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MELDUNG/1344: Mayweathers Wahl ist auf Maidana gefallen (SB)




Vereinigungskampf zweier Weltmeister im Weltergewicht

Am 3. Mai kommt es zu einem spektakulären Vereinigungskampf zweier Weltmeister im Weltergewicht. Der US-Amerikaner Floyd Mayweather jun. bringt in dieses Duell den WBC-Titel mit, sein Gegner Marcos Maidana aus Argentinien ist frischgebackener Champion der WBA. Wo die beiden aufeinandertreffen, gilt es noch zu klären. Wie der Geschäftsführer der Golden Boy Promotions, Richard Schaefer, der Mayweather seit 2007 betreut, mitgeteilt hat, werde die Wahl in den nächsten Tagen zwischen dem MGM Grand in Las Vegas und dem Barclays Center in Brooklyn fallen. Damit hat sich Mayweather über die von ihm selbst inszenierte Umfrage unter den Fans hinweggesetzt, bei der Amir Khan als nächster Gegner favorisiert wurde.

Marcos Maidanas letzter Kampf habe seine Aufmerksamkeit erregt, führte der 37jährige US-Star nun zur Begründung seiner Entscheidung an, den sieben Jahre jüngeren Argentinier vorzuziehen. Mit dieser Äußerung spielte der in 45 Kämpfen unbesiegte amtierende Weltmeister dreier Klassen auf den 14. Dezember 2013 an. Damals hatte Maidana den ungeschlagenen Adrien Broner überraschend als WBA-Champion entthront. Sein kommender Gegner sei ein außergewöhnlich talentierter Boxer mit enormer Schlagwirkung. Der Argentinier verdiene die Chance herauszufinden, ob er das schaffen kann, was 45 andere vor ihm ohne Erfolg versucht haben - Floyd Mayweather zu besiegen.

Mayweather, der in fünf Gewichtsklassen insgesamt zehnmal Weltmeister geworden ist, verbesserte im September letzten Jahres den von ihm selbst gehaltenen Rekord für den höchsten Erlös im US-amerikanischen Bezahlfernsehen. Sein Sieg über den jungen Mexikaner Saul Alvarez brachte mehr als 150 Millionen Dollar ein. Für den in Las Vegas lebenden Großverdiener ist der Kampf gegen Maidana der dritte Auftritt im Rahmen eines Vertrags über sechs Kämpfe in einem Zeitraum von 30 Monaten, den er im Februar 2012 mit dem Fernsehsender CBS abgeschlossen hat. Dieser Kontrakt soll dem 37jährigen angeblich mindestens 145 Millionen Euro einbringen.

Sein südamerikanischer Gegner, der 35 Siege und drei Niederlagen auf dem Konto hat, gab sich angriffslustig. Er sei froh, gegen Mayweather anzutreten und zu demonstrieren, wer der beste Weltergewichtler sei. Für ihn spiele es keine Rolle, daß sein Gegner favorisiert und ungeschlagen sei, denn er werde ihn die "Latino-Power" spüren lassen. [1] Dies sei der größte Kampf, den man gegenwärtig bekommen könne. Man müsse enorm viel Druck auf Mayweather ausüben und ihn mit Schlägen bombardieren, um ihn zu zermürben. Floyd dürfe seinen Rhythmus gar nicht erst finden.

Maidana rechnet zu Recht mit einem anderen Kampf als dem gegen Adrien Broner. Mayweather wolle seine Gegner auf Distanz halten und sei extrem schnell. Dennoch glaube er, daß er die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt getroffen habe, so der Argentinier. Er wird sich in Kürze zusammen mit seinem Trainer Robert Garcia ins Trainingslager begeben. Robert habe ihm schon viel geholfen. Seit er bei ihm trainiere, habe er nicht nur jeden Kampf gewonnen, sondern auch ständig dazugelernt. Gemeinsam mache man wirklich einen prima Job. [2]

Viele Experten halten Maidana jedoch schon jetzt für das nächste Schlachtopfer Mayweathers, da er in seiner Beinarbeit und den Schlägen schlichtweg zu langsam für den US-Amerikaner sei. Alex Ariza, der Konditionstrainer des Argentiniers, geht indessen daran, Maidana wie zuvor schon den Philippiner Manny Pacquiao in einer höheren Gewichtsklasse konkurrenzfähig zu machen. Er bereite seinen Boxer darauf vor, hinauszugehen und zu gewinnen. Niemand hätte einen Sieg gegen Adrien Broner für möglich gehalten, bis Marcos Maidana ein spektakuläres Zeichen gesetzt habe. Auch Floyd Mayweather sei zu schlagen, da er müde und von Treffern zermürbt werde wie jeder andere Boxer auch.

Dabei geht auch Ariza davon aus, daß Maidana chancenlos sei, wenn er nicht in Bestform antrete und erheblich schneller schlage als in der Vergangenheit. Während Mayweather früher jedoch ein reiner Konterboxer gewesen sei, der stets defensiv agiert und so gut wie keinen Treffer zugelassen habe, tauche er inzwischen häufiger vor dem Gegner auf und riskiere manchen Schlagabtausch. Allerdings ist Floyd Mayweather in technischer Hinsicht noch einmal eine Nummer größer als Adrien Broner und nicht nur im Oberkörper, sondern auch in seiner Beinarbeit sehr viel beweglicher.

Maidanas Trainer Robert Garcia wird natürlich versuchen, Mayweather mit einer unerwarteten taktischen Variante zu überraschen, doch dürfte es längst keine Vorgehensweise mehr geben, die ein Gegner Mayweathers nicht schon vergeblich ausprobiert hätte. Im Grunde wird dem Argentinier nichts anderes übrigbleiben, als möglichst viel Druck zu machen und zu hoffen, irgendwann doch einen seiner gefürchteten Volltreffer zu landen. [3]


Fußnoten:

[1] http://www.spox.com/de/sport/mehrsport/boxen/1402/Artikel/floyd-mayweather-vereinigungskampf-gegen-marcos-maidana-wba-wbc-champion-usa-ort-offen.html

[2] http://www.boxen.de/news/marcos-maidana-der-groesste-kampf-den-man-bekommen-kann-31678

[3] http://www.boxingnews24.com/2014/02/ariza-giving-maidana-a-good-chance-of-defeating-mayweather/

28. Februar 2014