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MELDUNG/227: Eröffnung der Tanzplattform 2018 (PACT Zollverein)


PACT Zollverein - Pressemitteilung vom 15. März 2018

Auftakt der Tanzplattform in Deutschland 2018

14. - 18. März 2018


Die Tanzplattform in Deutschland 2018 startet: Am gestrigen Abend wurde mit der Tanzplattform die wichtigste Biennale für zeitgenössischen Tanz, Choreographie und Performance eröffnet. Das Festival findet erstmals in seiner Geschichte im Ruhrgebiet statt und wird in diesem Jahr von PACT Zollverein veranstaltet. An den kommenden vier Tagen sind neben Aufführungen von 13 ausgewählten Künstler*innen auch Vorträge aus Wissenschaft, Technologie und Impulse von internationalen Gästen - im Rahmen der ASSEMBLY und des KÜNSTLERSUMMIT - sowie ungewöhnliche Gesprächsformate wie der abendliche Late Night Studio Talk Teil des Programms.

Zur feierlichen Eröffnung der Tanzplattform sprachen der Beigeordnete der Stadt Essen für die Bereiche Jugend, Bildung und Kultur, Muchtar Al Ghusain, der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Klaus Kaiser, der Referatsleiter für Musik, Darstellende Künste und Sonderbereiche bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Martin Eifler, sowie der Künstlerische Leiter von PACT Zollverein, Stefan Hilterhaus.

Muchtar Al Ghusain unterstrich die Bedeutung der Tanzplattform als Begegnungsraum unterschiedlichster, internationaler Besucher*innen und als Forum des lebendigen Austauschs:
»Wir freuen uns, dass PACT Zollverein Ausrichter der Tanzplattform 2018 geworden ist. Auf dem imposanten Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein eröffnen sich hier zahlreiche Gelegenheiten für vielfältige künstlerische Begegnungen und Debatten mit aktiven Verbindungen zu Gesellschaft, Politik und Wissenschaft. Essen rückt damit für einige Tage in das Zentrum der deutschen Tanzszene.«

Staatssekretär Klaus Kaiser betonte die Relevanz der Tanzplattform als Ort des Diskurses und würdigte die starke Position des Ruhrgebiets für den zeitgenössischen Tanz:
»Tanz und Performance haben eine große Relevanz: Die Kunstformen sind innovativ, stellen den Menschen ins Zentrum und greifen aktuelle gesellschaftliche Themen auf. Institutionen wie die Folkwang Universität der Künste haben die Entwicklung des Tanztheaters in Deutschland maßgeblich mitgeprägt. Deshalb freut es mich sehr, dass das Ruhrgebiet erstmals Gastgeber der Tanzplattform Deutschland ist.«

Martin Eifler, Referatsleiter für Musik, Darstellende Künste und Sonderbereiche bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, hob hervor, dass die Tanzplattform das älteste Förderprojekt des Bundes im Bereich des Tanzes ist:
»Seither wurde weit mehr erreicht: Jüngstes Beispiel ist der Tanzpakt Stadt-Land-Bund, für den über 5 Jahre insgesamt über 5,6 Mio. Euro zur Verfügung stehen und der zur künstlerischen wie strukturellen Weiterentwicklung, Stärkung und Profilierung der Tanzszene in Deutschland beitragen soll. Wir werden weiterhin die Gespräche mit dem Dachverband Tanz, aber auch den Ländern und Kommunen fortzusetzen, um Bedarfe zu erkennen und Förderprogramme besser aufeinander abzustimmen.«

Welche Fragen beschäftigen den zeitgenössischen Tanz, Choreographie und Performance in einer zunehmend durch technologische Entwicklungen und von sozialen Umbrüchen geprägten Gegenwart? Stefan Hilterhaus gab Einblicke in die Themenkomplexe der ausgewählten künstlerischen Positionen und lud ein, gemeinsam zu diskutieren und nachzudenken:
»Die Künstlerinnen und Künstler stellen den eigensinnigen, sinnlichen, den alternden, den anderen, den grotesken, den virtuosen, den zweifelnden, den kreatürlichen, den widersprüchlichen, den gegenständlichen, den sich wandelnden, den zerrissenen, den exaltierten, und den sozialen Körper in den Fokus. Sie lassen uns daran teilhaben, wie befreiend, notwendig, erholsam und öffnend der Widerstand gegen seine Gebundenheit sein kann.«


Hintergrund
Tanzplattform

1994 erstmals in Berlin veranstaltet, ist die Tanzplattform die wichtigste Biennale für zeitgenössischen Tanz und Choreographie in Deutschland. Für das Programm der Tanzplattform 2018 wählte eine Fachjury dreizehn impulsgebende Produktionen der letzten zwei Jahre mit nationalem Bezug aus. Neben PACT Zollverein als Veranstalter und Festivalzentrum zählen zu den Spielorten weitere Räume auf dem Gelände des UNESCO-Welterbe Zollverein, das Essener Aalto-Theater und das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen.

Für die Tanzplattform 2018 wurde ein Programm entwickelt, das einen Resonanzraum für die drängenden Fragen unserer Zeit bildet. Die ausgewählten Produktionen feiern die emanzipatorische Kraft des Tanzes und der Choreographie, die Diversität von Körpern und Identitäten. Sie stehen für viele andere choreographische Arbeiten, die sich in den letzten zwei Jahren in Deutschland mit drängenden ästhetischen, gesellschaftlichen und existentiellen Anliegen auseinandergesetzt haben und zu Perspektivwechseln einladen.

Als gleichwertiges Element neben den Aufführungen der Tanzplattform steht der gegenseitige Austausch: Die Assembly im SANAA-Gebäude lädt vormittags zu thematisch fokussierten Gesprächen mit Gästen aus aller Welt ein. Der Artist Summit - initiiert von der Künstlergruppe HOOD - reflektiert aktuelle Entwicklungen, entwirft neue Perspektiven und öffnet den Raum für einen Dialog mit 30 eingeladenen Künstler*innen. Am Ende jeder Vorstellungen laden wir zum Late Night Studio Talk mit offenen Gesprächsrunden, Musik und Aktionen.

Künstler*innen

Claudia Bosse / theatercombinat, Boris Charmatz / Musée de la danse, Claire Cunningham / Jess Curtis, CocoonDance Company, DANCE ON ENSEMBLE / William Forsythe, Grupo De Rua / Bruno Beltrão, Eisa Jocson, Xavier Le Roy, Ligia Lewis, Eszter Salamon, Richard Siegal / Ballet of Difference, Sasha Waltz, Julian Warner & Oliver Zahn / HAUPTAKTION

Pact Zollverein

Die Tanzplattform wird von den Produktionshäusern getragen, die sie in den vergangenen Jahren ausgerichtet haben und die sich aktiv für die Förderung des zeitgenössischen Tanzes in Deutschland einsetzen. 2018 wird diese Gemeinschaft mit PACT Zollverein um ein weiteres Produktionshaus erweitert. Als internationaler Produktionsort für die zeitgenössischen Künste ist PACT in der ehemaligen Waschkaue auf dem Areal des UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein beheimatet. PACT produziert und koproduziert neue Tanz- und Performance-Stücke, zeigt regelmäßig Gastspiele, hat ein internationales Residenzprogramm für Künstler*innen und bietet darüber hinaus einen Austausch für Kunstschaffende der Region und aus aller Welt. Seit seiner Gründung 2002 ist PACT Initiator, Motor und Bühne für wegweisende Entwicklungen in den Bereichen Tanz, Performance, Theater, Medien und Bildende Kunst an den Schnittstellen von Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft.

Das vollständige Programm und alle Informationen rund um die Tanzplattform 2018 sind unter www.tanzplattform2018.de abrufbar.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. März 2018
PACT Zollverein
Choreographisches Zentrum NRW GmbH
Bullmannaue 20a, 45327 Essen
Telefon: +49 (0)201.289 47 00, Fax +49 (0)201.289 47 01
E-Mail: info@pact-zollverein.de
Internet: www.pact-zollverein.de
www.tanzplattform2018.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2018

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