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MELDUNG/684: Mayweather muß seine Haftstrafe erst im Juni antreten (SB)



Kampf am 5. Mai in Las Vegas ist damit gesichert

Im Dezember war Floyd Mayweather jun. von einem Gericht in Las Vegas zu einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Der 34 Jahre WBC-Weltmeister im Weltergewicht hatte sich in einem Fall von Körperverletzung und zwei Fällen von Belästigung schuldig bekannt. Mayweather hatte seine frühere Freundin Josie Harris, die Mutter seiner Kinder, im November letzten Jahres tätlich angegriffen. Weitere Anklagepunkte wie Diebstahl und Nötigung wurden nach einer Übereinkunft der Verteidigung mit der Staatsanwaltschaft fallengelassen. Während die letzten 90 Tage zur Bewährung ausgesetzt wurden, wird Mayweather die ersten 90 Tage im Clark County Detention Center in Las Vegas absitzen müssen. Neben der Gefängnisstrafe muß er eine Geldstrafe von 3.000 Dollar zahlen, 100 Stunden Sozialarbeit verrichten sowie an einem einjährigen Kurs gegen häusliche Gewalt teilnehmen.

Ursprünglich sollte Mayweather seine Haftstrafe am 6. Januar antreten, was wohl dazu geführt hätte, daß der für den 5. Mai im MGM Grand von Las Vegas geplante Kampf ausgefallen wäre. Mayweathers Anwalt Richard Wright machte jedoch gegenüber dem Richter geltend, daß für seinen Mandanten mit dem Datum gewisse Verpflichtungen verbunden seien und der Staat Nevada von dem Kampf auch finanziell profitierte. Dem Antrag war Erfolg beschieden, denn der US-Star muß nun seine Haftstrafe erst im Juni antreten.

Floyd Mayweather war am 17. September nach 16 Monaten Pause zu einem Kampf gegen Victor Ortiz in den Ring zurückgekehrt. Er traf in Las Vegas auf den zehn Jahre jüngeren WBC-Weltmeister im Weltergewicht, der im April überraschend Andre Berto entthront hatte. Mayweather gewann durch K.o. in der vierten Runde und verbesserte seine makellose Profibilanz auf 42 Siege, während Ortiz bereits bei seiner ersten Titelverteidigung entthront wurde. Für diesen Auftritt strich Mayweather mehr als 20 Millionen Dollar ein. Wer am 5. Mai, dem mexikanischen Feiertag Cinco de Mayo, sein Gegner sein wird, steht bislang noch nicht fest.


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"Ring-Magazine"-Titel für Hernandez oder Cunningham

Das renommierte "Ring Magazine" vergibt einen prestigeträchtigen Titel an den besten Boxer jeder Gewichtsklasse, der von einer unabhängigen Jury gekürt wird. Letzter Titelhalter im Cruisergewicht war der Pole Tomasz Adamek bis zu seinem Aufstieg ins Schwergewicht im Oktober 2009. Der seither vakante Rang wird nun an den Sieger des Kampfs zwischen Yoan Pablo Hernandez und Steve Cunningham vergeben, die am 4. Februar in Frankfurt am Main zur Revanche aufeinandertreffen. Da Marco Huck, der bislang die Rangliste anführte, ins Schwergewicht aufgestiegen ist, machen die beiden nicht nur untereinander aus, wer den IBF-Titel bekommt, sondern ermitteln auch den derzeit weltbesten Cruisergewichtler.

Während der Kubaner 25 Kämpfe gewonnen und einen verloren hat, stehen für den US-Amerikaner 24 Siege und drei Niederlagen zu Buche. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen am 1. Oktober in Neubrandenburg hatte der von Ulli Wegner trainierte Hernandez durch eine technische Entscheidung nach der sechsten Runde gewonnen. Die IBF stufte jedoch die Verletzungen, die zum Abbruch geführt hatten, nachträglich als nicht gravierend genug ein und beraumte einen Rückkampf an.

Sowohl Yoan Pablo Hernandez als auch Steve Cunningham stehen bei Sauerland Event unter Vertrag, dem weltweit führenden Promoter im Cruisergewicht. Marco Huck behält trotz seines Ausflugs ins Schwergewicht vorerst den WBO-Titel im niedrigeren Limit, und zu den drei genannten Akteuren kommen noch Alexander Frenkel, Enad Licina und seit November 2011 der in 24 Kämpfen ungeschlagene Pole Mateusz Masternak, der zehn seiner letzten elf Gegner vorzeitig geschlagen und in allen vier maßgeblichen Weltverbänden unter den Top 15 geführt wird (WBO 7, IBF 9, WBC 10, WBA 11).


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Denis Lebedew strebt Kampf gegen Guillermo Jones an

Am 18. Dezember 2010 hätte Marco Huck den WBO-Titel im Cruisergewicht um ein Haar an Denis Lebedew verloren. Der Russe mußte sich in der Berliner Max-Schmeling-Halle knapp nach Punkten geschlagen geben und damit in seinem 21. Profikampf die erste Niederlage hinnehmen. Seither fordert er eine Revanche, doch zog es Huck vor, seinen Gürtel am 22. Oktober 2011 in der Arena Ludwigsburg freiwillig gegen den Argentinier Rogelio Rossi zu verteidigen.

Lebedew, der 23 Kämpfe gewonnen und nur einen verloren hat, steht als Interimschampion das Vorrecht zu, den regulären WBA-Weltmeister Guillermo Jones aus Panama herauszufordern. Der vertraglich an Don King gebundene Titelträger gilt jedoch als schwieriger Kandidat, der nur selten in den Ring steigt. Der 39jährige hat den Titel im September 2008 im Kampf gegen Firat Arslan gewonnen und seither erst zweimal durch vorzeitige Siege über Valeri Brudow und Michael Marrone verteidigt. Wie Lebedews Manager Wladimir Hrijunow mitgeteilt hat, versuche man, den Kampf gegen Jones Ende März oder Anfang April in Moskau über die Bühne zu bringen.

8. Januar 2012