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MELDUNG/078: Frühjahr - Tierheime kämpfen mit "Katzenschwemme" (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 3. Mai 2011

Frühjahr: Tierheime kämpfen mit "Katzenschwemme"


In diesen Tagen werden die meisten Jungkatzen geboren. Der Deutsche Tierschutzbund und die ihm angeschlossenen über 500 Tierheime befürchten auch für 2011 eine "Katzenschwemme". Für die Tierheime ist diese Situation kaum noch zu bewältigen. Pro Jahr werden mehr als 130.000 Katzen in den Tierheimen aufgenommen, unzählige frei lebende Katzen an Futterstellen betreut. Eine Umfrage unter den Tierheimen belegt, dass die Vermittlung von Katzen, besonders von älteren Tieren, schwieriger wird. In der Folge steigen die Verweildauer der Tiere in den Tierheimen und die damit verbunden Kosten. Um die unkontrollierte Vermehrung von Katzen zu verhindern, appelliert der Verband daher an alle Katzenbesitzer, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Das hilft auch, die wachsende Zahl an frei lebenden Katzen zu begrenzen. Denn letztlich stammen diese Tiere von unkastrierten Katzen aus Privathaushalten ab.

Katzen können im Jahr zwei bis drei Mal jeweils vier bis sechs Junge bekommen, wenn sie nicht kastriert sind. Das Schicksal vieler neugeborener Kätzchen ist ungewiss. Sowohl die Nachkommen von Katzen aus dem Privathaushalt als auch die von frei lebenden Katzen landen oftmals im Tierheim. Da die Vermittlungschancen von Katzen laut einer Umfrage in den Tierheimen gesunken sind und sich die Verweildauer der Katzen dadurch erhöht hat, wurde 2010 ein trauriger Höchststand an Katzen in deutschen Tierheimen erreicht.

"Um die immer größer werdende Population frei lebender Katzen dauerhaft kontrollieren und das damit verbundene Katzenelend beenden zu können, ist die Kastration der einzige Weg. Das gilt für die frei lebenden, aber im Besonderen auch für Hauskatzen mit Freigang", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, und: "Bund, Land, aber auch die Kommunen müssen sich ihrer Verantwortung stellen". Der Verband hat Bundesministerin Ilse Aigner den Entwurf einer Katzenschutzverordnung übermittelt. Ziel: Verbindliche Regelungen für die Haltung und den Umgang mit Katzen sowie eine Kastrationspflicht als Instrument gegen die ungewollte Vermehrung. Zudem unterstützt der Verband seine Mitgliedsvereine bei den Aktivitäten auf Landes- und kommunaler Ebene.

Neben der Kastration rät der Deutsche Tierschutzbund auch dringend dazu, jede Katze eindeutig mit einem Mikrochip zu kennzeichnen und beim Deutschen Haustierregister (www.registrier-dein-tier.de) kostenfrei eintragen zu lassen. Nur so kann das Tier bei Verlust eindeutig identifiziert und dem Besitzer zurückgeführt werden.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 3. Mai 2011
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Mai 2011