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JUSTIZ/192: Zirkus Krone verurteilt (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 10. Februar 2009

Zirkus Krone verurteilt


Darmstadt/Aachen. Christel Sembach-Krone, Direktorin des Zirkus Krone, wurde heute wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz vor dem Amtsgericht Darmstadt in zwei Fällen zu je 500 Euro verurteilt. Das Gericht beanstandete fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten für Elefanten sowie Mangel bei der Pferdehaltung. Die Verhandlung fand statt, da die Stadt Darmstadt ein Bußgeld gegen Christel Sembach-Krone verhängt hatte, gegen das sie Widerspruch einlegte. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte, dessen Landesverband Anzeige erstattet hatte, erachtet es als positives Signal, dass tierschutzrelevante Zustände bei diesem Renommee-Zirkus endlich öffentlich und juristisch Niederschlag gefunden haben.

Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte, urteilt: "Dieses Urteil zeigt, dass hinter den Kulissen eines der größten deutschen Zirkusse Tiere unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten werden. Dadurch wird einmal mehr deutlich, dass eine tiergerechte Haltung von Wildtieren im Zirkus nicht möglich ist." Deswegen fordert der Bundesverband den Zirkus Krone auf, die Haltung von Wildtieren gänzlich einzustellen.

Die Menschen für Tierrechte Hessen hatten Anzeige erstattet, nachdem sie bei einem Besuch der Tierschau sieben Elefanten in Ketten angetroffen hatten und diese ausgeprägte Stereotypien (Verhaltensstörungen) zeigten. Diese deutet der Elefantenexperte Prof. Fred Kurt als Symptom sozialer Vereinsamung unter Kettenhaltung. Zudem zeigten die Tierschützer an, dass Pferde und Ponys im Stallzelt in Einzelboxen gehalten wurden. Auslaufmöglichkeiten hätten nicht bestanden. Eine Gruppe Schweinsaffen wäre in einem vergitterten mit Plexiglasscheiben versehenen Transportwagen gehalten worden, ohne adäquate Beschäftigungsmöglichkeit.

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit Jahren für ein grundsätzliches Verbot der Wildtierhaltung im Zirkus ein, wie es in anderen Ländern, z. B. Österreich, Ungarn und Kroatien bereits existiert. "Es ist überfällig, dass die Bundesregierung endlich handelt und diese Tier-Torturen verbietet. Schon 2003 hat der Bundesrat ein entsprechendes Verbot gefordert. Das Problem auszusitzen, löst es nicht", schließt Simons.


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 10. Februar 2009
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05207/92 92 63
E-Mail: info@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Februar 2009