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TIERVERSUCH/499: Atheroskleroseforschung mit künstlichen Organen statt Tieren (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 24. Mai 2011

Atheroskleroseforschung mit künstlichen Organen statt Tieren

InVitroJobs.com veröffentlicht zweite "Arbeitsgruppe im Portrait"


Heute stellt der Bundesverband Menschen für Tierrechte über sein Wissenschaftsportal InVitroJobs eine zweite "Arbeitsgruppe im Portrait" vor:

die Forschergruppe "Experimentelle Zell- und Gewebetechnologie" am Universitätsklinikum Jena. Sie arbeitet an drei tierversuchsfreien Methoden, um neue Erkenntnisse zur Atherosklerose, Blutvergiftung und zu Leberinfektionen zu erhalten. Details - ein Interview mit dem Leiter der Forschungsgruppe Dr. rer. nat. Sandy Mosig inklusive - sind ab sofort veröffentlicht unter www.invitrojobs.com

Die Forscher haben sich ganz auf die Entwicklung künstlicher menschlicher Gewebe und Organe spezialisiert und zwar als dreidimensionale Modelle. In diesen sogenannten 3D-Modellen können die Vorgänge besser simuliert werden als im Tierversuch. Die Forscher erzeugen menschliche Blutgefäßgewebe und integrieren sie in ein Mikrokammersystem, um die Entstehung von Atherosklerose und Sepsis aufzuklären. Ein Leberzellmodell dient der Untersuchung bakterieller Entzündungen. Sogar die Konstruktion eines Multi-Organ-Systems ist möglich und gibt Einblicke in Stoffwechselvorgänge zwischen Leber, Niere und Darm.

Die Forschungsarbeiten sind von großer Relevanz, denn: "Die Folgeerkrankungen der Atherosklerose, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, sind für ca. 50 Prozent aller Todesfälle in westlichen Gesellschaften verantwortlich", so der Leiter der Forschungsgruppe, Dr. Sandy Mosig. Auch die Sepsisforschung ist sehr wichtig: "Mit einem Anteil von 54 Prozent an der Krankenhaus-Sterblichkeit stellt die Sepsis die Haupttodesursache auf Intensivstationen dar", so Mosig weiter. Hier liefern die Forschungsergebnisse mit den tiereinsatzfreien Gewebemodellen wertvolle Erkenntnisse. Von daher arbeiten auch Industrieunternehmen mit dem Team zusammen und die Projekte bekommen finanzielle Förderung seitens des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Technologie.

Mit der "Arbeitsgruppe im Portrait" möchte der Bundesverband innovative Wissenschaftler mit ihre Arbeiten bekannt machen und andere Forscher für diesen Wissenschaftszweig hinzugewinnen. [www.invitrojobs.com][1], das deutsch- und englischsprachige Portal zur Unterstützung der tierversuchsfreien Forschung hat der Verband im April 2009 gestartet. Im Mai 2011 verzeichnet es bereits 125 internationale Arbeitsgruppen, darunter Wissenschaftler aus USA, Japan, Indien, Estland und 90 aus Deutschland. Sie alle stehen für leistungsstarke, ethisch und wissenschaftlich fundierte Forschung ohne Tierversuche.


Interview und Informationen: www.invitrojobs.com


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 24. Mai 2011
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05237/231 97 90
E-Mail: elsner@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Mai 2011