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MELDUNG/1673: Nichts übertrifft den Vorgeschmack (SB)


Vorschau auf ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen


4. April: Adonis Stevenson gegen Sakio Bika

Zum Auftakt der Zusammenarbeit zwischen dem Berater Al Haymon und dem Sender CBS verteidigt der Kanadier Adonis Stevenson in Quebec City den WBC-Titel im Halbschwergewicht zum fünften Mal. Der Champion, für den 25 gewonnene Auftritte und ein verlorener Kampf zu Buche stehen, trifft auf Sakio Bika, der mit einer Bilanz von 36 Siegen, sechs Niederlagen sowie drei Unentschieden antritt und früher Weltmeister im Supermittelgewicht war. Bika hatte im August 2014 durch einen einstimmigen Punktsieg Anthony Dirrells den WBC-Gürtel verloren.

Der 37 Jahre alte Stevenson traf bei seinem letzten Auftritt im Dezember in einer freiwilligen Titelverteidigung, die in Quebec City ausgetragen wurde, auf den Russen Dimitri Suchotski. Der angekündigte K.o.-Sieg des Kanadiers schien zunächst auszubleiben, da der Favorit nicht auf eine Entscheidung drängte. Gegen Mitte der fünften Runde löste Stevenson doch noch sein Versprechen ein und schickte den Herausforderer dreimal zu Boden, worauf der Kampf abgebrochen wurde.

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4. April: Artur Beterbijew gegen Gabriel Campillo

Der in sieben Profikämpfen ungeschlagene Halbschwergewichtler Artur Beterbijew wird in der Rangliste des Verbands WBA an elfter Stelle und bei der WBO an Nummer 15 geführt. Indessen gilt der in Kanada lebende Russe als talentiertester und gefährlichster Anwärter im Feld der Kandidaten für einen künftigen Titelkampf. Er trifft in Quebec City im Vorprogramm des WBC-Weltmeisters Adonis Stevenson auf Gabriel Campillo, für den 25 Siege, sechs Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche stehen.

Der Spanier war von August 2009 bis Januar 2010 WBA-Weltmeister im Halbschwergewicht, worauf er den Titel durch eine umstrittene Entscheidung an den Kasachen Beibut Schumenow verlor. Der mittlerweile 36 Jahre alte Campillo ist heute längst nicht mehr so gut wie während seiner Zeit als Champion, gilt aber dennoch als handfester Test für den 30jährigen Russen, zumal dieser erst seinen achten Auftritt im Profilager bestreitet.

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11. April: Danny Garcia gegen Lamont Peterson

Der in 29 Kämpfen ungeschlagene Champion der Verbände WBA und WBC im Halbweltergewicht, Danny Garcia, trifft auf den IBF-Weltmeister Lamont Peterson, für den 33 Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden zu Buche stehen. Das Duell im Barclays Center in Brooklyn findet im Rahmen der Serie "Premier Boxing Championship" statt, bei der Al Haymon unter anderem mit dem Sender NBC zusammenarbeitet. Der Kampf ist nur auf zehn Runden angesetzt und wird mit einem vereinbarten Limit von 143 US-Pfund ausgetragen, das über dem Halbweltergewicht (bis 63,503 kg) liegt.

Seit seinem Sieg über den Argentinier Lucas Matthysse hat Danny Garcia keine sonderlich guten Leistungen mehr geboten und zuletzt bei seinem raschen Erfolg gegen den körperlich unterlegenen Rod Sika im August 2014 die Fans enttäuscht. Der 26jährige könnte ins Weltergewicht aufsteigen und dort gegen hochklassige Gegner antreten, scheut aber offenbar die Gefahr, ohne seinen üblichen Gewichtsvorteil auf der Strecke zu bleiben. Lamont Peterson hat vor zwei Jahren vorzeitig gegen Matthysse verloren und sich seither gegen zwei handverlesene Kontrahenten durchgesetzt, weshalb er als schwacher Weltmeister gilt.

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11. April: Andy Lee gegen Peter Quillin

Andy Lee verteidigt im Barclays Center in Brooklyn den Titel der WBO im Mittelgewicht gegen seinen Vorgänger Peter Quillin. Der Pflichtherausforderer Billy Joe Saunders verzichtet für eine Entschädigung in unbekannter Höhe auf sein Vorrecht und wird gegen den Sieger antreten. Während für den Champion 34 gewonnene und zwei verlorene Auftritte zu Buche stehen, ist sein Gegner in 31 Kämpfen ungeschlagen.

Daß der 31 Jahre alte Quillin unmittelbar nach seinem freiwilligen Rücktritt als Champion sofort eine neue Titelchance bekommt, löste harsche Kritik an der Verbandspolitik, aber auch an dem wachsenden Einfluß des Beraters Al Haymon aus, der auch Peter Quillin unter Vertrag hat. Der US-Amerikaner gilt als klarer Favorit im Kampf gegen Lee, der den Verlust seines frischgewonnenen Gürtels wohl nur durch einen Niederschlag abwenden kann. Das war ihm bei seinen letzten beiden Auftritten gelungen, da er jeweils nach Punkten deutlich im Rückstand lag, als er mit dem rechten Haken das Blatt unversehens zu seinen Gunsten wendete.

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18. April: Julio Cesar Chavez gegen Andrzej Fonfara

Julio Cesar Chavez jun., Sohn der gleichnamigen Legende aus Mexiko, gibt in Carson, Kalifornien, sein Debüt beim Sender Showtime. Mit einer Bilanz von 48 Siegen, einer Niederlage und einem Unentschieden ist der frühere WBC-Weltmeister im Mittelgewicht klarer Favorit im Duell mit dem Polen Andrzej Fonfara, das bei einem vereinbarten Limit knapp unter der Obergrenze des Halbschwergewichts ausgetragen wird.

Fonfara, der 26 Kämpfe gewonnen und drei verloren hat, scheiterte im Mai 2014 im Halbschwergewicht an Adonis Stevenson, worauf er sich im November einstimmig nach Punkten gegen Doudou Ngumbu durchsetzte. Der Auftritt des Mexikaners bei Showtime ist nach wie vor umstritten, da Promoter Bob Arum, bei dem Chavez bislang unter Vertrag stand, auf einen letzten Kampf unter seiner Regie besteht. Er hat zu diesem Zweck Klage eingereicht und versucht auf diesem Wege, das Duell mit Fonfara zu verhindern.

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18. April: Terence Crawford gegen Thomas Dulorme

Terence Crawford kann auf ein überaus erfolgreiches Jahr 2014 zurückblicken. Er löste Ricky Burns in Schottland als WBO-Champion im Leichtgewicht ab und verteidigte diesen Titel erfolgreich gegen so namhafte Kontrahenten wie Yuriorkis Gamboa und Raymundo Beltran, die er beide in souveräner Manier besiegte. Der 27jährige Boxer aus Omaha, Nebraska, möchte auch in diesem Jahr ungeschlagen bleiben und seine Serie von bislang 25 Siegen weiter ausbauen.

Er tritt nun im Halbweltergewicht an, wo er in Arlington im Kampf um den vakanten Titel der WBO auf Thomas Dulorme trifft. Der zwei Jahre jüngere Puertoricaner hat 22 Auftritte gewonnen und einen verloren, wobei er seit der vorzeitigen Niederlage gegen den Argentinier Luis Carlos Abregu im Oktober 2012 sechs Kämpfe in Folge für sich entscheiden konnte. Im März 2014 setzte er sich gegen den bis dahin unbesiegten Karim Mayfield und im Dezember gegen Hank Lundy durch. Allerdings wurde er dabei von Robert Garcia trainiert, der nicht mehr in seiner Ecke stehen wird.

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24. April: Anthony Dirrell gegen Badou Jack

Anthony Dirrell verteidigt den WBC-Titel im Supermittelgewicht im Rahmen der Serie "Premier Boxing Champions" in Chicago freiwillig gegen Badou Jack. Während für den ungeschlagenen Champion 27 Siege und ein Unentschieden zu Buche stehen, hat der Herausforderer bislang 18 Auftritte gewonnen sowie je einen verloren und unentschieden beendet. Übertragender Fernsehsender ist in diesem Fall Spike TV, mit dem der Manager und Berater Al Haymon ebenso zusammenarbeitet wie mit Showtime, NBC und CBS.

Der in Flint, Michigan, lebende Champion mußte 2007 und 2008 eine krankheitsbedingte Pause von insgesamt 20 Monaten einlegen. Damit nicht genug, fiel er nach einem Motorradunfall, bei dem er sich das linke Bein und Handgelenk brach, 2012 und die erste Hälfte des Jahres 2013 aus. Im Dezember 2013 forderte er den damaligen WBC-Weltmeister Sakio Bika heraus, von dem er sich unentschieden trennte. Bei der Revanche im August 2014 setzte sich Dirrell einstimmig nach Punkten durch und wurde damit neuer Champion dieses Verbands.

Der 31 Jahre alte Badou Jack wurde in Schweden geboren, lebt in Las Vegas und steht bei den ortsansässigen Mayweather Promotions unter Vertrag. Nachdem er vor dreizehn Monaten überraschend von Derek Edwards besiegt worden war, hat er sich gegen Jason Escalera und Francisco Sierra durchgesetzt.

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24. April: Daniel Jacobs gegen Caleb Truax

Bei derselben Veranstaltung in Chicago verteidigt Daniel Jacobs den Titel des regulären WBA-Weltmeisters im Mittelgewicht, der unter jenem des Superchampions Gennadi Golowkin einzustufen ist. Der in Brooklyn lebende Jacobs ist 28 Jahre alt und hat bislang 28 Auftritte gewonnen sowie einen verloren. Seit er aufgrund einer schweren Krankheit 19 Monate außer Gefecht war, hat er sechs Kämpfe in Folge für sich entschieden. Im August 2014 setzte er sich vor heimischem Publikum im New Yorker Barclays Center in der fünften Runde gegen den Australier Jarrod Fletcher durch und wurde damit regulärer WBA-Weltmeister.

Der 31jährige Herausforderer Caleb Truax aus Osseo, Minnesota, kann mit 25 Siegen, einer Niederlage sowie zwei Unentschieden aufwarten. Im April 2012 schrammte er haarscharf an einer Sensation vorbei, als er den früheren Weltmeister Jermain Taylor zu Boden schickte, am Ende jedoch einstimmig nach Punkten unterlag. Seither ist er mit sieben gewonnenen Kämpfen und einem unentschieden gewerteten Auftritt ungeschlagen. Das Duell mit Jacobs ist sein erster Kampf um die Weltmeisterschaft.

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25. April: Wladimir Klitschko gegen Bryant Jennings

Wladimir Klitschko verteidigt seine Titel im Schwergewicht in New York gegen Bryant Jennings. Der Kampf im Madison Square Garden wird vom Sender HBO übertragen. Für den Ukrainer stehen 63 gewonnene und drei verlorene Auftritte zu Buche, wobei er bereits 17 Herausforderern das Nachsehen gegeben hat. Der in 19 Profikämpfen ungeschlagene US-Amerikaner ist in den Ranglisten der Verbände WBA (2), WBC (3), WBO (5) und IBF (6) gut plaziert.

Bryant Jennings setzte sich zuletzt am 26. Juli 2014 im Madison Square Garden in einem Ausscheidungskampf des WBC gegen den Kubaner Mike Perez über zwölf Runden durch, wobei er maßgeblich davon profitierte, daß seinem anfangs klar überlegenen Gegner später die Luft ausging. Der 1,91 m große Jennings ist nicht nur kleiner als Klitschko, sondern auch mit kaum mehr als 100 kg wesentlich leichter. Anders als gegen Alexander Powetkin oder Kubrat Pulew dürfte dem Weltmeister auch keine ernsthafte Gefahr durch die Angriffe des Herausforderers drohen.

Der US-Amerikaner hat bis auf Perez keine hochklassigen Gegner besiegt und schien im Kampf gegen den Kubaner die Grenzen seiner Möglichkeiten erreicht zu haben. Um gegen Klitschko zu bestehen, müßte er sich gewaltig steigern, wobei ihm insbesondere die erforderliche Schlagwirkung fehlt. Daher steht ein recht einseitiger Verlauf zu erwarten, bei dem der Titelverteidiger klar dominiert.

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2. Mai: Floyd Mayweather gegen Manny Pacquiao

Nach monatelangen zähen Verhandlungen ist der höchstdotierte Kampf in der Geschichte des Boxsports vertraglich unter Dach und Fach. Floyd Mayweather jun. und Manny Pacquiao wollen in Las Vegas klären, wer der weltbeste Akteur aller Gewichtsklassen sei, und nicht zuletzt bis zu 500 Millionen Dollar Umsatz generieren, von dem der US-Amerikaner den Löwenanteil einstreichen wird. Der in 47 Auftritten ungeschlagene Mayweather ist Weltmeister der Verbände WBA und WBC im Welter- und Halbmittelgewicht. Sein Gegner von den Philippinen war bereits Champion in sechs Gewichtsklassen und ist derzeit WBO-Weltmeister im Weltergewicht. Für ihn stehen 57 Siege, fünf Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche.

Der 38 Jahre alte Floyd Mayweather, der in Grand Rapids, Michigan, geboren wurde und in Las Vegas lebt, ist als Defensivkünstler unübertroffen und versteht sich auf eine außerordentlich variable Vorgehensweise. Der 20 Monate jüngere Philippiner boxt in der Rechtsauslage und ist für eine aggressive Kampfführung bekannt, mit der er seine Gegner beständig unter Druck zu setzten pflegt. Aus einfachsten Verhältnissen zum Volkshelden und Kongreßabgeordneten aufgestiegen, wirkt der gläubige Christ wie ein sozialer Gegenentwurf zu seinem amerikanischen Widersacher, dessen familiärer Hintergrund von Gewalt und Drogen geprägt war.

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9. Mai: Saul Alvarez gegen James Kirkland

Saul "Canelo" Alvarez trifft im Alamodome in San Antonio auf James Kirkland. Der Kampf wird vom Sender HBO kostenlos übertragen. Die Kontrahenten haben sich auf ein Limit von 155 US-Pfund (70,31 kg) geeinigt, das knapp über dem Halbmittelgewicht (bis 69,85 kg) liegt. Der Mexikaner hat schon seine letzten beiden Auftritte gegen Alfredo Angulo und Erislandy Lara bei 155 Pfund bestritten.

Für Alvarez stehen 44 Siege, eine Niederlage gegen Floyd Mayweather sowie ein Unentschieden zu Buche. James Kirkland, der 32 Auftritte gewonnen und einen verloren hat, könnte ein idealer Gegner für den Mexikaner sein. Der US-Amerikaner ist zwar beim Publikum recht beliebt, hat aber in jüngerer Zeit immer wieder längere Pausen zwischen seinen Auftritten eingelegt und zuletzt im Dezember 2013 im Ring gestanden.

Alvarez hatte bei seinem letzten Kampf gegen den versierten Erislandy Lara im Juli 2014 enorme Probleme, da er den beweglichen Kubaner nicht stellen konnte. Hinterher waren die Meinungen geteilt, wer von beiden den Sieg verdient hätte, der dem populäreren Mexikaner zugesprochen worden war. Da er das Aushängeschild der Golden Boy Promotions ist und von Oscar de la Hoya seit Jahren zum Nachfolger Floyd Mayweathers hochstilisiert wird, darf er keinesfalls gegen einen paßförmigen Kontrahenten wie Kirkland verlieren.

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9. Mai: Felix Sturm gegen Fedor Tschudinow

Felix Sturm, der in der Vergangenheit viermal einen Titel im Mittelgewicht gewonnen und wieder verloren hat, ist endgültig ins Supermittelgewicht aufgestiegen. Dort trennte er sich bei seinem Debüt im November 2014 in einem fulminanten Duell mit einem Unentschieden von dem früheren WBO-Champion Robert Stieglitz. Er schlug die Option aus, in seiner alten Gewichtsklasse mit Hassan N'Dam um den vakanten IBF-Titel zu kämpfen, nachdem Jermain Taylor aufgrund seiner juristischen Probleme den Gürtel zurückgeben mußte.

Der Verband WBA führt den US-Amerikaner Andre Ward als Superchampion und den Briten Carl Froch als regulären Weltmeister im Supermittelgewicht. Dahinter folgt der 27 Jahre alte Russe Fedor Tschudinow seit Dezember 2014 als Interimsweltmeister. Dieser trifft bei seiner ersten Titelverteidigung in Frankfurt am Main auf den 36jährigen Felix Sturm, dem damit die Chance winkt, sich seinen ersten Gürtel im neuen Limit zu sichern. Gegenüber dem in zwölf Profikämpfen ungeschlagenen Russen hat der Kölner, für den 39 Siege, vier Niederlagen und drei Unentschieden sowie ein Kampf ohne Wertung zu Buche stehen, die weitaus größere Erfahrung auf seiner Seite.

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9. Mai: Omar Figueroa gegen Ricky Burns

Die zweite Veranstaltung der Reihe "Premier Boxing Champions" in Zusammenarbeit des Beraters Al Haymon mit CBS geht an einem noch festzulegenden Austragungsort über die Bühne. Den Hauptkampf bestreitet im Halbweltergewicht Omar Figueroa, der 24 Gegner besiegt und sich von einem unentschieden getrennt hat. Er stand zuletzt im August 2014 im Ring und mußte im November seinen Titel im Leichtgewicht zurückgeben, da ihn eine Handverletzung daran hinderte, sich seinem Pflichtherausforderer zu stellen.

Figueroa bekommt es mit Ricky Burns zu tun, für den 37 Siege, vier Niederlagen sowie ein Unentschieden notiert sind. Der Schotte war früher Weltmeister im Superbantam- und Leichtgewicht, wobei er nun zum ersten Mal in den USA antritt.

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16. Mai: Gennadi Golowkin gegen Willie Monroe

Gennadi Golowkin verteidigt seine Titel im Mittelgewicht in Inglewood, Kalifornien, gegen den US-Amerikaner Willie Monroe. Der in 32 Kämpfen ungeschlagene Superchampion der WBA, Interimsweltmeister des WBC und Champion der IBO wird wohl auch diesen Herausforderer vorzeitig besiegen, wie er das seit nunmehr sechs Jahren mit 19 Gegnern in Folge getan hat. Da der 32 Jahre alte Kasache von der Konkurrenz gefürchtet wird, ist es seinem Promoter Tom Loeffler auch diesmal nicht gelungen, einen der namhaftesten Kontrahenten zu verpflichten. Der Kampf wird vom Sender HBO im Rahmen des Formats "Championship Boxing" übertragen.

Der 28jährige Herausforderer hat 19 Kämpfe gewonnen und einen verloren, wobei er in den Ranglisten der Verbände WBA (3), WBO (5) und WBC (9) recht gut plaziert ist. Im vergangenen Jahr gewann er das Turnier ESPN Boxcino und besiegte dabei Brandon Adams, Vitali Kopilenko und Donatas Bondorovas. Seit seiner einzigen Niederlage im Jahr 2011 gegen Darnell Boone hat er neun Kämpfe in Folge für sich entschieden. Bei seinem letzten Auftritt setzte er sich im Januar gegen Bryan Vera über zehn Runden einstimmig nach Punkten durch. Wie schon beim Turnier stellte Monroe auch dabei unter Beweis, daß er schnell laufen und hemmungslos klammern kann.

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23. Mai: Andre Dirrell gegen James DeGale

Zum Kampf um den vakanten IBF-Titel im Supermittelgewicht treffen Andre Dirrell und James DeGale in Boston aufeinander. Da Dirrell in Flint, Michigan, zu Hause ist, genießt er gewissermaßen Heimvorteil. DeGales Promoter Eddie Hearn ist jedoch zuversichtlich, daß sein 29 Jahre alter Boxer als erster britischer Olympiasieger im Profilager Weltmeister wird und damit Geschichte schreibt. Die Kontrahenten haben jeweils einmal verloren, und während Dirrell mit 24 Siegen aufwarten kann, stehen für den Briten 20 Erfolge zu Buche.

Wenngleich die beiderseitigen Bilanzen ein Duell auf gleicher Augenhöhe vermuten lassen, gilt Dirrell doch als Favorit. Zwar ist DeGale der Ansicht, er könne es in jeder Hinsicht mit diesem Gegner aufnehmen, doch ignoriert er dabei geflissentlich, daß der US-Amerikaner wesentlich beweglicher boxt, viel schneller schlägt und in der Defensive überlegen ist. Der Brite hat im Laufe seiner Karriere nur mit einem einzigen hochklassigen Gegner im Ring gestanden und dabei 2011 gegen seinen Landsmann George Groves verloren. Seither konnte er zwar neun Siege in Folge feiern, doch ließ die Auswahl seiner Kontrahenten keine nennenswerte Steigerung der Anforderung erkennen.

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12. Juni: Marco Huck gegen Krzysztof Glowacki

Marco Huck verteidigt den WBO-Titel im Cruisergewicht in Chicago gegen den polnischen Rechtsausleger Krzysztof Glowacki. Nachdem sich der 30jährige Weltmeister Ende letzten Jahres von seinem Promoter Sauerland-Event getrennt hat, ist sein Debüt in den USA zugleich der erste Auftritt in Eigenregie. Huck, der 38 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden vorzuweisen hat, konnte sich bereits gegen dreizehn Herausforderer durchsetzen. Wenngleich der gebürtige Serbe als führender Akteur seiner Gewichtsklasse gilt, muß er doch vor dem zwei Jahre jüngeren Polen auf der Hut sein, der in 24 Kämpfen ungeschlagen ist.

Bei seinem letzten Auftritt konnte sich Glowacki am 31. Januar durch einen Sieg über Nuri Seferi den europäischen WBO-Titel sichern. Huck hat sich im August 2014 gegen den Italiener Mirko Larghetti durchgesetzt und somit zehn Monate nicht mehr im Ring gestanden, wenn er auf den Polen trifft. Diese lange Unterbrechung und eine Vorbereitung ohne Trainer, da sein langjähriger Coach Ulli Wegner keine Freigabe vom Team Sauerland erhält, schlagen gegen den Titelverteidiger zu Buche. Andererseits ist er wesentlich erfahrener als sein Gegner und steht unter Zugzwang zu beweisen, daß er sich sportlich und wirtschaftlich auf eigenen Füßen in der Branche behaupten kann. Huck erhält als Superchampion der WBO 80 Prozent der Börse und kann dem Vernehmen nach rund 400.000 Dollar (365.000 Euro) einstreichen.

1. April 2015


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