Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → BOXEN

MELDUNG/831: Anfang 2013 will Tyson Fury gerüstet für die Klitschkos sein (SB)




Britischer Schwergewichtler träumt vom Auftritt im Old Trafford

Außer ihm gebe es keinen, der für die Klitschkos in Frage kommt, stellt der britische Schwergewichtler Tyson Fury sein Licht nicht länger unter den Scheffel. In 18 Profikämpfen ungeschlagen glaubt sich der 2,06 m große Hüne bis Ende des Jahres gerüstet, um es mit einem der beiden ukrainischen Weltmeister aufnehmen zu können. Die Klitschkos hatten ihm eine solche Gelegenheit bereits nach seinem Sieg über Dereck Chisora angeboten, doch war Fury damals weise genug, sich nicht um des Geldes willen als Kanonenfutter verheizen zu lassen. Inzwischen wird der 24jährige Brite an sechster Stelle der WBC-Rangliste geführt. Sollte er Vinny Maddalone am 7. Juli wie erwartet besiegen, dürfte er weiter nach oben klettern. Nun hofft Fury, bis Weihnachten sogar Pflichtherausforderer für den WBC-Titel zu sein. Niemand werde sich ihm ungestraft in den Weg stellen, droht er seinen Rivalen Prügel an.

Von einem Kampf gegen US-amerikanische Konkurrenten wie Seth Mitchell oder Deontay Wilder will Tyson Fury nichts wissen. Weder schätze er die beiden besonders hoch ein, noch mache es für ihn Sinn, weitere Kämpfe über zehn Runden zu bestreiten. Er habe keine Zeit zu verschwenden und werde sich jedem stellen, wenn er erst einmal Weltmeister sei. Außerdem reize ihn Las Vegas überhaupt nicht, da er unbedingt in einer großen englischen Arena kämpfen wolle. Er träume davon, im Old Trafford gegen einen der Klitschkos zu boxen: "Es würde mir gefallen, wenn Wayne Rooney meinen Gürtel zum Ring trägt."

*

Revanche zwischen Carl Froch und Lucian Bute gewinnt Kontur

Die Revanche zwischen Carl Froch und seinem Vorgänger Lucian Bute könnte Anfang 2013 in Montreal stattfinden. Wie der Manager des britischen IBF-Weltmeisters im Supermittelgewicht, Eddie Hearn, mitgeteilt hat, seien die Verhandlungen über diesen Kampf bereits relativ weit fortgeschritten. Der 34 Jahre alte Froch hatte den in Kanada lebenden Rumänen am 26. Mai in seiner Heimatstadt Nottingham dank einer überragenden Vorstellung durch Abbruch in der fünften Runde entthront. Nach der deprimierenden Niederlage gegen Andre Ward im Finale des Super-Six-Turniers rehabilitierte sich der Brite damit auf ganzer Linie. Bute, der sich im 31. Kampf seiner Profikarriere erstmals geschlagen geben mußte, kann von der vertraglich vereinbarten Option eines Rückkampfs Gebrauch machen.

Carl Froch, dessen Bilanz 29 Siege und zwei Niederlagen aufweist, würde in der Zwischenzeit am liebsten noch einmal mit dem Dänen Mikkel Kessler in den Ring steigen, um die Scharte der Niederlage auszuwetzen. Wie Hearn unterstrich, sei die Nachfrage nach diesem Duell enorm. Kämpfe einer solchen Größenordnung zu realisieren, sei jedoch nicht so einfach, da hohe finanzielle Forderungen im Raum stünden. Früher oder später werde es jedoch auf jeden Fall zu diesem Duell kommen, das einfach zu zentral im Supermittelgewicht sei, um es sich entgehen zu lassen.

*

Baisangurow und Konecny treffen endlich aufeinander

Am 6. Oktober bringen die Klitschkos (K2 Promotions) und der Magdeburger Promoter Ulf Steinforth (SES-Boxing) auf einer gemeinsam organisierten Veranstaltung in Kiew den mehrfach abgesagten oder verschobenen Kampf zwischen Dsaurbek Baisangurow und Lukas Konecny über die Bühne. Während der Russe WBO-Weltmeister im Halbmittelgewicht ist, führt derselbe Verband den Tschechen als Interimschampion, so daß nun die entufernde Diversifizierung der Titel zumindest für eine kurze Frist beschnitten wird. Für Baisangurow stehen 27 Siege und eine Niederlage zu Buche, Konecny hat 48 Kämpfe gewonnen und drei verloren.

Die beiden sollten bereits im März aufeinandertreffen, doch mußte der Russe damals wegen einer Verletzung absagen. Daraufhin lobte die WBO den Titel des Interimsweltmeisters aus, den sich Konecny im April mit einem vorzeitigen Sieg gegen den Franzosen Salim Larbi sicherte. Wie der 33jährige Tscheche berichtet, habe er nach seinem Titelgewinn sehr positive Reaktionen erfahren. Lange habe er auf das Ziel hingearbeitet, sich die Vorherrschaft in seiner Gewichtsklasse zu sichern, und dabei viele Enttäuschungen überwunden. Er sei es seiner Familie und seinen Landsleuten, die ihn rückhaltlos unterstützten, einfach schuldig, auch den letzten Schritt zu bewältigen.

Promoter Ulf Steinforth zeigte sich erfreut, daß es endlich zu diesem Titelkampf bei der WBO kommt, der die Situation an der Spitze klärt. Angesichts der überzeugenden Leistung, die Konecny bei seinem letzten Auftritt geboten habe, sei er vom Sieg seines Schützlings gegen den Weltmeister überzeugt. Lukas werde allen beweisen, daß er der beste Halbmittelgewichtler der Welt ist.

4. Juli 2012