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MELDUNG/1311: Wer tritt die Nachfolge als WBC-Präsident an? (SB)




Mauricio Sulaiman legt vorerst Zurückhaltung an den Tag

Nach dem Tod des langjährigen WBC-Präsidenten Jose Sulaiman gilt dessen Sohn Mauricio Sulaiman als designierter Nachfolger an der Spitze des World Boxing Council. Sollte sich dieser für eine Kandidatur um das höchste Amt des in Mexiko-Stadt ansässigen Weltverbands entscheiden, wäre seine Wahl wohl nur noch eine Formsache.

Indessen ließ Mauricio Sulaiman in einer ersten Stellungnahme zu dieser Frage verlauten, er wolle nicht die Nachfolge seines vor wenigen Tagen in Los Angeles verstorbenen Vaters antreten. In Reaktion auf diese Erklärung haben einige prominente Promoter, darunter der Mexikaner Fernando Beltran (Zanfer Promotions) ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen, daß der bisherige Geschäftsführer des WBC seine Meinung nach einer gewissen Trauer- und Bedenkzeit ändert.

Er neige dazu, eine derartige Äußerung nicht als offizielle Verlautbarung zu werten, so Beltran. Ohnehin finde er es recht unfair, Mauricio Sulaiman zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu fragen, ob er Präsident werden will. Sein Vater sei der mit Abstand wichtigste Mensch in seinem Leben gewesen, und nach dessen Tod beginne nun eine neue Phase für den Sohn. Es sei noch zu früh, um eine Entscheidung von solcher Tragweite zu treffen. Da alle wüßten, welch guter Mann Mauricio ist, würden Boxer und Promoter versuchen, ihn davon zu überzeugen, das Erbe seines Vaters weiterzuführen. Da es jedoch sein Leben sei, liege es bei ihm, seinen künftigen Weg zu bestimmen. [1]

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Duell um den vakanten WBC-Interimstitel im Mittelgewicht

Am 5. April kämpfen der Mexikaner Marco Antonio Rubio und der Italiener Domenico Spada um den vakanten WBC-Interimstitel im Mittelgewicht. Rubio hat seit dem verlorenen Titelkampf gegen seinen Landsmann Julio Cesar Chavez jun. fünf Auftritte in Folge gewonnen und führt derzeit die WBC-Rangliste an. Der Verband hatte ihm einen Kampf gegen den amtierenden Weltmeister, Sergio Martinez aus Argentinien, zugesagt. Dieser verhandelt gegenwärtig mit dem Puertoricaner Miguel Cotto über die Konditionen ihres geplanten Duells. Rubio hätte den Ausgang dieser Verhandlungen abwarten können, doch zieht er den schnellen Griff nach dem Interimstitel der Ungewißheit vor. Für ihn stehen 58 Siege, sechs Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche.

Domenico Spada hat seit der Niederlage gegen den Briten Darren Barker sechs Auftritte für sich entschieden und seine Bilanz auf 38 gewonnene und vier verlorene Kämpfe verbessert. Der Ranglistenzweite des WBC hat sich bereiterklärt, in Mexiko gegen Rubio anzutreten, was laut dessen Promoter Oswaldo Kuchle zäher Verhandlungen bedurfte. Spada verlasse Italien bekanntermaßen nicht gern, doch da man diesen hochkarätigen Kampf unbedingt vor mexikanischem Publikum unter der Regie des Senders Televisa veranstalten wollte, sei es schließlich doch gelungen, eine Übereinkunft herbeizuführen. Inzwischen seien die Verträge unterschrieben, und so freue man sich auf eine attraktive Veranstaltung. [2]

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Ausscheidungskampf der IBF im Cruisergewicht

Yoan Pablo Hernandez verteidigt den Titel der IBF im Cruisergewicht am 8. März in Berlin gegen den Polen Pawel Kolodziej. Unterdessen hat der Verband festgelegt, daß der nächste Pflichtherausforderer in einem Ausscheidungskampf zwischen dem Italiener Mirko Larghetti und dem Briten Ola Afolabi ermittelt werden soll. Der in 20 Kämpfen ungeschlagene Larghetti wird an Nummer drei der IBF-Rangliste geführt und war ursprünglich für ein Duell mit Kolodziej vorgesehen, den Hernandez jedoch für seine freiwillige Titelverteidigung ausgewählt hat.

Dieser Umstand begünstigt Afolabi, der als Vierter der Rangliste anstelle des Polen den Ausscheidungskampf bestreitet. Der Brite hatte sich zuletzt mit einem Punktsieg gegen Lukasz Janik den vakanten Titel des fünftgrößten Weltverbands IBO gesichert. Ola Afolabi, der 20 Kämpfe gewonnen, drei verloren und vier unentschieden beendet hat, wäre lieber auf direktem Weg mit dem Weltmeister in den Ring gestiegen. Da Hernandez jedoch nur dann gegen ihn kämpfen wolle, wenn er Pflichtherausforderer geworden sei, müsse man eben diese Route nehmen. Sofern er Mirko Larghetti besiege, was nicht einfach sei, werde er noch in diesem Jahr um den Titel kämpfen. Sollte er auch dann gewinnen, hätte er schon zwei Gürtel in seinem Besitz, was doch nicht schlecht für einen Londoner Jungen von der Straße ohne Amateurerfahrung sei. [3]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/promoter-beltran-hofft-auf-kandidatur-von-mauricio-sulaiman-31141

[2] http://www.boxen.de/news/wbc-interims-wm-zwischen-rubio-und-spada-am-5-april-in-mexiko-31108

[3] http://www.boxen.de/news/ibf-ordnet-cruisergewichts-eliminator-zwischen-larghetti-und-afolabi-an-31138

21. Januar 2014