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MELDUNG/635: Odlanier Solis nach Angaben Ahmet Öners zum Comeback bereit (SB)



Kubaner soll am 26. November in den Ring zurückkehren

Am 19. März hatte die Titelverteidigung Vitali Klitschkos gegen Odlanier Solis vor 19.000 Zuschauern in der Kölnarena ein frühes Ende gefunden. Der Pflichtherausforderer aus dem Arena-Boxstall begann beherzt und gestaltete die ersten Minuten offen, bis er nach einem kurzen Haken des WBC-Weltmeisters an seine linke Schläfe im Wegdrehen ins Taumeln geriet und sich im Fallen eine schwere Verletzung am Knie zuzog. Der Olympiasieger von Athen 2004 kam zwar wieder auf die Beine, doch stand er so schwankend, daß ihn Ringrichter Guadalupe Castro zunächst anzählte und dann nach genau 3:00 Minuten der ersten Runde aus dem Kampf nahm. Solis mußte sich nach 17 gewonnenen Profikämpfen erstmals geschlagen geben und seinen Durchmarsch an die Spitze des Schwergewichts vertagen, da ihn die erforderliche Operation zu einer längeren Pause zwang. Eine zwischenzeitliche Ankündigung, er werde in Kürze in den Ring zurückkehren, stellte sich als verfrüht heraus.

Hingegen scheint die aktuelle Meldung Hand und Fuß zu haben, der Kubaner bestreite am 26. November im türkischen Trabzon sein Comeback. Der Schwergewichtler tritt demnach im Vorprogramm des Weltergewichtskampfs zwischen Selcuk Aydin und Ionut Dan Ion an. Nach Angaben seines Promoters Ahmet Öner ist Solis körperlich und mental bereit, wieder zu kämpfen. Öner strebt nach wie vor einen Kampf gegen einen der Klitschkos an, die er unbedingt besiegen wolle. Mit dem Kubaner habe er einen Boxer, der die Ukrainer schlagen könne. Manchmal brauche man eben Glück, und im Frühjahr habe man keines gehabt. Große Kämpfer verlieren manchmal, doch habe es sich um keine Niederlage, sondern schlichtweg Pech gehandelt, so Öner. Denkbar wäre auch ein Duell mit Wladimir Klitschko, wobei er sich noch nicht entschlossen habe, welche Richtung man einschlagen werde. Daher halte er sich vorerst beide Möglichkeiten offen.


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Bob Arum hält Mayweathers Vorstoß für unglaubwürdig

Floyd Mayweather hat für den 5. Mai 2012 das MGM Grand in Las Vegas gebucht und Manny Pacquiao als Wunschgegner für dieses Datum genannt. Dessen Promoter Bob Arum hält den Vorstoß jedoch für unglaubwürdig und vermutet hinter diesem Vorgehen eine reine PR-Strategie. Seines Erachtens geht es Mayweather lediglich darum, Pacquiaos dritten Kampf gegen Juan Manuel Marquez am 12. November abzuwerten, indem er das in der Vergangenheit gescheiterte Duell der Superlative neu ins Gespräch bringt.

Vor dem Kampf gegen Marquez müsse man überhaupt nichts in Erwägung ziehen, meint Arum, dem das Vorgehen Mayweathers sehr bizarr vorkommt. Wolle man einen Kampf organisieren, setze man sich zusammen und rede darüber. Einseitig bekanntzugeben, das Duell finde am 5. Mai im MGM statt, könne doch nicht als Verhandlung ausgegeben werden. Daher nehme er diese Äußerung nicht ernst. Sollte es Mayweather aber tatsächlich ernst sein, ist Arum für Gespräche offen. Selbstverständlich sei man an diesem Kampf interessiert und erwarte einen entsprechenden Anruf, worauf man sich zusammensetzen und alles beraten könne.

Auch was die Anti-Doping-Richtlinien betrifft, über die man sich bislang nicht einigen konnte, zeigt sich Arum kompromißbereit. Er akzeptiert inzwischen Testverfahren nach dem strengen olympischen Standard einschließlich der Entnahme einer Blutprobe zu jedem gewünschten Zeitpunkt. Hingegen will er Mayweathers Forderung nicht stattgeben, daß Pacquiao nicht auf den Philippinen trainieren dürfe. Ein Trainingsverbot außerhalb der Vereinigten Staaten werde man nicht akzeptieren.

9. November 2011