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INITIATIVE/361: Baden-Württemberg soll Schmetterlingsland werden (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 19. Juni 2010

Baden-Württemberg soll Schmetterlingsland werden

BUND engagiert sich für neue Lebensräume in der Kulturlandschaft


Stuttgart. Die Schmetterlinge im Land brauchen bessere Lebensbedingungen. Das hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, am heutigen Samstag auf der landesweiten Auftaktveranstaltung zum neuen Naturschutzschwerpunkt "Schmetterlingsland Baden-Württemberg" betont. Im Löwentormuseum erklärte die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender: "Wenn wir für die Tagfalter von Admiral bis Zwerg-Bläuling gute Bedingungen schaffen, tun wir das gleichzeitig für viele andere Tierarten." Denn in den zunehmend intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften finden die Tiere derzeit immer weniger Nahrung. Dahlbender: "Schmetterlinge, Honig- und Wildbienen verhungern. Da wundert es nicht, dass fast 80 Prozent der heimischen Tagfalter bereits auf der Roten Liste stehen." Die Instrumente, die diesen Trend umkehren können, verlangen von der Landesregierung klare Weichenstellungen: "Die Agrar-Politik der Europäischen Union muss künftig die Betriebe unterstützen, die unsere Kulturlandschaft bereichern und die Biodiversität erhalten - nicht diejenigen, die mit monotonem Ackerbau und Intensiv-Tierhaltung die Landschaft veröden", erklärte Dahlbender. Subventionen dürften in Zukunft nur noch für Leistungen gezahlt werden, die der Gesellschaft zugute kommen: Für den Erhalt und die Pflege von Acker- und Gewässerrandstreifen, artenreichen Wiesen, Weiden und Streuobstflächen sowie für eine Nahrungsmittelerzeugung, die weitgehend ohne synthetische Dünger, Pestizide und Import-Futtermittel auskommt. Gerade die Giftwirkung von Pestiziden und Agro-Gentechnik schade den Insekten. Ihre Verwendung müsste eingeschränkt bzw. ganz unterbunden werden.

"Außerdem muss die Landesregierung in Baden-Württemberg endlich den Biotopverbund umsetzen - mit allen verfügbaren Instrumenten: Unterschutzstellung, Grunderwerb durch die öffentliche Hand, Ökokonto-Maßnahmen und Vertragsnaturschutz ", forderte die BUND-Vorsitzende. Als Linien des Lebens böte der Biotopverbund die Chance, wieder mehr Blüten in die Landschaft zu bringen. Dahlbender: "Mit einem dichten Netz von naturnahen Acker- und Wiesenrainen, Hecken, Gewässer- und Waldrändern holen wir uns die Vielfalt in unsere Kulturlandschaft zurück und verbinden gleichzeitig die Schutzgebiete miteinander. Denn unsere Tiere und Pflanzen brauchen jetzt Ausweichmöglichkeiten, um auf den Klimawandel reagieren zu können." Der BUND setzt sich mit seinem Programm für Schmetterlinge schon jetzt im ganzen Land dafür ein, dass der Flächenverbrauch reduziert wird, Ausgleichsmaßnahmen gebündelt und Ackerraine erhalten werden.


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Quelle:
Presseinformation, 19. Juni 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2010