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TRANSPORT/098: 1. Juli - Tag gegen Tiertransporte (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 29. Juni 2007

1. Juli - Tag gegen Tiertransporte


Misshandlungen beim Verladen, qualvolle Enge in den Transportern, drückende Hitze, quälender Durst und unerträgliche Schmerzen. So sieht die Realität bei Transporten lebender Tiere in Europa aus. An die Leiden der Tiere, die oftmals über Tausende von Kilometern transportiert werden, soll der 1. Juli, der Tag gegen Tiertransporte, erinnern. Zu diesem Anlass fordert der Deutsche Tierschutzbund die grauenhaften Zustände grenzüberschreitend zu beenden. Nach Schätzungen von Europas größter Tier- und Naturschutzorganisation werden täglich über 1 Million Tiere über Europas Straßen "hin- und hergekarrt": Zum Sterben am Schlachthof, aber auch zwischen Zucht, Aufzucht und Mast, nur damit die Agrarindustrie an billigeren Standorten "produzieren" kann.

Jährlich werden über 360 Millionen Tiere in Europa und über seine Grenzen hinweg hin- und hertransportiert. Regelmäßig kommt es dabei zu Verletzungen und zu Verstößen gegen die ohnehin aus Tierschutzsicht nicht ausreichenden Auflagen. Vielfach werden die Tiere über Tage hinweg vom einen Ende Europas ans andere gekarrt, anstatt vor Ort geschlachtet zu werden - bloß damit die Agrarindustrie ein paar Cent mehr Profit pro Schlachttier einstreicht. Beispielsweise werden etwa 1,3 Millionen Schweine jährlich zur Mast oder Schlachtung von den Niederlanden über 1.600 km nach Italien und Spanien gekarrt.

"Die Bedingungen bleiben völlig unzureichend. Die Transporte bedeuten für die Tiere Höllenqualen", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Zu den Forderungen der Tierschützer gehören einerseits die zeitliche Begrenzung der Transporte und andererseits bessere Bedingungen für die Tiere auf den Transportfahrzeugen - insbesondere was die Temperatur- und Platzverhältnisse angeht. Die Transportzeiten bei internationalen Transporten müssten auf maximal 8 Stunden bzw. auf maximal 4 Stunden bei Inlandstransporten beschränkt werden.

Zwar trat Anfang des Jahres die neue EU-Verordnung über den Schutz von Tieren beim Transport in Kraft. Die neuen Regelungen bleiben allerdings weit hinter den Forderungen des Deutschen Tierschutzbundes zurück. Eine Einigung der europäischen Mitgliedsstaaten auf den gesetzlichen Staus Quo konnte damals nur erzielt werden, indem wesentliche Knackpunkte außen vor gelassen wurden: So wurden die Anforderungen an die seit Jahren heftig umstrittenen Problembereiche wie Transportzeiten und Ladedichten nicht verschärft, kritisiert der Verband in Bonn. Hier wurden die derzeit gültigen Regelungen und damit die Hauptursachen der Transportmissstände übernommen.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 29. Juni 2007
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juni 2007