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TIERHALTUNG/546: Oster-Warnung - Oft Käfigeier unter der bunten Farbe und in Fertigprodukten (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 2. April 2012

Oster-Warnung vom Deutschen Tierschutzbund:

Oft Käfigeier unter der bunten Farbe und in Fertigprodukten



Gekochte und gefärbte Eier sind von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen, darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin. Während sich viele Verbraucher beim Frühstücksei bewusst gegen Käfigeier entschieden haben und auf solche mit der Ziffer "3" verzichten, ist die Herkunft der Eier unter der Farbschicht nicht erkennbar. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert daher an die Verbraucher, nur gefärbte Eier, die explizit als Eier aus Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung gekennzeichnet sind, zu kaufen, oder Eier selbst zu färben. Vorsicht ist auch bei Lebensmitteln wie Backmischungen, Fertigkuchen und Keksen geboten. Häufig sind darin ebenfalls Käfigeier enthalten.

Die Lücke in der Kennzeichnung nutzt die Lebensmittelindustrie, um die Verbraucher zu täuschen und Käfigqual unter der Farbe zu verstecken. Auch hier gilt: Kein Ei mit 3, kein Ei aus Quälerei! Finger weg von gefärbten Eiern, wenn diese nicht klar als Eier aus Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung gekennzeichnet sind.

Zudem warnt der Deutsche Tierschutzbund auch vor Fertigprodukten, in denen jährlich Milliarden Eier aus qualvoller Käfighaltung verarbeitet werden. Auch hier ist auf die entsprechende Kennzeichnung auf der Packung zu achten. Fehlen diese Hinweise, muss der Verbraucher davon ausgehen, dass es sich um Eier aus tierquälerischer Haltung handelt. Nur eine verpflichtende Kennzeichnung von allen Fertigprodukten entsprechend den Haltungssystemen der Legehennen hilft Käfigqual sicher zu erkennen und zu vermeiden.

Denn auch in der neuen Käfighaltung, den Kleingruppenkäfigen sind wesentliche Grundbedürfnisse und Verhaltensweisen der Tiere eingeschränkt. Im Vergleich zum herkömmlichen Käfig, in dem die Hühner bisher nur eine ≤ DIN-A4-Seite an Platz hatten, sind es im neuen Käfigsystem nur knapp mehr als ein DIN-A4-Blatt. Die Tiere können jedoch auch hier nicht gleichzeitig ruhen, artgemäß scharren, picken und sandbaden. Stattdessen sind die Hühner aufgrund Federpickens sowie Kannibalismus und der Haltung auf Drahtgitterböden einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Führende Wissenschaftler haben bestätigt, dass auch in den Kleingruppenkäfigen kein artgerechtes Verhalten möglich ist.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 2. April 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2012