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MELDUNG/747: Cecilia Braekhus sagt Kampf gegen Anne Sophie Mathis ab (SB)



Mandeloperation setzt Weltmeisterin außer Gefecht

Der als Höhepunkt im diesjährigen Frauenboxen angekündigte Kampf zwischen Cecilia Braekhus und Anne Sophie Mathis ist abgesagt worden. Da die Norwegerin an einer Mandelentzündung laborierte, war der ursprünglich anberaumte Termin zunächst auf den 21. April verschoben worden. Als sich die Beschwerden jedoch nicht besserten, entschloß man sich schließlich zu einer Operation. Wie die bei Sauerland Event unter Vertrag stehende Weltmeisterin mitgeteilt hat, sei diese Absage die größte Enttäuschung ihrer Karriere. Es tue ihr schrecklich leid für ihre Fans, doch sei die Operation der allerletzte Ausweg gewesen. Nun werde sie sich in Ruhe erholen und danach bald wieder das Training aufnehmen.

Die in Berlin von Ulli Wegner trainierte Norwegerin Cecilia Braekhus ist in 19 Profikämpfen ungeschlagen und Weltmeisterin dreier Verbände im Weltergewicht. Da der Kampf in Dänemark stattfinden sollte, wo sie bereits mehrfach aufgetreten ist, hätte sie mit der Unterstützung des Publikums rechnen können. Diese wäre allerdings auch dringend erforderlich gewesen, da Anne Sophie Mathis 26 Auftritte gewonnen und einen verloren hat. Vor allem aber kann die Französin eine beeindruckende K.o.-Quote von mehr als 80 Prozent vorweisen und hat zuletzt die bislang als stärkste Weltergewichtlerin geltende US-Amerikanerin Holly Holm mit einem Niederschlag in der siebten Runde vom Thron gestoßen.

Die Sauerland-Veranstaltung findet trotz der Absage des Duells zwischen Cecilia Braekhus und Anne Sophie Mathis am 21. April in Frederikshavn statt. Im Hauptkampf trifft der aufstrebende dänische Mittelgewichtler Patrick Nielsen auf den Argentinier Gaston Alejandro Vega. Während Nielsen bislang dreizehn Profikämpfe bestritten und allesamt gewonnen hat, stehen für seinen argentinischen Gegner 17 gewonnene und vier verlorene Auftritte im Ring zu Buche. Geboxt wird um den vakanten Intercontinentaltitel der WBA, eine mehr oder minder obligatorische Zwischenstation auf dem Weg an die Spitze der Rangliste, von der die Kontrahenten noch ein gutes Stück entfernt sind.


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Guillermo Jones erwägt Aufstieg ins Schwergewicht

Früher führte das Cruisergewicht eher ein Schattendasein, da es vielfach als Ausflugsziel für Halbschwergewichtler oder Durchgangsstation ins Schwergewicht genutzt wurde. In jüngerer Zeit hat dieses Limit jedoch beträchtlich an Profil gewonnen und dank hochkarätiger Besetzung größere Eigenständigkeit erlangt. Dennoch wandern natürlich immer wieder Titelträger in die attraktivere und erhebliche lukrativere Königsklasse ab: Tomasz Adamek, Jean-Marc Mormeck, David Haye und zuletzt - wenngleich nur probeweise - Marco Huck, um nur einige prominente Namen zu nennen, versuchten ihr Glück im Schwergewicht.

Nun hat auch WBA-Weltmeister Guillermo Jones aus Panama mitgeteilt, er trage sich nach der Absage von zwei potentiellen Gegnern mit dem Gedanken, die Klitschkos ins Visier zu nehmen. Zwar hatte die WBA einen Kampf zwischen Jones und Lateef Kayode angesetzt, doch zog der Nigerianer ein Duell mit Antonio Tarver in den USA vor. Der Interimschampion dieses Verbands, Denis Lebedew, trifft am 4. April auf Shawn Cox. Unter diesen Umständen sind die Aussichten für den Weltmeister aus Panama, einen hochkarätigen Kampf zu bestreiten, nicht allzu gut. Statt gegen einen relativ unbekannten Herausforderer im Cruisergewicht anzutreten, könnte Jones deshalb dazu neigen, nach einem Paukenschlag im Schwergewicht Ausschau zu halten.

Die Bilanz des 39 Jahre alten Champions, der seinen Titel nur selten verteidigt hat, steht bei 38 Siegen, drei Niederlagen und zwei Unentschieden. Daß er gegen Vitali oder Wladimir Klitschko eine realistische Chance hätte, dürfte kaum jemand ernsthaft annehmen. Er räumt denn auch ein, daß es sich bei den Überlegungen, ins Schwergewicht zu wechseln, lediglich um Optionen, aber noch nichts Konkretes handle. Er habe sein Gewicht bereits auf 100 Kilo reduziert und trainiere hart, weil er in den Ring steigen und seinen Titel verteidigen wolle.

20. März 2012