Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → ARTENSCHUTZ


AKTION/339: Aus den Landesverbänden - Ergebnisse zur Stunde der Gartenvögel 2018 (NABU)


NABU - Pressedienst - 5. Juni 2018

Der NABU gibt die Ergebnisse zur "Stunde der Gartenvögel" 2018 bekannt


NABU Landesverband Schleswig-Holstein

Haussperling bleibt 'top' - Elster auf Verliererstraße?

In Schleswig-Holstein stabilere Gartenvogelbestände als bundesweit

Neumünster, 5. Juni 2018: Der NABU freut sich über eine gute Beteiligung bei der 14. Stunde der Gartenvögel, die von Vatertag bis Muttertag vom 10. bis 13. Mai 2018, stattfand. Über 56.000 Teilnehmer haben aus fast 37.000 Gärten Beobachtungen gemeldet. In Schleswig-Holstein wurden in 1.807 Gärten 69.432 Vögel gezählt. 2.785 Vogelfreunde haben dort Vögel erfasst. Der Haussperling bleibt bundes- wie landesweit mit 4,9 erfassten Individuen pro Meldung häufigster Gartenvogel, in Schleswig-Holstein gefolgt von Amsel, Feldsperling, Kohl- und Blaumeise.

"Die nach wie vor gute Beteiligung zeigt, dass viele Menschen ein großes Interesse an der Natur haben und bereit sind, sich für den Erhalt der Artenvielfalt zu engagieren", sagt NABU-Ornithologe Ingo Ludwichowski. "Das lässt auch darauf hoffen, dass immer mehr Hobbygärtner, aber auch Städte und Kommunen, darauf achten, ihre Gärten und Grünanlagen besonders vogel- und naturfreundlich zu gestalten."


35 Vögel in jedem Garten! Die häufigsten Vogelarten - Grafik: © NABU

Grafik: © NABU

Insgesamt wurden bei der Stunde der Gartenvögel bundesweit 33,8 Vögel pro Garten gesichtet. Damit liegt das Endergebnis 3,1 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt von 34,9 Vögeln pro Garten. "In Schleswig-Holstein werden mit 38,5 Vögeln je Garten immer noch deutlich mehr Vögel gezählt. Sieben der 15 häufigsten Gartenvogelarten weisen jedoch bundesweit in diesem Jahr den niedrigsten jemals pro Garten gemessenen Wert auf. Nur vier Arten wurden in den üblichen Mengen gesichtet", sagt Ludwichowski. Seit 2006 verzeichnen in Schleswig-Holstein nur Feldsperling und Ringeltaube im Siedlungsbereich über die Jahre einen positiven Bestandstrend. Abwärts geht es in dieser Zeit in unterschiedlichem Ausmaß mit Amsel, Haussperling, Mauersegler und Star. Überraschend gehört auch die Elster in diesem Zeitraum zu den Verlierern.

Leicht positive Nachrichten gibt es nur bundesweit vom Vogel des Jahres 2018, dem Star. "Er wurde mit im Schnitt 2,1 Vögeln pro Garten gemeldet", so Ludwichowski. "Das ist nur leicht unter dem Durchschnitt von 2,35 Staren, der seit 2006 gemessen wurde. Vor Beginn der Stunde der Gartenvögel, insbesondere zwischen 2002 und 2006 hatte der Star deutschlandweit dramatisch um über ein Drittel abgenommen. Seitdem hält sich der Bestand fast stabil, von den Beständen, die es bis zur Jahrtausendwende gab, sind die Stare jedoch weit entfernt." In Schleswig-Holstein wurden demgegenüber nur noch 1,97 Stare je Garten erfasst.

Bei Amsel und Grünfink setzen sich bundesweit die vermutlich krankheitsbedingten Rückgänge fort. Die Amsel leidet unter dem Usutu-Virus. Bereits im vergangenen Jahr konnten NABU-Experten gemeinsam mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin nachweisen, dass der Rückgang der Amsel vor allem im Verbreitungsgebiet des Virus stattfindet. Beim Grünfink zeigen sich bundes- wie landesweit seit 2013 deutliche Rückgänge im Bestand, die mutmaßlich auf das Grünfinkensterben aufgrund von Trichomonaden zurückzuführen sind. In Schleswig-Holstein hat sich der Bestand demnach innerhalb dieses Zeitraums halbiert.

Besonders Arten, die wie Meisen ausschließlich Insekten fressen oder zumindest ihre Jungen mit Insekten füttern, wurden in diesem Jahr deutlich weniger gezählt. "Das passt zum generellen Trend der besonders starken Abnahme insektenfressender Vogelarten und muss weiter beobachtet werden", so Ludwichowski. "Wer diesen Vögeln helfen will, sollte Gärten und kommunale Grünanlagen naturnah mit heimischen Büschen und Bäumen bepflanzen und sterile Rasenflächen zu artenreichen Wiesen umgestalten."

Weitere Ergebnisse unter
www.NABU-SH.de

NABU Schleswig-Holstein
Färberstr. 51, 24534 Neumünster
Tel.: 04321/53734, Fax: 04321/5981
E-mail: info@NABU-SH.de
Internet: www.NABU-SH.de

Raute



NABU Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.

Spatz holt auf, Amsel bleibt vorn

- Endergebnis der Stunde der Gartenvögel liegt vor
- Top 3 unverändert
- starke Verluste bei Mauersegler und Star
- Jetzt Insekten zählen

(Bremen, den 05.06.18) Der NABU Bremen freut sich über die Teilnahme von 394 Vogelfreunden aus 264 Gärten die im Land Bremen insgesamt 7033 Vögel gezählt haben.

"Die gute Beteiligung zeigt, dass viele Menschen ein großes Interesse an der Natur haben und bereit sind, sich für den Erhalt der Artenvielfalt zu engagieren", sagt NABU-Mitarbeiter Florian Scheiba. "Das lässt auch darauf hoffen, dass immer mehr Hobbygärtner darauf achten, ihren Garten besonders vogel- und naturfreundlich gestalten."

Insgesamt wurden bei der Stunde der Gartenvögel in Bremen mit 26,6 Vögeln ganz leicht mehr Vögel pro Garten als im Vorjahr gesichtet. Spitzenreiter ist wieder die Amsel vor Haussperling und Kohlmeise. "Der Haussperling konnte den Abstand auf die Amsel zwar verringern, für den Spitzenplatz hat es aber nicht gereicht", berichtet Scheiba. Im Gegensatz zum Ergebnis auf Bundesebene gibt es beim Vogel des Jahres 2018, dem Star schlechte Nachrichten. "Der Trend zum Vorjahr weist einen Rückgang um 31% auf, so Scheiba.


Verbreitung des Haussperlings in Deutschland - Grafik: © NABU

Grafik: © NABU

"Das ist nun schon der zweite Rückgang in Folge und zeigt warum der Star zum Vogel des Jahres gewählt wurde".

Noch schlechter ist das Ergebnis beim Mauersegler ausgefallen. Nach der Verdopplung der Zahlen im Vorjahr wurden diesmal über ein Drittel weniger der Flugkünstler gezählt.

"Das passt zum generellen Trend der besonders starken Abnahme insektenfressender Vogelarten und muss weiter beobachtet werden", so Scheiba. "Wer diesen Vögeln helfen will, sollte seinen Garten naturnah mit heimischen Büschen und Bäumen bepflanzen." Wie es um die Nahrung vieler Vögel, die Insekten, in Deutschland bestellt ist, darum geht es bei der neuen Citizen-Science-Aktion Insektensommer, dessen erste Phase noch bis 10. Juni läuft. Scheiba: "Wem das Schicksal unserer Gartenvögel am Herzen liegt, der sollte auch bei unserer Insektenzählung mitmachen."

Alle Informationen zur Aktion unter
www.stundedergartenvoegel.de

Alle Informationen zum Insektensommer:
www.insektensommer.de

NABU Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen
Tel.: 0421/33 98 77 2, Fax: 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de

Raute



NABU Landesverband Hamburg e.V.

Weniger Vögel in Hamburgs Gärten - Haussperling bleibt Sorgenkind

938 Teilnehmer zählten über 15.800 Vögel in Hamburg / Amsel häufigster Gartenvogel/ Hamburgs Gärten haben weniger Vögel als Bundesdurchschnitt

Der NABU freut sich über eine gute Beteiligung bei der 14. Stunde der Garten-vögel, die von Vatertag bis Muttertag, vom 10. bis 13. Mai, stattfand. In Ham-burg haben 938 Menschen teilgenommen und 15.848 Vögel gemeldet. Bundesweit gab es 56.000 Teilnehmer, die aus fast 37.000 Gärten Beobachtungen gemeldet haben. "Die gute Beteiligung zeigt, dass viele Menschen ein großes Interesse an der Natur haben und bereit sind, sich für den Erhalt der Artenvielfalt zu engagieren", sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. "Das lässt auch darauf hoffen, dass immer mehr Hobbygärtner darauf achten, ihren Garten besonders vogel- und naturfreundlich gestalten."

In Hamburg belegt wie schon in den Vorjahren die Amsel den Spitzenplatz. Ihr folgen auf den Plätzen 2 und 3 Kohlmeise und Ringeltaube. Sorgenkind ist erneut der Haussperling. Er rutschte von Platz 4 in 2017 auf Platz 7 in 2018 und setzt damit seinen negativen Bestandstrend fort. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Gebäudebrüter verlieren zum einen durch Gebäudesanierungen oft ihren Nistplatz. Ein weiterer entscheidender Engpass ist das Nahrungsangebot zur Jungenaufzucht. Im Gegensatz zu den Eltern sind die Jungvögel auf Insektennahrung angewiesen. Die aber ist gerade in dicht bebauten Bereichen rar geworden.

Deutschlandweit ist der Haussperling mit 4,9 erfassten Individuen pro Meldung häufigster Gartenvogel, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Star und Feldsperling.

Durchschnittlich wurden bei der Stunde der Gartenvögel in Hamburg 24,8 Vögel pro Garten gesichtet. Damit liegt das Hamburger Ergebnis unter dem Bundesdurchschnitt von 33,8 Vögeln pro Garten. Doch auch bundesweit wurden insgesamt weniger Vögel gezählt: "Sieben der 15 häufigsten Gartenvogelarten weisen in diesem Jahr den niedrigsten jemals pro Garten gemessenen Wert auf. Nur vier Arten wurden in den üblichen Mengen gesichtet", sagt Miller.

Bei den Grünfinken haben sich die vermutlich krankheitsbedingten Rückgänge fortgesetzt. Hier zeigen sich seit 2013 deutliche Rückgänge im Bestand, die vermutlich auf das Grünfinkensterben aufgrund von Trichomonaden-Infektionen zurückzuführen sind.

Besonders Arten, die ausschließlich Insekten fressen oder zumindest ihre Jungen mit Insekten füttern, wie Meisen, wurden in diesem Jahr deutlich weniger gezählt. "Das passt zum generellen Trend der besonders starken Abnahme insektenfressender Vogelarten und muss weiter beobachtet werden", so Miller. "Wer diesen Vögeln helfen will, sollte seinen Garten naturnah mit heimischen Büschen und Bäumen bepflanzen." Wie es um die Nahrung vieler Vögel, die Insekten, in Deutschland bestellt ist, darum geht es bei der neuen Citizen-Science-Aktion Insektensommer, dessen erste Phase noch bis 10. Juni läuft. Miller: "Wem das Schicksal unserer Gartenvögel am Herzen liegt, der sollte auch bei unserer Insektenzählung mitmachen."

Alle Informationen zur Aktion unter
www.stundedergartenvoegel.de

Alle Informationen zum Insektensommer:
www.insektensommer.de

NABU Landesverband Hamburg e.V.
Klaus-Groth-Straße 21, 20535 Hamburg
Tel.: 040/69 70 89-0, Fax: 040/69 70 89-19
E-Mail: info@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de

Raute



NABU Landesverband Thüringen

Spatz flattert in Thüringen an die Spitze

Der NABU gibt die Ergebnisse zur "Stunde der Gartenvögel" 2018 bekannt

Jena - Der NABU Thüringen freut sich über die gute Beteiligung bei der "Stunde der Gartenvögel" 2018. Von Vatertag bis Muttertag wurden dem Naturschutzverband 47.500 Vögel aus Thüringen gemeldet. Der Haussperling flattert wieder auf den ersten Platz, in der Rangfolge der am häufigsten gesichteten Vogelarten. Gefolgt von Amsel, Star, Mehlschwalbe und Kohlmeise bleibt der Haussperling mit 6,05 erfassten Individuen pro Meldung somit häufigster Gartenvogel in Thüringen.


Foto: © M. Delpho

Haussperling
Foto: © M. Delpho

"Unser besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr allerdings auf dem Star, dem "Vogel des Jahres" 2018. Im Freistaat setzt der stimmgewaltige Vogel seinen Abwärtstrend fort und wurde mit 3,36 Sichtungen um vier Prozent weniger gesichtet als im letzten Jahr", berichtet Klaus Lieder, der Sprecher des Landesfachausschusses für Ornithologie im NABU Thüringen. Vor Beginn der Stunde der Gartenvögel, insbesondere zwischen 2002 und 2006 hatte der Star deutschlandweit dramatisch um über ein Drittel abgenommen. Der große Rückgang begann zeitgleich mit der massiven Umstellung der Landwirtschaft und den damit einhergehenden vermehrten Anbau von Energiepflanzen wie Raps und Mais. Zeitgleich kam es zum verstärkten Einsatz bestimmter Herbizide. Dem Star wurde hierdurch die verfügbare Fläche zur Nahrungssuche und die Nahrung selbst entzogen! Seitdem hält sich der Bestand fast stabil, von den Bestandszahlen, die es bis zur Jahrtausendwende gab, sind die Stare jedoch weit entfernt.

Besonders Arten, die ausschließlich Insekten fressen oder zumindest ihre Jungen mit Insekten füttern, wie Meisen, wurden in diesem Jahr deutlich weniger gezählt. "In Thüringen betrifft dies zum Beispiel Kohlmeisen, Blaumeisen und Haubenmeisen, aber auch Rotkehlchen wurden um 23 Prozent pro Garten weniger gemeldet. Diesen Trend bei insektenfressenden Vögeln können wir auch bundesweit beobachten und sollten ihn weiter im Blick haben", erklärt Klaus Lieder. Der NABU-Vogelexperte zeigt sich allerdings zufrieden über die gute Beteiligung und das Interesse so vieler Menschen an der Natur. In Thüringen haben sich wieder über 2.100 Menschen an der Aktion beteiligt. Bundesweit waren es 56.000 Teilnehmer.

Wie es um die Nahrung vieler Vögel, die Insekten, in Deutschland bestellt ist, darum geht es auch bei der neuen Citizen-Science-Aktion Insektensommer, dessen erste Phase noch bis 10. Juni läuft. Wem das Schicksal unserer Gartenvögel am Herzen liegt, der sollte auch bei unserer Insektenzählung mitmachen.

Alle Informationen und Ergebnisse zur "Stunde der Gartenvögel" und zum "Insektensommer" sind zu finden unter www.NABU-Thueringen.de

NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel.: 03641/605704, Fax: 03641/215411
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de

Raute


Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz

Wohnungsnot bei Schwalben

Endergebnis Stunde der Gartenvögel zeigt: Kaum Häuser mit Schwalbennestern - Haussperling bleibt an der Spitze

Hilpoltstein, 05.06.2018 - Der Haussperling bleibt weiterhin der am häufigsten beobachtete Vogel in Bayerns Gärten, auch wenn sein Bestand stagniert und bayernweit vor allem in den Stadtzentren abnimmt. Der Feldsperling dagegen hat es dieses Jahr zum ersten Mal in die Top 3 geschafft. "Dies ist jedoch kein Erfolg, es zeigt lediglich, dass ein typischer Feldvogel immer öfter in Siedlungsbereiche ausweicht und dort nach einem geeigneten Lebensraum sucht" erklärt Martina Gehret, Citizen-Science-Beauftragte des LBV. Erfreuliche Nachrichten gibt es jedoch von der Rauchschwalbe zu berichten. "Mit mehr als 3.600 Beobachtungen wurden uns dieses Jahr so viele Rauchschwalben wie noch nie gemeldet", freut sich Martina Gehret. Ob sich dieser Trend vorsetzt ist jedoch fraglich und bleibt abzuwarten. Weniger gut sieht es dagegen bei der Frage nach Schwalbennestern an Häusern aus. "Weniger als sieben Prozent der Teilnehmer meldeten uns ein Mehl- oder Rauchschwalbennest an ihrem Gebäude", so Gehret. Über 9.000 bayerische Naturfreunde beteiligten sich dieses Jahr an der gemeinsamen Bürgerforscher-Aktion von LBV und seinem bundesweiten Partner NABU.

Glück bei der Wohnungssuche in Bayern brauchen vor allem Gebäudebrüter wie Rauch- und Mehlschwalben. An den rund 4.400 zur Stunde der Gartenvögel PLUS gemeldeten Häusern gibt es nur an knapp sieben Prozent der Gebäude Schwalbennester. Im Vergleich zu den Jahren 2015 und 2016 hat deren Anzahl immerhin nicht weiter abgenommen. Trotzdem scheint sich der Negativtrend unserer Gebäudebrüter weiter schleichend fortzusetzen. "Die Gründe dafür sind hauptsächlich der Flächenversiegelung und dem Rückgang der Fluginsekten zuzuschreiben," erklärt Gehret. Alle Naturfreunde die Schwalben ein Zuhause geben, können sich beim LBV für die Auszeichnung "Schwalbenfreundliches Haus" bewerben.

Erfreulich für den LBV: Deutlich öfter als Schwalbennester wurden Lehmpfützen gemeldet, nach denen in diesem Jahr erstmalig bei der Stunde der Gartenvögel PLUS gefragt wurde. "Lehmpfützen sind als Grundlage für das Nestbaumaterial von Schwalben unersetzlich. Aus dem feuchten Material formen die Flugkünstler kleine Kügelchen, die sie als halbkugelförmige Nester an Hauswände unter Dachvorsprünge kleben", erklärt die Citizen Science Beauftragte. "Ohne Baumaterial können keine Nester ausgebessert oder neu angelegt werden. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr darüber, dass es laut unserer Mitmachaktion in der Umgebung von jedem vierten Haus noch Lehmpfützen geben soll."

Aber nicht nur die Gebäudebrüter haben Schwierigkeiten beim Wohnungsbau. Viele weitere Vogelarten in der direkten Umgebung des Menschen haben Probleme geeignete Nischen zu finden, in den sie ihre Jungen großziehen können und vor allem satt bekommen.

Das Rotkehlchen beispielsweise ist dieses Jahr der große Verlierer bei der Stunde der Gartenvögel PLUS. Es wurden weit über 1.000 Tiere weniger gezählt als noch im Vorjahr. Der beliebte kleine Frühaufsteher mit der roten Kehle ist um zwei Ränge auf Platz 15 abgerutscht. "Das passt zum generellen Trend der besonders starken Abnahme insektenfressender Vogelarten und muss weiter beobachtet werden", so Gehret. "Wer diesen Vögeln helfen will, sollte seinen Garten naturnah mit heimischen Büschen und Bäumen bepflanzen und somit insektenfreundlich gestalten." Wie es um die Insektennahrung vieler Vögel, in Deutschland bestellt ist, wird die neuen Citizen-Science- Aktion Insektensommer, dessen erste Phase noch bis 10. Juni läuft, weiter verdeutlichen "Wem das Schicksal unserer Gartenvögel am Herzen liegt, der sollte auch bei der Insektenzählung mitmachen", so die Citizen-Science Beauftragte weiter.


Wie geht es unseren Vögeln? Gefiederte Gewinner und Verlierer - Grafik: © NABU

Grafik: © NABU

Wie im Vorjahr ist die Amsel auf Platz 2 gelandet, gefolgt vom Feldsperling der den Star auf Platz 4 verweist. Mit deutlichem Abstand musste sich die Kohlmeise hingegen mit Platz 5 der bayerischen Vogelcharts begnügen. Dann folgen mit erneut großem Abstand Blaumeise (6.), Elster (7.) und Grünfink (8.). Wie im letzten Jahr hält die Mehlschwalbe Platz 9. Die Liste der zehn in Bayern am häufigsten beobachteten Gartenvögel rundet der Buchfink ab.

Alle Endergebnisse können landkreisgenau auf www.stunde-der-gartenvoegel.lbv.de eingesehen werden. Interaktive Karten zeigen, wie sich eine Vogelart an einem ausgesuchten Ort oder Landkreis entwickelt hat.

Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel.: 09174/4775-30, Fax: 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de

*

Quelle:
NABU Pressedienst, 05.06.2018
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle Bundeverband:
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juni 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang