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MELDUNG/783: WBO-Champion Dimitri Pirog setzt sich gegen Japaner durch (SB)




Nobuhiro Ishida unterliegt in Moskau klar nach Punkten

Weltmeister Dimitri Pirog hat den Titel der WBO im Mittelgewicht durch einen klaren Punktsieg (119:109, 117:111, 120:108) gegen den Japaner Nobuhiro Ishida in Moskau zum dritten Mal erfolgreich verteidigt. Während der Champion damit in 20 Profikämpfen ungeschlagen blieb, hat der gescheiterte Herausforderer nun neben 24 Siegen bereits acht Niederlagen sowie zwei Unentschieden auf dem sportlichen Konto. Pirog hatte den Gürtel im Juli 2010 gewonnen und sich zuletzt im September 2011‍ ‍im heimischen Krasnodar gegen den Pflichtherausforderer Gennadi Martirosian durchgesetzt.

Im Duell mit Ishida ging Pirog zunächst zurückhaltend zu Werke, doch fielen die Kontrahenten bereits in der zweiten Runde heftig übereinander her und lieferten einander zur Freude des Publikums einen Schlagabtausch, bei dem beide etliche Treffer abbekamen. Auch die folgenden Durchgänge sahen gelungene Aktionen auf beiden Seiten, ohne daß einer der Boxer zurückgesteckt hätte. Wenngleich der Weltmeister diverse Volltreffer ins Ziel brachte, wirkte sein Gegner unbeeindruckt. Nun zeigte sich, warum der Japaner in seiner Karriere noch nie k.o. gegangen ist, denn selbst als Pirog gegen Ende des Kampfs den Druck noch einmal verstärkte, geriet Ishida zwar vor allem in der letzten Runde in beträchtliche Schwierigkeiten, hielt aber bis zum Ende durch.

Das Publikum hätte natürlich gern einen vorzeitigen Sieg Dimitri Pirogs gefeiert, der denn doch größere Schwierigkeiten als erwartet mit dem beherzten Außenseiter hatte. Zieht man einen Fernvergleich heran, war Halbmittelgewichtler Paul Williams erheblich besser mit Ishida zurechtgekommen. Für Irritationen sorgte überdies, daß laut Trefferstatistik des russischen Fernsehens der Japaner mehr Schläge ins Ziel gebracht hatte als der klare Punktsieger Dimitri Pirog.

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Miguel Cotto träumt vom Sieg über Floyd Mayweather

Am 5. Mai will Floyd Mayweather in Las Vegas seinen Erzrivalen Manny Pacquiao im Fernduell ausstechen, der einen Monat später gegen Timothy Bradley antritt. Zugleich möchte der in 42 Profikämpfen ungeschlagene US-Star die Konkurrenz um die höheren Einkünfte im Bezahlfernsehen für sich entscheiden und natürlich seinem Gegner Miguel Cotto das Nachsehen geben, dem Superchampion der WBA im Halbmittelgewicht. Um Cotto, der 37 Kämpfe gewonnen hat, die dritte Niederlage beizubringen, steigt Mayweather aus dem Weltergewicht auf, wo er derzeit Champion des WBC ist. Der 34jährige muß am 1. Juni eine 90tägige Haftstrafe antreten, so daß erst wieder im Herbst mit ihm zu rechnen sein wird.

Miguel Cotto betritt als klarer Außenseiter den Ring, wie das, von Manny Pacquiao abgesehen, wohl auch für jeden anderen Gegner unterhalb des Mittelgewichts gelten würde. Der Puertoricaner glaubt indessen nach einer elfwöchigen intensiven Vorbereitung mit seinem Trainer Pedro Diaz in Florida fest an einen Sieg. Rückenwind gibt ihm die am 3.‍ ‍Dezember 2012 gewonnene Revanche gegen Antonio Margarito, der gleich ihm zu prominentesten Akteuren dieser Gewichtsregion zählt. Wie Cotto philosophiert, geschehe nichts ohne einen bestimmten Grund. Der Kampf gegen Mayweather hätte schon vor Jahren über die Bühne gehen können, finde aber erst jetzt statt. Seit seinem Sieg über Margarito sei sein Selbstvertrauen beträchtlich gewachsen, weshalb der anstehende Kampf gerade im rechten Augenblick für ihn komme. Sollte der 31jährige Cotto wider Erwarten gegen Mayweather gewinnen, würde dies jedenfalls seinen aktuellen Marktwert enorm steigern.

4.‍ ‍Mai 2012