in Gefahren verstrickt war, bestmöglich ab. Und doch war Eile geboten, schließlich umdrohte ein dreizüziges Matt seinen König. Allein, der schwarze Regent war derart exponiert, daß die Geier bereits über seinem Haupte schwebten. Um als Sieger im heutigen Rätsel der Sphinx vom Feld zu gehen, bedurfte es dennoch eines feinen Manövers oder, im Sinne Geibels, einer rettenden Himmelstat, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07283: Wer den Himmel will erobern (SB)

Bujnoch - Matocha
CSSR 1968

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Morphy hatte das Vorbild gegeben, und Onderka war ein eifriger Schüler, und so fiel es ihm nicht schwer, die beiden Verteidiger des Feldes d8 mit der erprobten Holzhammermethode zu beseitigen. Er zog also 1.Sb5-c7+! Damit fiel der erste Wächter. Unser unbekannter Schachfreund mußte 1...Tc8xc7 erwidern, worauf Onderka mit 2.Df3xc6+! den letzten Wächter eliminierte und so die entscheidende Schneise schlug für das Morphysche Turmmatt auf d8.


Erstveröffentlichung am 6. Mai 2007

27. Mai 2020


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang