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TIERVERSUCH/637: InVitroJobs - Unterstützung für Nachwuchswissenschaftler (tierrechte)


tierrechte 1.15 - Nr. 70, März 2015
Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V

InVitroJobs: Unterstützung für Nachwuchswissenschaftler


Um die tierversuchsfreie Forschung weiterzuentwickeln, informiert und berät der Bundesverband mit seinem Projekt InVitroJobs junge Forscher. Durch eine bessere Vernetzung der Wissenschaftler trägt InVitroJobs zudem dazu bei, Tierversuche zu vermeiden.


Schwerpunkt unserer Verbandsarbeit ist die Forschung und Lehre ohne Tierversuche. Mit SATIS, dem Projekt für humane Ausbildung und InVitroJobs verfügt unser Verband über zwei wegweisende Portale, die sich hervorragend ergänzen. SATIS informiert darüber, wo ein naturwissenschaftliches Studium ohne Tierverbrauch möglich ist. InVitroJobs vernetzt Wissenschaftler, informiert über neue, tierversuchsfreie Verfahren und bietet Orientierung, wo Abschlussarbeiten und Arbeitsplätze in der tierversuchsfreien Forschung zur Verfügung stehen.

Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Interesse an tierversuchsfreier Forschung. Sehr oft erreichen uns auch Anfragen von Studierenden, weil sie in ihrer Doktorarbeit mit human-spezifischen Methoden ohne den Einsatz von Tieren arbeiten wollen. Sie stehen häufig vor dem Problem, dass die ohnehin wenigen Doktoranden-Stellen zur Erforschung neuer, tierversuchsfreier Methoden nicht in ihr Interessensgebiet fallen und Informationen über Arbeitsgruppen, die mit tierversuchsfreien Verfahren arbeiten, nur schwer zu finden sind. Hinzu kommt, dass es nach wie vor zu wenig Lehrstühle gibt, an denen die neuen Methoden erlernt und ausreichend Expertise erworben werden kann, um selbst etwas zu entwickeln.


Nötig: Mehr Lehrstühle und eine bessere Vernetzung

Tierversuche können vermieden werden, wenn Wissenschaftler über bestehende tierfreie Methoden informiert, untereinander gut vernetzt sind und Synergien besser genutzt werden. Mit dem Projekt InVitroJobs haben wir schon 2009 eine starke Plattform für die Weiterentwicklung der tierversuchsfreien Forschung etabliert. InVitroJobs bietet neben einer Jobbörse eine Liste relevanter wissenschaftlicher Arbeitsgruppen im Bereich tierversuchsfreie Forschung sowie einen digitalen Newsletter. Die Rubrik "Arbeitsgruppe im Portrait" stellt regelmäßig eine Arbeitsgruppe vor und informiert über deren tierversuchsfreie Forschungen. Die Rubrik "Gastbeitrag" ist für Forscher oder auch Firmen geschaffen, die ein neues Ergebnis oder Produkt vorstellen möchten oder für Wissenschaftler, die diese Rubrik als Forum nutzen und darüber diskutieren möchten. Studenten können die Arbeitsgruppen direkt kontaktieren und nachfragen, ob es eine Möglichkeit gibt, eine Studienabschlussarbeit, ein Praktikum oder eine Doktorarbeit dort anzufertigen. Zudem steht unsere Fachreferentin Dr. Christiane Hohensee für persönliche Beratungsgespräche und für Vorträge an Universitäten oder Konferenzen zur Verfügung.

Das deutsch- und englischsprachig geführte Portal gehört mittlerweile zu einer festen Größe in der tierversuchsfreien Forschung. Inzwischen sind annähernd 240 internationale wissenschaftliche Arbeitsgruppen auf der Seite gelistet, 160 davon aus Deutschland. Viele der Wissenschaftler werden durch renommierte Förderprogramme unterstützt und wurden für ihre Forschungsarbeiten ausgezeichnet.

Wissenschaftsportal:
www.invitrojobs.com


KASTEN
 
Das Projekt SATIS - für eine humane Ausbildung

Weltweit werden angehende Biologen, Mediziner und Tierärzte noch immer mit tierverbrauchenden Lehrmethoden ausgebildet. Dies schadet den Tieren, und nimmt gleichzeitig den Studierenden den respektvollen Umgang und ein ethisches Bewusstsein gegenüber anderen Lebewesen. Mit dem Projekt SATIS (lat.: genug!) setzt sich der Bundesverband für eine Ausbildung ausschließlich mittels humaner, tierverbrauchsfreier Lehrmethoden ein. Es existieren bereits eine große Zahl innovativer und pädagogisch hochwertiger humaner Lehrmaterialien, die herkömmlichen Kursangeboten in nichts nachstehen und einigen Studien zufolge sogar besser abschneiden. 2011 veröffentlichte SATIS das erste Ethik-Hochschulranking. Darin wird aufgezeigt, an welchen Hochschulen und in welchen Bereichen noch immer Tiere statt tierverbrauchsfreier Lehrmaterialien eingesetzt werden. SATIS versteht sich als Kontakt- und Anlaufstelle für Studierende, Dozenten und Hersteller alternativer Lehrmaterialien. Auf der Webseite finden sich Links zu Online-Datenbanken mit tierverbrauchsfreien Lehrmaterialien sowie zum Lehrmaterial-Verleih unserer Partnerorganisation InterNICHE (Internationales Netzwerk für humane Ausbildung).

www.satis-tierrechte.de

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Quelle:
tierrechte 1.15 - Nr. 70/März 2015, S. 6
Infodienst der Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Roermonder Straße 4a, 52072 Aachen
Telefon: 0241/15 72 14, Fax: 0241/15 56 42
eMail: info@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de
 
tierrechte erscheint viermal jährlich.
Der Verkaufspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Mai 2015

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