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MELDUNG/1544: Helden des Abends im Wochentakt (SB)


Vorschau auf ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen



8. November: Felix Sturm gegen Robert Stieglitz

Die ehemaligen Weltmeister Felix Sturm und Robert Stieglitz treffen in Stuttgart aufeinander. Da der Kölner normalerweise im Mittelgewicht (bis 72,574 kg), der Magdeburger jedoch ein Limit höher im Supermittelgewicht (bis 76,203 kg) boxt, wurde ein Kampfgewicht von höchstens 75 kg vereinbart. Sturm und Stieglitz stehen insofern mit dem Rücken an der Wand, als sie ihre Titel verloren und damit einen erheblichen Teil ihrer Attraktivität für das Publikum eingebüßt haben.

Der 35jährige Felix Sturm hat 39 Siege, vier Niederlagen und zwei Unentschieden vorzuweisen. Er war früher Superchampion der WBA im Mittelgewicht, bis er von dem Australier Daniel Geale entthront wurde. Durch einen Sieg über den gesundheitlich schwer beeinträchtigten Briten Darren Barker sicherte er sich den Gürtel der IBF, verlor ihn jedoch bereits bei der ersten Titelverteidigung Anfang Juni an den 40 Jahre alten Australier Sam Soliman, der ihm Anfang 2013 schon einmal das Nachsehen gegeben hatte.

Für den 33 Jahre alten Robert Stieglitz stehen 47 gewonnene und vier verlorene Profikämpfe zu Buche. Er war längere Zeit WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht, bis er sich Arthur Abraham geschlagen geben mußte. Bei der Revanche holte sich der Magdeburger den Gürtel zurück, doch verlor er ihn in ihrem dritten Kampf wieder an den Rivalen aus Berlin. Zuletzt setzte sich Stieglitz gegen Sergei Chomitski in der zehnten Runde durch.

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8. November: Susianna Kentikian gegen Naoko Fujioka

Im Vorprogramm des Duells zwischen Felix Sturm und Robert Stieglitz in Stuttgart verteidigt Susianna Kentikian den Titel der WBA im Fliegengewicht gegen die bislang ungeschlagene Naoko Fujioka. Die 39jährige Japanerin gehört trotz ihres Alters zu den besten Boxerinnen der Welt. Sie war bereits WBC-Champion im Strohgewicht und ist die aktuelle WBA-Weltmeisterin im Superfliegengewicht. Für den Kampf gegen die 27 Jahre alte Hamburgerin wechselt sie die Gewichtsklasse, um sich ihren dritten Gürtel zu holen.

Während Susianna Kentikians Bilanz 30 Siege, zwei Niederlagen und einen Kampf ohne Wertung aufweist, hat Naoko Fujioka, die erst mit 24 Jahren zum Boxen kam, bislang zwölf Gegnerinnen bezwungen. Die Titelverteidigerin rechnet mit einem harten Stück Arbeit. Der Kampf gegen die gefährliche Japanerin sei eine große Herausforderung, doch solche Anforderungen motivierten sie ganz besonders. Naoko Fujioka schlage mit beiden Händen gefährliche Haken und verfüge über eine beachtliche Trefferwirkung. Sie selbst sei jedoch erfahrener und schneller auf den Beinen wie auch mit den Fäusten, so die Hamburgerin.

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8. November: Bernard Hopkins gegen Sergej Kowaljow

In der Boardwalk Hall von Atlantic City kommt es zu einem Duell zweier Weltmeister im Halbschwergewicht, das vom Sender HBO übertragen wird. Der 49jährige Bernard Hopkins ist Superchampion der WBA und Weltmeister der IBF, während der 31 Jahre alte Sergej Kowaljow den Gürtel der WBO in seinem Besitz hat. Für Hopkins, den ältesten Champion in der Geschichte des Boxsports, stehen 55 Siege, sechs Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche. Der ungeschlagene Russe tritt mit 25 gewonnenen Kämpfen und einem unentschieden gewerteten Auftritt an, wobei er 23 Gegner vorzeitig besiegt hat.

Hopkins hat seit der Niederlage gegen Chad Dawson im Jahr 2012 Tavoris Cloud, Karo Murat und Beibut Schumenow besiegt, die weniger gefährlich als Kowaljow einzuschätzen sind. Er geht daher ein großes Risiko ein, zumal er seit zehn Jahren nicht mehr durch K.o. gewonnen hat. Zugleich ist es noch keinem Gegner gelungen, zwölf Runden mit dem Russen zu überstehen. Zuletzt brauchte Kowaljow nur zwei Runden, um den chancenlosen Australier Blake Caparello zu besiegen.

Dessen ungeachtet kündigt Hopkins an, er werde sein Vermächtnis vervollkommnen und alle Titel im Halbschwergewicht zusammenführen. Kowaljow sei zwar ein hungriger Kämpfer, doch werde er wie alle vor ihm den Ring ohne Gürtel verlassen. Der Russe zollte Hopkins dafür Respekt, diesen Kampf anzunehmen. Er könne viel von ihm lernen, doch habe er keine Angst, gegen ihn anzutreten, da er den "Alien" zum Mars schicken werden.

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15. November: Wladimir Klitschko gegen Kubrat Pulew

Die Titelverteidigung Wladimir Klitschkos gegen Kubrat Pulew, den Pflichtherausforderer des Verbands IBF, findet in der Hamburger O2 World statt. Bei der Versteigerung der Austragungsrechte behielt Klitschkos Management K2 mit einem Gebot von knapp über 7,25 Millionen Dollar gegenüber Sauerland Event mit 5,29 Millionen die Oberhand. Von der Gesamtsumme stehen dem Weltmeister 80 Prozent und dem Herausforderer 20 Prozent zu. Klitschko bekommt also rund 5,8 Millionen Dollar, während Pulew mit 1,45 Millionen die mit Abstand höchste Börse seiner Karriere einstreichen kann.

Wladimir Klitschko ist Superchampion der WBA und WBO sowie Weltmeister der IBF und IBO. Er hat 62 Kämpfe gewonnen und drei verloren, zuletzt vor rund zehn Jahren gegen den US-Amerikaner Lamon Brewster. Am 26. April machte er in Oberhausen kurzen Prozeß mit dem überforderten Pflichtherausforderer der WBO, Alex Leapai aus Australien, der sich in der fünften Runde geschlagen geben mußte. Für den Ukrainer ist der bevorstehende Kampf bereits die 17. Titelverteidigung seiner gut acht Jahre währenden Regentschaft. Häufiger als er konnten sich nur Joe Louis mit 25 besiegten Herausforderern und Larry Holmes, der 20 Anwärtern das Nachsehen gab, gegen die nachdrängende Konkurrenz durchsetzen.

Der frühere Europameister Kubrat Pulew ist in 20 Auftritten ungeschlagen. Im August 2013 bestritt er einen Ausscheidungskampf gegen den US-Amerikaner Tony Thompson, den er einstimmig nach Punkten besiegte. Seither stand er zweimal im Ring und bezwang im Dezember Joey Abell sowie am 5. April Ivica Perkovic jeweils vorzeitig.

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22. November: Manny Pacquiao gegen Chris Algieri

Der Philippiner Manny Pacquiao verteidigt den Titel der WBO im Weltergewicht im Venetian Casino & Resort von Macao gegen den US-Amerikaner Chris Algieri. Während der Herausforderer in 20 Profikämpfen ungeschlagen ist, stehen für den Champion 56 Siege, fünf Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche. Der Kampf wird vom Sender HBO im US-Bezahlfernsehen übertragen.

Im Juni hatte sich Algieri knapp nach Punkten gegen Ruslan Prowodnikow durchgesetzt und ihn überraschend als WBO-Weltmeister im Halbweltergewicht entthront. Es war kein mitreißender Kampf, doch machte der Herausforderer seine Sache insofern gut, als er den Favoriten fleißig ausboxte. Dieselbe Vorgehensweise wäre im Falle Pacquiaos jedoch zum Scheitern verurteilt, da der Philippiner mobiler kämpft und energisch nachsetzt. Realistisch betrachtet hatte Algieri schon gegen den unbeweglichen Prowodnikow das Glück auf seiner Seite, so daß ihm um so mehr die Mittel fehlen dürften, dasselbe Kunststück im Falle Pacquiaos zu wiederholen.

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22. November: Nathan Cleverly gegen Tony Bellew

In Liverpool treffen Nathan Cleverly und Tony Bellew, die beide bei dem britischen Promoter Eddie Hearn unter Vertrag stehen, zu einer Revanche im Cruisergewicht aufeinander. Bei ihrem ersten Kräftemessen am 15. Oktober 2011, das im Halbschwergewicht ausgetragen wurde, hatte sich der damalige WBO-Weltmeister Cleverly nach Punkten durchgesetzt. Vor nicht allzu langer Zeit mußten beide eine desaströse Niederlage hinnehmen, die einer Zäsur in ihrer Karriere gleichkam. Cleverly unterlag in Cardiff dem Russen Sergej Kowaljow, Bellew zog gegen den kanadischen WBC-Weltmeister Adonis Stevenson den kürzeren.

Sie treten inzwischen im Cruisergewicht an, wo Cleverly seine Bilanz mit Erfolgen gegen die handverlesenen Aufbaugegner Alejandro Valori und Shawn Corbin auf 28 Siege und eine Niederlage verbessert hat. Der Waliser wird in den Ranglisten aller vier großen Verbände unter den Top 15 geführt (WBO 6, IBF 10, WBA 11, WBC 15). Tony Bellew, für den 22 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche stehen, ist bei drei Verbänden präsent (WBC 5, WBO 5, IBF 11). Eddie Hearn möchte den Sieger dieses Duells als Herausforderer Marco Hucks in Stellung bringen, der den Titel der WBO im Cruisergewicht besitzt.

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22. November: George Groves gegen Denis Douglin

Der britische Supermittelgewichtler George Groves trägt den Silbergürtel des Verbands WBC und ist damit Pflichtherausforderer des Weltmeisters Anthony Dirrell aus den USA. Groves, der 20 Kämpfe gewonnen und zweimal gegen seinen Landsmann Carl Froch verloren hat, steht beim Berliner Promoter Sauerland Event unter Vertrag. Im Vorprogramm des Duells zwischen Nathan Cleverly und Tony Bellew in Liverpool verteidigt er seinen Gürtel gegen den wenig bekannten Denis Douglin aus den USA, für den bislang 17 Siege und drei Niederlagen zu Buche stehen.

Da der Titelkampf gegen Dirrell erst im kommenden Jahr über die Bühne geht, dient das Intermezzo in Liverpool dem Zweck, Groves Ringpraxis zu verschaffen. Douglin dürfte eine lösbare Aufgabe sein, zumal er 2011 dem Aufbaugegner Doel Carasquillo in der dritten Runde unterlag, 2012 von Jermell Charlo im fünften Durchgang auf die Bretter geschickt wurde und sich im vergangenen Jahr Jose Angel Rodriguez nach Punkten geschlagen geben mußte. Daß er für keine dieser Niederlagen Revanche nahm, spricht dafür, daß er fortan Zuflucht bei überschaubaren Aufgaben suchte. So setzte er sich seither gegen Julius Kennedy, Orlando Membreno und Charles Whittaker durch, die allenfalls Experten geläufig sein dürften.

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29. November: Tyson Fury gegen Dereck Chisora

Der Ausscheidungskampf der WBO zwischen den beiden britischen Schwergewichtlern Tyson Fury und Dereck Chisora, dessen Sieger nächster Pflichtherausforderer Wladimir Klitschkos bei diesem Verband werden soll, ist in London neu angesetzt worden. Auf dem Spiel stehen zudem der Titel des Britischen Meisters sowie des Europameisters, die Chisora hält. Während Fury in 22 Kämpfen ungeschlagen ist, stehen für seinen Gegner 20 gewonnene und vier verlorene Auftritte zu Buche. Das Duell sollte ursprünglich bereits am 26. Juli über die Bühne gehen, mußte aber wegen einer Verletzung Chisoras abgesagt werden, der sich während der Vorbereitung den Daumen gebrochen hatte.

Dereck Chisora hat zwar schon einmal gegen Tyson Fury und später so namhafte Kontrahenten wie Vitali Klitschko, David Haye und Robert Helenius verloren, dabei jedoch ein Vermögen verdient und sich immer wieder ins Gespräch und Geschäft gebracht. Im Unterschied dazu kann Fury zwar eine wesentlich bessere Bilanz vorweisen, hat aber bislang keinen bedeutenden Kampf bestritten, geschweige denn sehr viel Geld verdient. Das mag den Ingrimm erklären, mit dem er bei jeder sich bietenden Gelegenheit über seinen Erzrivalen herzieht.

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29. November: Billy Joe Saunders gegen Chris Eubank jun.

Im Vorprogramm des Kampfs zwischen Tyson Fury und Dereck Chisora in London treffen die britischen Mittelgewichtler Billy Joe Saunders und Chris Eubank jun. aufeinander. Beide sind bislang ungeschlagen, wobei Saunders 20 Auftritte gewonnen hat und in den Ranglisten besser plaziert ist (WBO 2, IBF 8, WBA 12). Der gleichnamige Sohn des legendären Chris Eubank sen. kann 18 Siege vorweisen und wird von der WBO an Nummer 15 geführt.

Wie Promoter Frank Warren erklärt, habe Saunders alle Aufgaben gelöst und sei Britischer und Commonwealth-Champion, Interkontinentalmeister der WBO sowie Europameister geworden. Sein Mittelgewichtler sei mit den Anforderungen gewachsen, werde auch den jungen Eubank bezwingen und die nächsthöhere Ebene erklimmen. Ein gehöriger Schritt nach oben ist dieser Kampf vor allem für Chris Eubank, der 2011 sein Debüt im Profilager gab und seither mehr oder minder unbekannte Gegner besiegt hat.

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3. Dezember: Daniel Geale gegen Jarrod Fletcher

Der frühere IBF/WBA-Weltmeister im Mittelgewicht, Daniel Geale, trifft im Moore Park, New South Wales, auf seinen australischen Landsmann Jarrod Fletcher. Geale, der 30 Kämpfe gewonnen und drei verloren hat, wird in der WBA-Rangliste an Nummer neun geführt. Einen Platz vor ihm rangiert Fletcher, für den 18 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen. Beide Boxer haben ihren letzten Auftritt vorzeitig verloren. Der 30jährige Fletcher mußte sich im August dem US-Amerikaner Daniel Jacobs im Kampf um den regulären Titel der WBA in der fünften Runde geschlagen geben.

Geale traf im Juli auf den Superchampion der WBA, Gennadi Golowkin, dem er durch seine Beweglichkeit Paroli zu bieten hoffte. Das erwies sich jedoch von Beginn an als aussichtsloses Unterfangen, da der Australier durchweg auf der Flucht und nicht in der Lage war, dem Kasachen auch nur phasenweise im direkten Schlagabtausch standzuhalten. Golowkin setzte ihm beharrlich nach und stellte ihn in der dritten Runde, worauf es um den Herausforderer geschehen war.

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6. Dezember: Jürgen Brähmer gegen Pawel Glazewski

Jürgen Brähmer verteidigt in Oldenburg den Titel des regulären WBA-Weltmeisters im Halbschwergewicht gegen den Polen Pawel Glazewski. Während für den Schweriner 44 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen, hat sein Gegner 23 Auftritte gewonnen und zwei verloren.

Wie der 32 Jahre alte Herausforderer aus Bialystok ankündigt, wolle er Brähmer mit dessen eigenen Mittel schlagen. Trainer Karsten Röwer legt diese Äußerung dahingehend aus, daß Glazewski ebenfalls ein technisch versierter Boxer sei, der auf den richtigen Augenblick warte, um dann zuzuschlagen. Der 36jährige Titelverteidiger stellt den Zuschauern einen hochklassigen Kampf in Aussicht. Seine letzten Gegner hätten entweder über eine gute Kondition oder eine beträchtliche Schlagwirkung verfügt. Da Pawel Glazewski diese Fähigkeiten vereine und zudem eine gute boxerische Ausbildung genossen habe, werde das Publikum bei diesem Duell voll auf seine Kosten kommen.

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6. Dezember: Yoan Pablo Hernandez gegen Ola Afolabi

Yoan Pablo Hernandez absolviert in Oldenburg eine Pflichtverteidigung seines IBF-Titels im Cruisergewicht gegen Ola Afolabi. Der Champion hat bislang 29 Kämpfe gewonnen und einen verloren, während für seinen Gegner 21 Siege, drei Niederlagen sowie vier Unentschieden notiert sind. Hernandez, der in den letzten zwei Jahren immer wieder von Verletzungen und Krankheiten heimgesucht wurde, sieht nach seinem Sieg über Firat Arslan im August dem bevorstehenden Auftritt zuversichtlich entgegen.

Der in den USA lebende Brite Afolabi ist dem deutschen Publikum gut bekannt, seit er sich dreimal mit WBO-Weltmeister Marco Huck gemessen hat. Zwei knappe Niederlagen und ein Unentschieden stehen dafür in der Bilanz Afolabis zu Buche. Trainer Ulli Wegner warnt seinen Schützling, daß der Herausforderer mit allen Wassern gewaschen sei und jede Menge Erfahrung in Titelkämpfen gesammelt habe. Wenn Pablo da nicht bei der Sache sei, könne das ganz schnell ins Auge gehen. Hernandez zerstreut solche Bedenken und verspricht seinem Trainer, daß dieser mit ihm endlich einen klaren Sieg gegen Afolabi einfahren werde.

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13. Dezember: Demetrius Andrade gegen Jermell Charlo

Demetrius Andrade verteidigt den WBO-Titel im Halbmittelgewicht im Mandalay Bay in Las Vegas gegen Jermell Charlo. Beide Boxer sind bislang ungeschlagen, wobei der Weltmeister 21 Gegnern das Nachsehen gegeben hat, während sich der Herausforderer sogar in 24 Auftritten durchsetzen konnte und in den Ranglisten der Verbände IBF und WBO (jeweils Nummer 2) und WBC (Nummer 3) gut plaziert ist. Der Kampf wird vom Sender Showtime übertragen.

Der Champion bekommt mit Jermell Charlo einen Herausforderer vor die Fäuste, der schon Gegner wie Gabriel Rosado, Charlie Ota, Jose Angel Rodriguez, Demetrius Hopkins, Harry Joe Yorgey und Dashon Johnson besiegt hat. Allerdings ist der Titelverteidiger ein gutes Stück größer und kräftiger als Charlo und verfügt zudem über einen ausgezeichneten Jab. Demetrius Andrade hatte sich im November knapp nach Punkten gegen Vanes Martirosian durchgesetzt und bei seinem letzten Auftritt im Juni Brian Rose nach einem einseitigen Kampf in der siebten Runde besiegt.

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13. Dezember: Matt Korobow gegen Andy Lee

Im Cosmopolitan in Las Vegas kämpfen Matt Korobow und Andy Lee um den vakanten WBO-Titel im Mittelgewicht. Korobow ist in 24 Kämpfen ungeschlagen und verfügt über eine ausgezeichnete Schlagwirkung, die sein Gegner zu spüren bekommen wird. Andererseits sind auch die Schläge des Iren nicht von schlechten Eltern, und da er sich gern ins Gemenge stürzt, werden die Zuschauer mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen. Der Kampf wird vom Sender HBO übertragen.

Der 30 Jahre alte Lee hat 33 Kämpfe gewonnen und zwei verloren. Vielen Fans in den USA dürfte noch halbwegs in Erinnerung sein, daß er im Juni 2012 in El Paso dem Mexikaner Julio Cesar Chavez jun. unterlag. Wenngleich Lee seit dieser Niederlage nicht gerade Bäume ausgerissen hat, brachte er sich doch im Juni wieder ins Gespräch. Er trat im Vorprogramm des vielbeachteten Kampfs zwischen Cotto und Martinez gegen den Halbmittelgewichtler John Jackson an und lag nach Punkten im Rückstand, als er das Blatt durch K.o. in der fünften Runde wenden konnte.

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13. Dezember: Timothy Bradley gegen Diego Chaves

Bei derselben Veranstaltung im Cosmopolitan trifft der frühere Weltmeister Timothy Bradley auf Diego Chaves, was freilich bei den Fans keine ungeteilte Begeisterung wachruft. Während Bradley, der 31 Auftritte gewonnen und einen verloren hat, als populäres Zugpferd gilt, hat der Argentinier in seinem letzten Kampf keinen guten Eindruck hinterlassen. Chaves, für den 23 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen, wurde im Duell mit Brandon Rios in der neunten Runde wegen ständigen Klammerns und anderer unerfreulicher Tricks disqualifiziert. Auch Rios bediente sich grenzwertiger bis unerlaubter Mittel, wobei er die Fans schon seit geraumer Zeit derart enttäuscht hat, daß niemand überrascht war.

Jedenfalls hatte man sich gewünscht, Bradley werde sich einen Gegner aussuchen, der zumindest das Zeug dazu hätte, ihm gefährlich zu werden. Statt dessen ist nun damit zu rechnen, daß er den Argentinier leichtfüßig umkreist und ausboxt, wie er das schon mit Juan Manuel Marquez im vergangenen Jahr gemacht hat. Aufregend könnte es nur dann werden, wenn sich Bradley dem Argentinier wie in seinen Duellen mit Ruslan Prowodnikow und Manny Pacquiao Fuß an Fuß zum Kampf stellt. Daß es sich Timothy Bradley allerdings unnötig schwer machen sollte, um dem Publikum ein spannendes Gefecht zu seinen Lasten zu präsentieren, ist ein fragwürdiger Anspruch, den man nicht teilen muß.

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13. Dezember: Amir Khan gegen Devon Alexander

Wenn Amir Khan im Mandalay Bay Resort & Casino auf Devon Alexander trifft, steht für den Briten neben der eigenen Reputation jede Menge Geld in Gestalt künftiger Einnahmen auf dem Spiel. Der Präsident der Golden Boy Promotions, Oscar de la Hoya, kündigt denn auch eine hochkarätige Vorstellung seines Boxers in Las Vegas an, der mit einem klaren Sieg gegen den früheren Weltmeister in zwei Gewichtsklassen ein Zeichen setzen will. Beide strebten einen hochdotierten Kampf gegen Floyd Mayweather an und wollten sich mit einem überzeugenden Auftritt dafür empfehlen, so De la Hoya.

Das gilt insbesondere für Khan, der 29 Kämpfe gewonnen und drei verloren hat. Während Alexander, für den 26 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen, nicht zum engsten Kreis der Kandidaten gehört, die man mit Mayweathers nächstem Auftritt Anfang Mai 2015 in Verbindung bringt, wird der Brite nicht müde, sich als bestmögliche Wahl des Superstars ins Gespräch zu bringen. Will er diesen Anspruch bekräftigen, muß er Alexander nicht nur besiegen, sondern dabei auch noch einen guten Eindruck hinterlassen.

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19. Dezember: Adonis Stevenson gegen Dimitri Suchotski

Adonis Stevenson verteidigt den WBC-Titel im Halbschwergewicht in Quebec City gegen Dimitri Suchotski. Der 36jährige Kanadier hat 24 Kämpfe gewonnen und einen verloren. Für den Russen stehen 22 Siege und zwei Niederlagen zu Buche. Der Herausforderer wird in den Ranglisten aller vier maßgeblichen Verbände in den Top 15 geführt (WBC und WBA Nummer 7, WBO Nummer 8, IBF Nummer 11). Suchotski ist in Deutschland nicht ganz unbekannt, seit er im Dezember 2009 dem damaligen WBO-Weltmeister Jürgen Brähmer in Schwerin unterlag.

Unter dem Motto "The Reign of Superman", das auf den nicht gerade bescheidenen Kampfnamen des Weltmeisters abhebt, präsentieren die kanadische Groupe Yvon Michel (GYM) und der US-amerikanische Fernsehsender Showtime gemeinsam diese Veranstaltung, mit der Adonis Stevenson zum zweiten Mal in Folge im Rahmen der prestigeträchtigen Serie "Showtime Championship Boxing" auch in den USA für ein breiteres Publikum live zu sehen sein wird.

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21. Februar 2015: Gennadi Golowkin gegen Martin Murray

Der in 31 Profikämpfen ungeschlagene Gennadi Golowkin verteidigt seine Titel in Monte Carlo gegen Martin Murray. Golowkin ist Superchampion der WBA, Weltmeister der IBO und Interimsweltmeister des WBC im Mittelgewicht. Bei seinem letzten Auftritt bezwang er im kalifornischen Carson den Mexikaner Marco Antonio Rubio bereits in der zweiten Runde und feierte damit seinen 18. vorzeitigen Sieg in Folge. Der Kasache ist in Monaco wohlbekannt, wo er 2013 Nobuhiro Ishida und im Februar 2014 Osumanu Adama das Nachsehen gegeben hat. Mit seinem erneuten Gastspiel in Monte Carlo überbrückt er die Zeit bis zu einem möglichen Vereinigungskampf gegen den WBC-Weltmeister.

Für Murray, der die WBC-Rangliste anführt und den Silbergürtel dieses Verbands innehat, werden 29 Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden notiert. Der Brite hat seit seiner knappen Niederlage gegen den damaligen WBC-Weltmeister Sergio Martinez im Jahr 2013 vier Kämpfe gewonnen, wobei die letzten beiden in Monte Carlo ausgetragen wurden. Ende Oktober setzte er sich durch eine technische Entscheidung in der siebten Runde gegen den Italiener Domenico Spada durch.

1. November 2014