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AKTION/213: Amsel geht in Hamburg in Führung - Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel 2015" (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 2. Juni 2015

Amsel geht in Führung

Amsel ist Hamburgs häufigster Vogel / Bestand des Feldsperlings nimmt weiter zu


Die Wetterbedingungen rund um das Wochenende der großen Mitmach-Aktion "Stunde der Gartenvögel" waren dieses Mal fast ideal: In Hamburg blieb es trocken und teilweise war es sehr sonnig. Entsprechend gut war die Resonanz in der Hansestadt. Über 750 Teilnehmer/innen zählten vom 8. bis 10. Mai 2015 Vögel in ihrem Garten oder auf ihrem Balkon und reichten 14.971 Beobachtungen beim NABU Hamburg ein. Bundesweit gab es mehr als 47.000 Teilnehmer, die insgesamt mehr als eine Million Vögel gemeldet haben.

Die Auswertung der diesjährigen "Vogelinventur" bestätigt die Trends der vorangegangenen Jahre. In Hamburg ist und bleibt die Amsel der häufigste Vogel. Es folgen unverändert Kohlmeise und Blaumeise auf den Plätzen 2 und 3. Dann gibt es jedoch erste Umstellungen. Die Ringeltaube schiebt sich auf den vierten Platz vor und verdrängt den Haussperling auf Rang 5. Die Elster verschlechtert sich auf Rang 6 und spiegelt damit einen bundesweiten, negativen Trend für diese Art wider. Die Bestandsentwicklung der Elster, im Vergleich zu den eher zunehmenden Trends der meisten Arten, widerlegt die oft verbreitete Behauptung, die Elster wäre für den Rückgang anderer Singvogelarten verantwortlich.

Positive Bestandsentwicklung gibt es auch zu vermerken. Insbesondere Zaunkönig und Heckenbraunelle wurden wieder häufiger gesichtet. Die Zunahme beim Zaunkönig liegt bei 21%, was vermutlich auf den vergangenen, sehr milden Winter zurückzuführen ist. Ein deutlicher Gewinner ist auch der Feldsperling. "Den Feldsperling zieht es schon seit mehreren Jahren verstärkt in die Siedlungsgebiete, während er in ländlichen Räumen eher abnimmt", stellt Marco Sommerfeld, Referent für Vogelschutz beim NABU Hamburg, fest. "Dies hängt vermutlich mit der Industrialisierung der Landwirtschaft zusammen. Sie erschwert dem Feldsperling die Nahrungssuche durch den Einsatz von Pestiziden und den Verlust von wertvollen Nahrungsbiotopen wie Hecken, Gebüschen, Ackerrandstreifen und Brachflächen." Ein strukturreicher Garten mit einigen Obstbäumen und Büschen, kann dem Feldsperling sowohl Nistmöglichkeiten als auch ausreichend Nahrung bieten. Bei der bundesweiten Auswertung der Zählergebnisse setzt sich wie in den Vorjahren der Haussperling an die Spitze der häufigsten Gartenvögel, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Star.

Alle Ergebnisse finden Sie unter
www.NABU-Hamburg.de/stundedergartenvoegel

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Quelle:
Pressemitteilung pm 74/15, 02.06.2015
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Landesverband Hamburg e.V.
Klaus-Groth-Straße 21, 20535 Hamburg
Tel.: 040/69 70 89-0, Fax: 040/69 70 89-19
E-Mail: info@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juni 2015

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