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AKTION/136: Ergebnisse der NABU-Vogelzählaktion Stunde der Gartenvögel für Hamburg (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 6. Juni 2013

Amsel ist häufigster Vogel

NABU stellt Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel 2013" für Hamburg vor / Rückgang der Gebäudebrüter zu beobachten



In Hamburg haben sich in diesem Jahr wieder zahlreiche Menschen am Citizen Science-Projekt "Stunde der Gartenvögel" beteiligt. Vom 9. bis 12. Mai 2013 waren Vogelfreunde bundesweit aufgerufen, Vögel im heimischen Garten oder am Balkon zu zählen und ihre Ergebnisse an den NABU weiterzugeben. In der Hansestadt hat der Naturschutzbund 625 Einsendungen mit über 13.000 Vogelbeobachtungen ausgewertet. Dabei zeigt sich, dass die Zahlen der Vogelzählung seit Jahren sehr stabil sind. So konnte die Amsel in Hamburg ihre Spitzenposition verteidigen, Kohlmeise und Blaumeise folgten wie gewohnt auf den Plätzen 2 und 3. Unverändert bleibt auch der Haussperling auf dem vierten Platz gefolgt von der Elster.

Ein Trend, der den Vogelschutzexperten dagegen Sorgen bereitet, ist der deutliche Rückgang der Gebäudebrüter. Insbesondere Mauersegler, Star und Mehlschwalbe werden in Hamburg immer weniger gesichtet. "Gebäudebrüter leben in Nischen und kleinen Einschlupflöchern am Haus oder nutzen wie die Mehlschwalbe die Fassade als Brutplatz. Durch energetische Sanierungen verlieren diese Arten immer mehr Lebensraum in der Stadt", erklärt der Ornithologe Marco Sommerfeld vom NABU Hamburg. "Der NABU appelliert deshalb an Hausbesitzer, bei Sanierungsvorhaben auch den Artenschutz am Gebäude nicht zu vergessen. Mit Hilfe von geeigneten Nistkästen bzw. Nisthilfen kann man viel für den Erhalt von Schwalben und Mauersegler in seiner Nachbarschaft tun." Der NABU Hamburg führt in seiner Info-Zentrale in Borgfelde ein entsprechendes Angebot an Nisthilfen und berät gerne zum Thema Artenschutz am Gebäude.

Ein erfreuliches Ergebnis der Vogelzählung ist die Zunahme der Beobachtungen von Mönchsgrasmücken und Schwanzmeisen. Beide Arte haben bereits vor Jahren den Sprung vom Wald in die StadtNatur vollzogen. Sie zeigen viel Flexibilität und Anspruchslosigkeit bei der Suche nach Lebensräumen und kommen mit dem Angebot an Büschen, Bäumen und Nadelgehölzen in der Stadt gut zurecht. Dies führt nachweislich zu einer positiven Entwicklung ihrer Bestände im städtischen Raum.

Der NABU und der Mitveranstalter Landesbund für Vogelschutz danken für das Engagement der vielen tausend Vogelfreunde, die sich eine Stunde Zeit genommen haben und mit großer Sorgfalt ihre Beobachtungen aus Dörfern und Städten festhielten und den Umweltverbänden meldeten. Bundesweit haben sich in diesem Jahr rund 45.000 Menschen an der "Stunde der Gartenvögel" beteiligt. Vorbild ist der britische "Big Garden Birdwatch", der nach mehr als 30 Jahren über Veränderungen häufiger Vogelarten recht genau Auskunft geben kann. "Überdies weckt unser Aufruf bei vielen Interesse und Begeisterung für die Vogelwelt und Hamburgs StadtNatur, was nicht zuletzt eine wichtige Voraussetzung für erfolgreichen Vogelschutz ist", so Marco Sommerfeld.

Die Ergebnisse der diesjährigen "Stunde der Gartenvögel" gibt es unter www.NABU-Hamburg.de/stunde-der-gartenvoegel. Die Info-Zentrale des NABU Hamburg, Klaus-Groth-Straße 21, nahe Berliner Tor in Hamburg-Borgfelde ist Dienstag und Mittwoch von 14 bis 17 Uhr und Donnerstag von 14 bis 19 Uhr geöffnet.

AKTIV FÜR HAMBURGS STADTNATUR
Der Schutz von Pflanzen und Tieren darf nicht an den Grenzen von Schutzgebieten enden. Unter dem Motto "Aktiv für Hamburgs StadtNatur" macht sich der NABU Hamburg stark für die vielfältigen Lebensräume der Stadt.
Der Eisvogel jagt an renaturierten Bächen, Fledermäuse bewohnen alte Bunker, Spechte finden Nahrung in abgestorbenen Bäumen, Spatzen und Mauersegler bauen Nester an Wohn- und Industriegebäude. Verkehrsinseln werden zu Schmetterlingswiesen, Gartenteiche zu Amphibienbiotopen. Ein grünes Netz entsteht.
Werden Sie aktiv für Hamburgs StadtNatur. Gartenbesitzer, Kleingärtner, Hausbesitzer, Unternehmen und Bezirke - alle können mitmachen.
Weitere Infos finden Sie unter www.NABU-Hamburg.de/stadtnatur.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 78/13, 06.06.2013
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2013