George Groves besiegt Noe Gonzalez Alcoba aus Uruguay

Im Vorprogramm der spektakulären Revanche zwischen Carl Froch und Mikkel Kessler, bei der sich der Brite in der ausverkauften Londoner O2 Arena nach Punkten durchsetzte und die Titel der WBA und IBF im Supermittelgewicht zusammenführte, kam es zu weiteren attraktiven und hochklassigen Kämpfen. In derselben Gewichtsklasse ist George Groves bislang ungeschlagen, der sich bereits an Nummer eins der WBO-Rangliste hochgearbeitet hat. Der in 18 Profikämpfen siegreiche Brite bekam es vor großer Kulisse, die beim nachfolgenden Höhepunkt des Abends auf rund 18.000 Zuschauer anwachsen sollte, mit Noe Gonzalez Alcoba aus Uruguay zu tun. Wenngleich der Gast aus Südamerika bereits 32 Kämpfe bestritten und davon nur zwei verloren hatte, stieg er doch als klarer Außenseiter in den Ring. Groves kämpft nicht nur mit dem Rückenwind eines Boxers, der noch keine Niederlage geschmeckt hat, sondern pocht bald auch an Türen, an denen prominente Namen stehen.

Vom Londoner Publikum stürmisch angefeuert, ging Groves von Beginn an in die Offensive und setzte den Gegner nach Kräften unter Druck. Bereits in der zweiten Runde nagelte er den Uruguayer an den Seilen fest und konnte mit einer Kombination Wirkung erzielen. Alcoba versuchte, sich mit Kontern aus der Affäre zu ziehen, kam damit aber gegen den aggressiv angreifenden Briten nicht zum Zuge. Als die Kontrahenten in der fünften Runde den offenen Schlagabtausch in der Ringmitte suchten, blieb beiden ein entscheidender Treffer versagt. Im folgenden Durchgang lief der Südamerikaner dann in eine rechte Gerade des Gegners hinein, worauf er schwer angeschlagen zu Boden ging. Wenngleich Alcoba mühsam wieder auf die Beine kam, nahm Ringrichter Terry O'Connor den Uruguayer aus dem Kampf, um weiteren Schaden von ihm abzuwenden.

Im nachfolgenden Interview mit Sky Sports berichtete George Groves, er habe sich bemüht, seine rechte Schlaghand schneller ins Ziel zu bringen. Um das erreichen, habe er immer wieder Kombinationen durch die Mitte vorgetragen, bis es schließlich zum entscheidenden Treffer gekommen sei. Daß Alcoba seine Schläge nicht lange wegstecken würde, sei ihm frühzeitig klar geworden. Stellenweise habe er zu ungestüm geboxt, da er es einfach liebe zu kämpfen. Vor allem aber arbeite er daran, sich weiter zu verbessern. Inzwischen gebe es nicht mehr viele Leute, die über ihm stünden, und so fordere er nun eine Titelchance - ob gegen Froch, Kessler oder einen anderen Weltmeister sei ihm egal.

Promoter Eddie Hearn, der sichtlich angetan von dem überzeugenden Auftritt seines Boxers war, erinnerte daran, daß Groves bereits die WBO-Rangliste anführt. George werde im September seinen großen Kampf bekommen, versicherte Hearn, wobei er aber noch keine Namen nennen konnte oder wollte. [1]

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Tony Bellew setzt sich gegen Isaac Chilemba durch

Mit dem Halbschwergewichtler Tony Bellew hat Promoter Eddie Hearn ein weiteres Eisen an der Schwelle zur Weltklasse im Feuer. Ebenfalls im Vorprogramm des Londoner Gipfeltreffens bestritt der Brite eine Revanche gegen Isaac Chilemba aus Malawi, von dem er sich im März mit einem Unentschieden getrennt hatte. Da Bellew damals gegen Ende des Kampfs mit Konditionsproblemen zu kämpfen hatte, war man gespannt, in welcher Verfassung er sich diesmal präsentieren würde.

Die ersten beiden Runden dominierte Bellew mit seinem Jab, worauf er er immer häufiger den Schlagabtausch suchte. Gegen Mitte des Kampfs machte Chilemba dann eine gute Figur, doch konnte der Brite diesmal zum Ende hin größere konditionelle Reserven mobilisieren und die Schlußrunden für sich verbuchen. Auf den Zetteln der Punktrichter lag er denn auch einstimmig in Front (116:112, 117:112, 116:112). Für den Silver Champion des WBC stehen damit 20 Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden zu Buche. Isaac Chilemba hat nun eine Bilanz von 20 gewonnenen Kämpfen sowie je zwei verlorenen und unentschieden beendeten Auftritten vorzuweisen.

Er sei sehr froh, unmittelbar nach dem ersten Duell mit Chilemba wieder ins Trainingslager gegangen zu sein, berichtete Bellew im Gespräch mit Sky Sports. Er habe sich reingekniet und sei in den zurückliegenden acht Wochen durch die Hölle gegangen. Während er beim letzten Mal nach sieben Runden total erschöpft gewesen sei, habe er diesmal zum Schluß Tempo gemacht. Er werde kämpfen, bis nichts mehr übrig ist, kündigte der Brite einen Gipfelsturm an. Dem fügte Eddie Hearn hinzu, daß Bellew Pflichtherausforderer beim Verband WBC sei und auf den Sieger des Kampfs zwischen dem US-Amerikaner Chad Dawson und dem Kanadier Adonis Stevenson treffen werde, die am 8. Juni in Montreal gegeneinander antreten. [2]