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MELDUNG/657: Russischer Profiboxer Roman Simakow nach Kampf gestorben (SB)



WBC-Asienmeister erlag Folgen eines Niederschlags

Wie der russische Boxverband RBF mitgeteilt hat, ist Roman Simakow nach einer K.o.-Niederlage im Alter von 27 Jahren gestorben. Den Angaben zufolge ging er im Kampf um die WBC-Asienmeisterschaft im Halbschwergewicht gegen seinen Landsmann Sergej Kowaljew in der siebten Runde nach mehreren schweren Treffern zu Boden. Er verlor das Bewußtsein und kam auch nach einer Gehirnoperation im Krankenhaus von Jekaterinburg nicht mehr zu sich. Drei Tage später sei er gestorben.

Roman Simakow war seit knapp vier Jahren Profiboxer und seit acht Monaten Asienmeister des WBC. Vor seinem letzten Auftritt im Ring hatte er in 21 Kämpfen nur einmal knapp nach Punkten verloren. In diesem Jahr absolvierte er die ungewöhnlich hohe Zahl von sechs Kämpfen. Der Verband hat nach dem tragischen Vorfall Ermittlungen aufgenommen. "Die Untersuchung zu seinem Tod läuft bereits", teilte RBF-Funktionär Igor Marusow mit. [1]


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Gennadi Golowkin verzichtet nicht auf seinen Auftritt

Ursprünglich sollte Gennadi Golowkin den Titel des regulären WBA-Weltmeisters im Mittelgewicht im Vorprogramm des Duells zwischen Wladimir Klitschko und dem Franzosen Jean-Marc Mormeck in Düsseldorf verteidigen. Nach der krankheitsbedingten Absage des Ukrainers wurde der Auftritt des in Stuttgart lebenden Kasachen aus der wesentlich größeren Esprit-Arena in den Ballsaal des Interconti Hotels verlegt, wo er am kommenden Samstag vor kleinerer Kulisse eine weitere Kostprobe seines Könnens geben will. Sein Gegner Lajuan Simon aus den USA muß die Wucht der Schläge Golowkins fürchten, der den Anspruch auf die Führung in seiner Gewichtsklasse geltend macht.

Wie Golowkin versicherte, habe eine Absage für ihn nicht zur Debatte gestanden. Er wolle seine gute Vorbereitung nutzen und unbedingt in den Ring steigen. Daß er nun unter der Regie von K2 Promotions kämpfe, betrachte er als großartigen Fortschritt. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit Vitali und Wladimir Klitschko und wolle genauso erfolgreich werden wie die beiden. Wladimir Klitschko bezeichnete den in 21 Kämpfen ungeschlagenen Golowkin als starken Kämpfer und Mann der Zukunft im Mittelgewicht. Sollte er im nächsten Jahr den langersehnten Kampf gegen Felix Sturm bekommen, werde dessen Regentschaft als Superchampion der WBA enden.

"Ich hoffe, Sturm hält, was er verspricht, und kneift nicht", hatte Klitschko-Manager Bernd Bönte vor wenigen Tagen eine klare Kampfansage verkündet. Nähme die WBA ihre eigenen Regeln ernst, hätte Felix Sturm bereits im Dezember gegen seinen ehemaligen Teamkollegen bei Universum antreten müssen. Vor seinem wackeligen Unentschieden am 2. Dezember gegen den Briten Martin Murray hatte der Superchampion erklärt, Golowkin werde weithin überschätzt.


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Vitali Klitschko plant seinen nächsten Kampf

Die nächste Titelverteidigung Vitali Klitschkos nimmt Gestalt an. Dem Vernehmen nach wird der WBC-Champion im Schwergewicht wahrscheinlich am 25. Februar 2012 ein Gastspiel in München geben. Unklarheit herrscht indessen noch hinsichtlich der Frage, wer als nächstes Opfer mit dem Ukrainer in den Ring steigt. Um David Haye wird es sich mit Sicherheit nicht handeln, da die Olympiahalle für ein spektakuläres Duell mit dem Briten zu klein wäre. Chancen ausrechnen können sich hingegen der ehemalige Europameister Alexander Dimitrenko und dessen letzter Gegner Dereck Chisora, die gegen Klitschko als krasse Außenseiter antreten würden. Wie es heißt, seien die Verhandlungen bereits so weit fortgeschritten, daß der Herausforderer in der kommenden Woche auf einer Pressekonferenz präsentiert werden kann.

Alexander Dimitrenko, der bei der Hamburger Universum Box-Promotion unter Vertrag steht, hatte kürzlich angekündigt, er werde im Falle eines Kampfs um die Weltmeisterschaft darauf verzichten, sein Recht auf die Herausforderung des neuen Europameisters Robert Helenius wahrzunehmen. Sollte die Wahl auf Dereck Chisora fallen, käme der Brite nach zwei verletzungsbedingten Absagen Wladimirs am Ende doch noch zum Kampf gegen einen Klitschko.

Fußnote:

[1] http://www.zeit.de/news/2011-12/08/sport-allgemein-russischer-boxer-nach-ko-gestorben-08153605

8. Dezember 2011