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MELDUNG/404: Wlodarczyk verspricht seinen Landsleuten einen Sieg (SB)



WBC-Champion im Cruisergewicht in Warschau gegen Palacios

Am 2. April verteidigt Weltmeister Krzysztof Wlodarczyk den Titel des World Boxing Council (WBC) im Cruisergewicht in Warschau gegen den Puertoricaner Francisco Palacios. Wie die Statistik des Polen von 44 Siegen, zwei Niederlagen und einem Unentschieden zeigt, ist er nicht nur ein sehr erfahrener, sondern auch ein erfolgreicher Champion, der sich vor keinem Gegner zu verstecken braucht. Indessen reist der Pflichtherausforderer mit einer makellosen Profibilanz von 20 gewonnenen Kämpfen an, die den Titelverteidiger zur Vorsicht mahnt.

Wlodarczyk unterstrich denn auch auf einer Pressekonferenz in der polnischen Hauptstadt, daß er Palacios als gefährlichen Gegner einschätze, zumal der Puertoricaner über beträchtliche Schlagwirkung verfüge. Daher werde er in der intensiven Phase der Vorbereitung auf den Kampf, die nun beginne, mit vollem Einsatz arbeiten. Wenngleich dieser Auftritt weitaus schwieriger als seine erste Titelverteidigung zu bewältigen sein werde, sei er fest entschlossen, sich am 2. April durchzusetzen und den Titel im Lande zu halten. Als zusätzlicher Anreiz winkt Krzysztof Wlodarczyk im Falle einer erfolgreichen Titelverteidigung die Teilnahme am geplanten Super-Six-Turnier im Cruisergewicht, das nach den Vorstellungen Sauerlands im Spätsommer beginnen soll.


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Kelly Pavlik trifft auf Alfonso Lopez

Nach mehr als einjähriger Abwesenheit meldet sich Kelly Pavlik am 7. Mai mit einem Kampf im Supermittelgewicht gegen Alfonso Lopez zurück, der im Vorprogramm des Duells zwischen Manny Pacquiao und Shane Mosley im MGM Grand in Las Vegas über die Bühne gehen soll. Der frühere Weltmeister zweier Verbände im Mittelgewicht aus Youngstown, Ohio, hatte seine Titel im vergangenen Jahr überraschend an den Argentinier Sergio Martinez verloren. Als Gerüchte um seine körperliche Verfassung und ein mögliches Ende der Karriere nicht mehr verstummen wollten, räumte er einige Zeit später Alkoholprobleme ein und suchte im November 2010 eine Entzugsklinik auf.

Pavlik kündigte einen Aufbaukampf gegen Brian Vera an, der jedoch abgesagt werden mußte. Obwohl er seit einem Kampf gegen Jermain Taylor im Jahr 2008 nicht mehr im Supermittelgewicht angetreten ist, notiert ihn der Verband WBC in seiner aktuellen Rangliste auf dem ersten Platz. Mit 36 Siegen und zwei Niederlagen kann der Exweltmeister auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz zurückgreifen, der ihn jedoch angesichts seiner lebensgeschichtlichen Turbulenzen in der jüngeren Vergangenheit nicht davor feit, über Lopez zu stolpern, sofern er sich nicht in die bestmögliche Verfassung bringt.

Sein Gegner hat zwar bislang nur gegen unbekannte Leute gekämpft, ist aber in 21 Auftritten ungeschlagen. Da ihr Duell in den USA vom Sender Showtime übertragen wird, weiß Lopez um die Bedeutung dieser Chance, sich über einen namhaften Kontrahenten vor einem breiten Publikum in Szene zu setzen. So hebt er die anerkannten Qualitäten Pavliks hervor, macht aber im selben Atemzug für sich geltend, im Zuge seiner eigenen Entwicklung vieles für eine solche Gelegenheit geopfert zu haben, die sich ihm endlich bietet.


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Danny Green trägt sich mit Rücktrittsgedanken

Der Australier Danny Green gehörte vor Jahren zu den vielversprechendsten Talenten im Supermittelgewicht, bis er in wichtigen Kämpfen Rückschläge hinnehmen mußte, die seinen Höhenflug bremsten. Er erklärte seine Karriere zwischenzeitlich für beendet, kehrte dann aber wieder in den Ring zurück, um einen neuen Anlauf zu nehmen. Den letzten Auftritt bestritt der mittlerweile 37jährige im November, als er den Titel des kleinen Verbandes IBO im Cruisergewicht erfolgreich gegen den US-Amerikaner BJ Flores verteidigte.

Nach einer Operation, bei der ihm ein Geschwür am Blinddarm entfernt wurde, läßt sein Gesundheitszustand ein Comeback in absehbarer Zeit nicht zu. Wenngleich er den Wunsch habe, weiterhin zu boxen, und es ihm zweifellos schwerfallen würde, die Handschuhe endgültig an den Nagel zu hängen, könne er letzteres nicht ausschließen. Er habe zwar wieder angefangen zu trainieren, doch müsse sich erst noch zeigen, ob er auf Dauer physisch dazu in der Lage sei. Nun gelte es, keine unklugen Entscheidungen zu treffen, weshalb er vorerst keine definitiven Aussagen über seine nächsten Schritte machen könne.

3. März 2011