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SCHULE/315: Bessere Startchancen durch Frühprognose schulischer Fertigkeiten (idw)


Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung - 03.03.2011

Erstes Frankfurter Forum:
Bessere Startchancen durch Frühprognose schulischer Fertigkeiten


Das erste Frankfurter Forum rückt die Notwendigkeit der Frühprognose schulischer Kompetenzen in den Fokus der Debatte um das Thema frühe Bildung. "Eine frühe Diagnose und damit die Möglichkeit einer gezielten Zusatzförderung schulischer Fähigkeiten im Vorschulalter trägt dazu bei, die Startchancen im deutschen Bildungssystem für alle Kinder zu optimieren", erklärt Professor Marcus Hasselhorn vom Deutschen Institut für internationale Pädagogische Forschung (DIPF), Mitveranstalter des Frankfurter Forums. Das Forum ist die Nachfolgeveranstaltung der Göttinger Gespräche. In dieser Tradition stehend zielt es darauf, die pädagogische Praxis und die Schulverwaltung mit der aktuellen Forschung vertraut zu machen. Das Frankfurter Forum wird ab 2011 jährlich von der Goethe-Lehrerakademie Frankfurt (GLA), dem DIPF und der Gesellschaft zur Förderung Pädagogischer Forschung (GFPF) in Zusammenarbeit mit dem Hogrefe-Verlag ausgerichtet.

Zur Auftaktveranstaltung mit Vorträgen und Workshops kamen mehr als 200 Teilnehmer aus Bildungsforschung und -praxis und diskutierten über aktuelle diagnostische Verfahren sowie Möglichkeiten der Förderung im Vorschulalter. "Eine gezielte Förderung ist nur möglich, wenn man bereits vor der Schule weiß, bei welchen Kindern Defizite in den schulrelevanten Kompetenzen bestehen. Dazu sind Verfahren notwendig, die eine Erfassung solcher Fähigkeiten im Kindergarten erlauben. Die bestehenden Maßnahmen der Bildungspraxis, wie die Schuleingangsuntersuchungen, reichen nicht aus und kommen zu spät", erklärt Hasselhorn. Er erinnert daran, dass bereits die Kindergärten einen Bildungsauftrag haben. Frühprognose und gegebenenfalls kompensatorische Fördermaßnahmen bei Entwicklungsrückständen würden die bisherige pädagogische Praxis der Kindergärten nicht ablösen, sondern diese sinnvoll ergänzen.

Ein Podium mit den Bildungswissenschaftlern Professor Hasselhorn aus Frankfurt, Professor Wolfgang Schneider aus Würzburg, Professor Ulrich Trautwein aus Tübingen, Professor Urs Moser aus Zürich sowie der Leiterin des Referats Individuelle Förderung im hessischen Kultusministerium, Birgid Oertel, diskutierte mit den Tagungsteilnehmern. Wissenschaft und Praxis sehen einhellig Nachholbedarf bei der Frühprognose im Vorschulalter, diskutieren aber auch Grenzen der Diagnose und Förderung in Kindergärten und Kindertagesstätten.

Ausführliche Informationen zum Frankfurter Forum finden Sie auf der Webseite des Hogrefe-Verlags:
www.hogrefe.de/service/goettinger-gespraeche

Weitere Informationen unter:
http://www.dipf.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution270


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung,
Philip Stirm, 03.03.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2011