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MELDUNG/1295: Alternativen auf dem Markt der Möglichkeiten (SB)




Sieger des Kampfs zwischen Stieglitz und Abraham gegen Chavez?

Wenn Robert Stieglitz und Arthur Abraham am 1. März in Magdeburg zum dritten Mal um den WBO-Titel im Supermittelgewicht kämpfen, soll dieses Duell die für das deutsche Boxpublikum offensichtlich höchst interessante Frage abschließend klären, wer von beiden der Bessere sei. Abraham hatte sich den Gürtel im August 2012 durch einen Punktsieg in Berlin gesichert, wofür Stieglitz im März 2013 vor heimischer Magdeburger Kulisse mit einem Abbruchsieg erfolgreich Revanche nahm.

Neuer Pflichtherausforderer der WBO könnte der ehemalige WBC-Champion im Mittelgewicht, Julio Cesar Chavez jun., werden, für den 47 Siege, eine Niederlage sowie ein Unentschieden zu Buche stehen. Chavez belegt derzeit in der WBO-Rangliste den dritten Platz und trifft am 15. März in einem Rückkampf auf Brian Vera, gegen den er sich im September nur umstritten nach Punkten durchsetzen konnte. Damals hatte der Mexikaner bei seiner Rückkehr nach einer neunmonatigen Sperre große Mühe, sich in Carson gegen den zähen Texaner zu behaupten. Ursprünglich sollte der Kampf vier Pfund über dem Mittelgewicht ausgetragen werden. Als sich abzeichnete, daß Chavez auch dieses Limit nicht bringen würde, beschloß man, das Duell knapp unter dem Halbschwergewicht anzusiedeln. Vera wurde angeblich eine sechsstellige Summe bezahlt, damit er den überdies auf zehn Runden gekürzten Kampf nicht platzen ließ.

Daß Chavez mit körperlichen Problemen zu kämpfen hatte, ließ sich auch daran ablesen, daß er überwiegend aus der Defensive boxte und viel zu selten schlug. Da die Mehrzahl der Beobachter den US-Amerikaner in Front gesehen hatten, rief der Punktsieg des Mexikaners Überraschung und Unmut hervor. Wie der Texaner geltend machte, habe er genug getan, um zu gewinnen. Nun hoffe er, daß Chavez ihm eine Revanche gewährt. Der Mexikaner bezeichnete hingegen seinen Sieg als gerechtfertigt, da er die härteren Treffer gelandet habe. Er wolle nun ins Supermittelgewicht hinuntergehen und sich dort auf die Jagd nach einem Titel machen.

Sollte er gegen Brian Vera die Oberhand behalten, könnte er auf den Sieger des Kampfs zwischen Stieglitz und Abraham treffen. Wie WBO-Präsident Francisco Valcarcel bestätigt hat, werde Chavez inzwischen im Supermittelgewicht geführt und könne dort einen Titelkampf bestreiten. Zunächst bleibe natürlich abzuwarten, wer den Ring in Magdeburg als Weltmeister verläßt. [1]

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Amir Khan zweifelt an Floyd Mayweathers Interesse

Ob es tatsächlich zum Kampf zwischen Amir Khan und Floyd Mayweather jun. kommt, ist nach wie vor offen. Wenngleich der Brite den Vertrag bereits unterzeichnet hat, läßt sich Mayweather mit seiner Unterschrift Zeit. Deshalb will Khan nicht ausschließen, daß es sich lediglich um ein taktisches Manöver handelt und Mayweather am Ende gegen Marcos Maidana antritt. Der Argentinier hat vor kurzem Adrien Broner den WBA-Titel im Weltergewicht abgenommen und wäre aus Perspektive Mayweathers womöglich ein attraktiverer Gegner, der im Bezahlfernsehen höhere Erlöse generiert.

Amir Khan, der 28 Kämpfe gewonnen und drei verloren hat, bleibt vorerst nichts anderes übrig, als den in 45 Auftritten ungeschlagenen US-Amerikaner zur Vertragsunterzeichnung aufzufordern. Sollte Mayweather den Argentinier vorziehen, würde er selbst am liebsten gegen Manny Pacquiao boxen. Wenngleich er mit dem Philippiner befreundet sei und ihn respektiere, stehe das einer Auseinandersetzung im Ring nicht im Wege. [2]

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Ruslan Provodnikow will sich mit den Besten messen

Amir Khan ist nicht der einzige, der auf einen Kampf gegen Manny Pacquiao spekuliert. Auch Ruslan Provodnikow sieht in dem Philippiner eine hochwertige Alternative, sollte es nicht zum geplanten Duell mit Juan Manuel Marquez kommen. Provodnikow, für den 23 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen, ist WBO-Weltmeister im Halbweltergewicht. Da der Russe wie Pacquiao von Freddie Roach trainiert wird, müßte er wohl wieder auf dessen Assistenten zurückgreifen, sofern es tatsächlich zu diesem Kampf kommt. Der Philippiner hat für den 12. April das MGM Grand in Las Vegas gebucht, so daß schon jetzt die Kandidaten Schlange stehen.

Scheitern die Verhandlungen mit Juan Manuel Marquez, sei die Wahrscheinlichkeit eines Kampfs gegen Pacquiao sehr groß, unterstreicht auch Provodnikows Manager Vadim Kornilow. Sollte es hingegen zu einer Einigung mit Marquez oder Timothy Bradley kommen, müßte das Duell mit dem Philippiner warten. Stattfinden werde es auf jeden Fall, da die Fans und Promoter wie auch der Sender HBO sehr daran interessiert seien. Provodnikow akzeptiere keine bedeutungslosen Auftritte mehr und wolle nur noch gegen die gefährlichsten und bekanntesten Gegner kämpfen. [3]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/chavez-koennte-auf-sieger-von-abraham-stieglitz-treffen-30859

[2] http://www.boxen.de/news/khan-unterschreibt-vertrag-fuer-mayweather-fight-30845

[3] http://www.boxen.de/news/provodnikovs-manager-kampf-gegen-pacquiao-am-12-april-moeglich-30862

3. Januar 2014