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MELDUNG/1174: Namhafte Sparringspartner unterstützen Tyson Fury (SB)




Cunningham und Chambers für die Vorbereitung eingeplant

Wenn am 28. September mit David Haye und Tyson Fury die beiden besten britischen Schwergewichtler in Birmingham aufeinandertreffen, wird Fury optimal vorbereitet in den Ring steigen. Darauf läßt jedenfalls die überraschende Nachricht schließen, daß er mit Steve Cunningham und Eddie Chambers zwei namhafte Akteure als Sparringspartner in sein Trainingslager holen will. Während Cunningham früher IBF-Weltmeister im Cruisergewicht war und ins Schwergewicht aufgestiegen ist, ging Chambers den umgekehrten Weg und boxt inzwischen im niedrigeren Limit. Wenngleich niemand David Hayes Kampfesweise perfekt simulieren kann, dürften die beiden US-Amerikaner aufgrund ihrer Statur, Beweglichkeit und technischen Qualitäten doch die denkbar beste Wahl für die Vorbereitung sein.

Die Meldung, daß Steve Cunningham bereits fest engagiert sei und Fury bis zum Ende des Trainingslagers in Belgien begleiten werde, erstaunt insofern, als der US-Amerikaner zuletzt nicht gut auf den Briten zu sprechen war. Die beiden hatten einander im April einen erbitterten Kampf geliefert, in dem der körperlich weit überlegene Fury zunächst eine schlechte Figur machte und beinahe vorzeitig verloren hätte. Nur unter massivem Einsatz seines Gewichts gelang es ihm schließlich, den Gegner regelrecht niederzudrücken, bis dieser erschöpft seinen wuchtigen Schlägen zum Opfer fiel. Nach dieser Niederlage hatte sich der technisch versiertere Cunningham lautstark über den seines Erachtens unfairen Kampfstil des Briten beschwert. [1]

Man darf wohl annehmen, daß es nicht gerade billig war, Cunninghams Ärger zu besänftigen und ihn als Sparringspartner zu verpflichten. Für Fury ist er auf jeden Fall eine unschätzbare Hilfe, da er zumindest einen beträchtlichen Teil jener Qualitäten aufbieten kann, die David Haye ins Feld führen wird. Ob es tatsächlich gelingt, auch Eddie Chambers für diese Aufgabe zu gewinnen, ist noch ungewiß. Der Onkel und Trainer des britischen Schwergewichtlers, Peter Fury, will es jedenfalls versuchen, zumal die Aussichten gar nicht so schlecht stehen. Chambers hat vor kurzem sein Debüt im Cruisergewicht überraschend verloren und wird daher den erhofften Titelkampf so schnell nicht bekommen. Er könnte also durchaus geneigt sein, sich als Trainingspartner Furys in Form zu halten und dabei auch noch etwas dazuzuverdienen.

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Legendäres 5th Street Gym bei Einbruch verwüstet

Bei einem Einbruch im legendären 5th Street Gym in Miami wurden zahlreiche Ausrüstungsgegenstände wie auch einige wertvolle Devotionalien von Muhammad Ali, der seinerzeit dort trainiert hat, gestohlen. Zudem wurde das Innere der Boxschule von den bislang unbekannten Tätern verwüstet. Wie der Miteigentümer Tom Tsatas berichtete, laufe eine polizeiliche Untersuchung. Die Spurensicherung habe den ganzen Tag über nach möglichen Hinweisen gesucht, doch am meisten erhoffe er sich von den Aufnahmen der Überwachungskamera.

Sobald diese ausgewertet seien, werde man wissen, wer für die Tat verantwortlich ist und dafür zur Verantwortung gezogen werden kann. Sichtlich erschüttert und aufgebracht erklärte Tsatas, er werde nicht ruhen, bis alle Beteiligten im Gefängnis gelandet sind. Da auch persönliche Daten der Mitglieder entwendet wurden, handle es sich um eine gravierende Straftat, so daß jetzt auch das FBI ermittle. Es sei nun zu spät, die gestohlenen Gegenstände zurückzubringen. Seinetwegen könnten die Täter ihre Beute behalten oder verkaufen, doch sei er sich sicher, daß sie bald gute Anwälte bräuchten. [2]

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Curtis Stevens lehnt Angebot für Kampf gegen Golowkin ab

Vor seinem Kampf gegen Saul Roman hatte der US-amerikanische Mittelgewichtler Curtis Stevens noch verkündet, er wolle im nächsten Schritt WBA-Weltmeister Gennadi Golowkin herausfordern. Nach dem spektakulären Sieg über den Mexikaner bereits in der ersten Runde schienen die Aussichten, diesen Wunsch zu realisieren, sprunghaft gestiegen zu sein. Um so erstaunlicher mutet daher die Nachricht an, daß Stevens ein Angebot des Kasachen für einen Titelkampf im November, der überdies von HBO übertragen werden soll, abgelehnt hat.

Eine Stellungnahme des Promoters Main Events trägt nicht gerade dazu bei, die Gründe für diesen Schritt offenzulegen. Wie es darin heißt, wolle Stevens unbedingt gegen Golowkin boxen. Dem Promoter obliege es sicherzustellen, daß sein Boxer angemessen bezahlt wird, wenn er gegen den stärksten Mann der Gewichtsklasse antritt. Der daraus abzuleitenden Annahme, daß das Angebot zu niedrig ausgefallen sei, widerspricht die Meldung, daß Golowkins Team angeblich 300.000 Dollar in Aussicht gestellt hat. Das ist nicht wenig für eine freiwillige Titelverteidigung und entspricht der Summe, die Golowkins letzter Gegner Matthew Macklin bekommen hat. [3] Ob Main Events den aktuellen Marktwert von Curtis Stevens höher einschätzt und womöglich um eine lukrativere Börse pokert oder vielmehr die Erkenntnis gereift ist, daß der Weltmeister vorerst noch eine Nummer zu groß sein könnte, bleibt ungeklärt.

Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/fury-holt-cunningham-als-sparringspartner-fuer-haye-28286

[2] http://www.boxen.de/news/legendarer-5th-street-gym-nach-einbruch-verwuestet-28277

[3] http://www.boxen.de/news/stevens-lehnt-angebot-von-golovkin-ab-28268

13. August 2013