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GESCHÄFTE/088: WWF fordert "Kein Handel mit Tigern" (WWF)


World Wide Fund For Nature - Umweltstiftung WWF Deutschland

WWF Presse-Newsletter 13.03.07 - WWF fordert: Kein Handel mit Tigern


STUDIE: AUFHEBUNG DES CHINESISCHEN VERBOTS WÄRE TODESURTEIL FÜR DIE LETZTEN 7.000 TIGER

Frankfurt a. M. - Der WWF warnt eindringlich vor einer Aufhebung oder Lockerung des Handelverbots mit Tigern in China. "Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass Teile der chinesischen Wirtschaft enormen Druck auf Peking ausüben, damit das Verbot gekippt wird", sagt WWF-Tigerexperte Volker Homes. "Wenn der Verkauf von Tigerprodukten wieder erlaubt wird, ist das das Todesurteil für die letzten 7.000 wilden Tiger."

Seit 1993 ist in China der Handel mit Tigern und ihren Teilen verboten. Seither ist der Markt für Tigerprodukte in dem einstigen Hauptabnehmerland stark zurückgegangen. Bei geheimen Stichproben deckten die Artenschutz-Ermittler von TRAFFIC, dem Artenschutzprogramm des WWF mit der Weltnaturschutzunion IUCN, nur in drei Prozent der Fälle Verstöße auf. Allerdings spürten sie auf chinesischen Webseiten auch Wein aus Tigerknochen auf und verzeichneten eine wachsende Nachfrage nach Tigerfellen. Besonders in Tibet gilt die Haut der Raubtiere zunehmend als Statussymbol. In größeren Städten gaben drei Prozent der Tibeter an, Tiger- oder Leopardenfell zu besitzen, wohl wissend, dass dies illegal ist.

Die chinesische Regierung wird vor allem von Geschäftsleuten bedrängt, die ihr Geld in die wachsende Zahl großer "Tiger-Zuchtfarmen" investieren. "Heute leben bereits 4.000 Tiger auf solchen Farmen und könnten schon morgen in der traditionellen asiatischen Medizin enden", sagt WWF-Experte Homes. Damit wäre auch dem Handel mit wildlebenden Tigern Tür und Tor geöffnet: "Man sieht einem Tiger-Produkt nicht an, ob es von einem wilden oder einem Farm-Tiger stammt."

Der WWF appelliert an China, das Verbot aufrecht zu erhalten: "China hat mit seinem Verbot den wichtigsten Meilenstein für die Rettung des Tigers gesetzt", so WWF-Artenschützer Homes. "Wenn Peking es nun zulässt, dass Tiger wieder zu Produkten verarbeitet werden dürfen, macht es seine eigenen Artenschutz-Erfolge zunichte und raubt der Erde eine großartige Spezies."

WEITERE INFORMATIONEN
zu dieser Pressemeldung finden Sie hier:
http://www.wwf.de/index.php?RDCT=376fb62ce5b4c210bf56


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Quelle:
WWF Presse-Newsletter, 13.3.07
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. März 2007