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MELDUNG/209: "Nigerianischer Alptraum" fordert Wladimir Klitschko (SB)



Weltmeister gibt Samuel Peter in Frankfurt Revanche

Für seine Titelverteidigung am 11. September in Frankfurt am Main kündigt Wladimir Klitschko einen Sieg gegen Samuel Peter an. Auf der Pressekonferenz versprach der 34 Jahre alte Weltmeister der Verbände WBO, IBF und IBO im Schwergewicht seinen Fans eine tolle Show. In seinem 18. Titelkampf bekommt es der Ukrainer mit einem Herausforderer zu tun, den er schon einmal besiegt hat. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen am 24. September 2005 war er in Atlantic City allerdings nur knapp einer Niederlage gegen den gebürtigen Nigerianer entgangen, der ihn dreimal zu Boden schlug, am Ende aber einstimmig nach Punkten unterlag.

"Die Niederschläge spielen zwar keine Rolle mehr, aber eine solche Erfahrung will ich nie wieder machen", erklärte der Champion entschieden. "Der erste Kampf gegen Samuel Peter war einer der härtesten meiner Karriere. Peter ist ein extrem harter Puncher und hat sich in den letzten Kämpfen deutlich weiterentwickelt. Ich weiß, was mich am 11. September erwartet und werde vorbereitet sein. Die Fans können sich auf ein hochdramatisches Duell freuen."

Wladimir Klitschko ist vor dem 29jährigen "Nigerian Nightmare" gewarnt: "Der Mann ist ein Brocken. Er hat viel Erfahrung, ist wahnsinnig stark und bekannt für seine Schlagkraft. Ich werde mich fleißig auf den Kampf vorbereiten und ihn nicht unterschätzen." Wie in den letzten Jahren üblich will sich Klitschko zusammen mit seinem Trainer Emanuel Steward auch diesmal im österreichischen Going am Fuße des Wilden Kaisers vorbereiten, um den schweren Gang erfolgreich bestehen zu können.

Die Kontroverse um den geplatzten Kampf gegen Alexander Powetkin, der Klitschko bei einer Pressekonferenz vor zwei Wochen versetzt und wenig später das Handtuch geworfen hatte, ist mittlerweile verraucht. "Ich freue mich, daß ich jetzt einen wahren Gegner habe und nicht einen, der nur in seinen Träumen kämpft. Powetkin spielt keine Rolle mehr", zog der Ukrainer einen Schlußstrich.

Samuel Peter stand bis vor kurzem an Nummer zwei der IBF-Rangliste. Nachdem der Verband dem Russen Alexander Powetkin den Status des Pflichtherausforderers entzogen hatte, ist der Nigerianer offizieller Kandidat für einen Kampf gegen den seit vier Jahren amtierenden Weltmeister.

Wladimir Klitschko hat 54 Kämpfe gewonnen (48 durch K.o.) und drei verloren. Samuel Peter, der 27 seiner 34 Kämpfe vorzeitig für sich entschieden hat und wie Klitschko in seiner Karriere bislang drei Niederlagen einstecken mußte, lebt und trainiert seit einigen Jahren in Las Vegas. Er war von 2006 bis Oktober 2008 WBC-Weltmeister und wurde von Vitali Klitschko bei dessen Rückkehr nach vierjähriger Pause entthront. Seine dritte Niederlage bezog er im März 2009 gegen Eddie Chambers, der ihn nach Punkten besiegte. In den letzten zwölf Monaten hat Peter vier Kämpfe in Folge durch K.o gewonnen, zuletzt einen IBF-Ausscheidungskampf gegen den starken Newcomer Nagy Agiulera aus der Dominikanischen Republik. In den unabhängigen Ranglisten von fightnews.com (Nummer 12) oder boxrec.com (Nummer 8) wird Samuel Peter nicht auf den vordersten Rängen geführt.

"Ich habe lange auf diesen Rückkampf gewartet", sagte der Nigerianer. "Jetzt werde ich vollenden, was mir damals nicht ganz gelang. Ich werde Klitschko ausknocken, seine Gürtel in den Koffer packen und mit ihnen wiederkommen und mir dann seinen Bruder Vitali vorknöpfen, mit dem ich ja auch noch eine Rechnung zu begleichen habe."

Nach den Worten Bernd Böntes, Geschäftsführer der Klitschko Management Group, war der Hinkampf vor fünf Jahren sicherlich einer der aufregendsten Schwergewichtskämpfe der letzten zehn Jahre. "Der Kampf ging hin und her und die Zuschauer standen auf ihren Stühlen. Dieses Rematch haben sich viel Boxfans seit langem gewünscht. Wir freuen uns, daß wir mit Samuel Peter nun sogar noch einen wesentlich attraktiveren Gegner als Powetkin in Frankfurt präsentieren können."

Im Frankfurter Stadion werden rund 50.000 Zuschauer den Kampf verfolgen. Schon vor der Bekanntgabe des neuen Gegners wurden 15.000 Eintrittskarten abgesetzt, der Veranstalter rechnet mit einem ausverkauften Haus. Unter dem Motto "Let's fight!" überträgt der Kölner Privatsender RTL den Kampf ab 22.10 Uhr live aus der Commerzbank-Arena.

4. August 2010