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TIERHALTUNG/736: Schweiz - Allianz sagt JA zur Hornkuh-Initiative (Allianz für Ernährungssouveränität)


Allianz für Ernährungssouveränität - 19. November 2018

Die Allianz für Ernährungssouveränität sagt JA zur Hornkuh-Initiative


Das Enthornen von Tieren ist das Ergebnis des wirtschaftlichen Drucks auf die Landwirtschaft. Die Rohstoffpreise sinken stetig und die von Bundesrat Schneider-Amman geplante Grenzöffnung wird diesen Trend verstärken.

Welche Optionen können LandwirtInnen noch wählen, um zu überleben? Einige gehen in Richtung Direktvermarktung an lokale KundInnen und Verarbeitung ihrer Produkte, um von der Wertschöpfung zu profitieren. Andere wählen die Option der Rentabilität und der Produktivitätssteigerung. Dazu müssen sie ihre Herden vergrössern, neue Ställe bauen und in Maschinen und Anlagen investieren. Die Abmessungen der Gebäude richten sich nach dem Platzbedarf für die einzelnen Tierarten. Der Platzbedarf für unbehornte Tiere ist geringer, was oft eine erhebliche Einsparung der Baukosten bedeutet. Im Einklang mit den Forderungen nach einer Rationalisierung der Landwirtschaft hat diese Option Vorrang, mit der Folge, dass Tiere enthornt werden, um so zu verhindern, dass sie den Menschen, die sich um sie kümmern oder ihren Artgenossen Schaden zufügen.

Das Enthornen ist ein Beispiel für die "Nebenwirkungen" eines ökonomischen Ansatzes in der Landwirtschaft. Es gibt noch andere: die lächerlichen Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe, das Verschwinden von landwirtschaftlichen Betrieben, die wachsende Verschuldung der Bauernfamilien oder der harte Wettbewerb zwischen den Bauern und Bäuerinnen weltweit.

Das Bündnis für Ernährungssouveränität kämpft für eine diversifizierte Landwirtschaft in Bezug auf Betriebsgröße, Produktionsweise und -arten. Sie verteidigt eine Landwirtschaft, die Mensch, Tier und Natur respektiert. Die Unterstützung der Hornkuhinitiative ist eine Möglichkeit, unseren politischen Führungspersonen zu sagen, dass die Integrität von Tieren Vorrang vor der Wirtschaft hat und um sie daran zu erinnern, dass die Landwirtschaft mit den Lebewesen arbeitet und dass Lebewesen keine Waren sind.

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Adresse:
Allianz für Ernährungssouveränität
Postfach 925, 1001 Lausanne
E-Mail: info@ernährungssouveränität.ch
Internet: https://www.ernährungssouveränität.ch/


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. November 2018

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