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MELDUNG/1023: Qual der Wahl für Wladimir Klitschko (SB)




US-Journalist bringt den Namen Bryant Jennings ins Spiel

Unablässig dreht sich das Karussell der Spekulationen um den nächsten Herausforderer Wladimir Klitschkos. Sicher ist nur, gegen wen der Ukrainer seine Titel keinesfalls verteidigen wird, doch auf der Seite potentieller Kandidaten werden immer neue Namen ins Spiel gebracht. Nun hat der US-Journalist Chris Mannix von Sports Illustrated die Meinung kundgetan, daß sein Landsmann Bryant Jennings derzeit der aussichtsreichste Anwärter auf diesen Kampf sei. Informationen seiner Quellen zufolge werde die Wahl auf Jennings fallen, sofern HBO oder Showtime die Übertragungsrechte erwerben. HBO habe in der Vergangenheit bereits den Kampf zwischen Vitali Klitschko und Manuel Charr gekauft, um die Übertragung Andre Wards aufzuwerten. Seines Wissens sei der Sender nun an einem Auftritt Wladimir Klitschkos mit Jennings im Mai interessiert. Sollte es zu keiner Einigung mit den US-Sendern kommen, wird sich Klitschkos Team laut Mannix an Francesco Pianeta wenden.

Der 28 Jahre alte Jennings aus Philadelphia ist in 16 Profikämpfen ungeschlagen und wird in der IBF-Rangliste an dritter Stelle geführt. Wenngleich mit 1,88 m deutlich kleiner als Klitschko, verfügt er doch über eine größere Reichweite als der Weltmeister.

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Australier Sakio Bika setzt sich gegen Nikola Sjekloca durch

Der 33 Jahre alte Australier Sakio Bika hat einen Ausscheidungskampf des WBC im Supermittelgewicht gegen Nikola Sjekloca aus Montenegro gewonnen. Er setzte sich in Atlantic City klar nach Punkten durch und darf nun darauf hoffen, bereits im nächsten Schritt um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Wenngleich Sjekloca zum Auftakt die Initiative ergriff, zeichnete sich doch frühzeitig ab, daß seine Schläge wesentlich weniger Wirkung als die seines Gegners zeitigten.

Der in Kamerun geborene Bika gewann rasch die Oberhand, verbuchte die Mehrzahl der Treffer und zeigte sich technisch verbessert. Sjekloca hatte mit Kontern aus der Nahdistanz seine besten Szenen, konnte seinem Gegner jedoch in keiner Phase wirklich gefährlich werden. Der Montenegriner steckte allerdings eine ganze Reihe schwerer Schläge weg und hielt volle zwölf Runden durch. Gegen Ende des Kampfs versuchte Sjekloca noch einmal mit letzter Kraft, das Blatt zu wenden, doch ließ sich Bika die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und verbuchte einen einstimmigen Punktsieg (119:109, 118:112, 120:108).

Während Sakio Bika seine Bilanz auf 31 Siege, fünf Niederlagen und zwei Unentschieden verbesserte, mußte sich Nikola Sjekloca nach 25 gewonnenen Auftritten erstmals in seiner Profilaufbahn geschlagen geben. Der Australier ist dank dieses Erfolgs neuer Pflichtherausforderer des WBC und könnte demnach gegen den Kalifornier Andre Ward antreten, der ihn 2010 nach Punkten besiegt hatte. Sollte Ward es ablehnen, sich erneut mit Bika zu messen, müßte er den Titel niederlegen. Da der Kalifornier auch Superchampion der WBA in dieser Gewichtsklasse ist, könnte er die Rückgabe des WBC-Gürtels durchaus verschmerzen.

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Vereinigungskampf zwischen Saul Alvarez und Austin Trout

Noch immer steht nicht fest, mit welchem Gegner Floyd Mayweather jun. am 4. Mai in den Ring steigen wird. Als aussichtsreichste Kandidaten gelten Robert Guerrero und Devon Alexander, doch sind Überraschungen nicht ausgeschlossen, da der als weltbester Boxer aller Gewichtsklassen gehandelte Mayweather und bestverdienende Sportler des Jahres 2012 zweifellos den maximalen finanziellen Ertrag im Auge hat.

Als geklärt gilt hingegen, daß im Vorprogramm ein weiterer hochkarätiger Kampf über die Bühne geht. Dabei trifft der WBC-Champion im Halbmittelgewicht, Saul Alvarez, auf den regulären WBA-Weltmeister Austin Trout, so daß es zur Zusammenführung der beiden Titel kommt. Der erst 22 Jahre alte Mexikaner Alvarez hat mit 41 Siegen und einem Unentschieden eine Bilanz vorzuweisen, auf die jeder Veteran stolz sein könnte. Ebenfalls ungeschlagen ist der US-Amerikaner Trout, für den 26 gewonnene Kämpfe zu Buche stehen. Einer von beiden sieht der ersten Niederlage seiner Karriere entgegen, und es wäre eine faustdicke Überraschung, sollte der Mexikaner den kürzeren ziehen.

Aus heiterem Himmel kommt diese Konstellation nicht, war doch schon geraume Zeit von der Titelvereinigung als wahrscheinlichster Option die Rede. Offenbar hatten die Golden Boy Promotions allen Beteiligten Stillschweigen anempfohlen, bis die Verträge unter Dach und Fach waren. Letzteres scheint nun der Fall zu sein, denn wie Alvarez bekanntgegeben hat, habe er inzwischen grünes Licht bekommen und könne offen darüber sprechen. Mit seinem gesamten Team freue er sich auf den Kampf gegen Austin Trout und sei bereit, hart für diesen Auftritt zu trainieren.

18. Februar 2013