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SCHACH-SPHINX/07342: Ein Ekel für Tarrasch (SB)


Partien leichten Stils waren für Siegbert Tarrasch ein Greuel. Auf sie verwandte er nur ein paar Kommentarzeilen, aber von einer tiefgründigen Analyse sah er ab. Dass man auf dem Brett der schnöden Taktik willen eine Partie spielte, beispielsweise, indem man das Königsgambit erprobte, dem aus seiner Sicht so rein gar nichts anhaftete an gehaltvollem strategischen Spiel, lehnte Tarrasch aus Prinzip ab. Dafür hatte er kein Verständnis. Schachkunst bedeutete für ihn immer: Einsatz strategischer Ziele und nicht das Verschwenden von Gedanken an kurzatmige taktische Gefallsucht. Was er wohl zum heutigen Rätsel der Sphinx gesagt hätte, wo Casa, nur dem Materialgewinn verpflichtet, mit 1...Le5- d4+ 2.Kg1-h2 Sf5-e3 3.Le1-g3 Se3-f1+ 4.Kh2-h3 Sf1xg3 5.Dd3xf3 Tf6xf3 6.Te2-e8+ Kg8-f7 zwar den Sieg davontrug, aber die starke kunstvolle Siegespointe übersah, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/07342: Ein Ekel für Tarrasch (SB)

Langeweg - Casa
Lugano 1968

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auf die Drohung gegen seinen Läufer auf c4 gab Stein nichts, weil er mit 1.Sf5xg7! die schwarze Königsstellung von Portisch zertrümmern konnte. Auf 1...Kh8xg7 2.Lg5-f6+ Kg7-g6 3.De2-f3 siegt Weiß rasch, aber auch der Partiezug 1...Le6xc4 2.Lg5-f6! Lc5-e7 - 2...Lc4xe2 3.Sg7-f5+ Kh8-g8 4.Sf5-h6# - 3.De2-f3 half nicht gegen den Mattangriff.

17. Mai 2022

veröffentlicht in der Schattenblick-Druckausgabe Nr. 174 vom 21. April 2022


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