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MELDUNG/184: Baum des Jahres 2014 - Die Traubeneiche (Der Rabe Ralf)


DER RABE RALF
Nr. 179 - April / Mai 2014
Die Berliner Umweltzeitung

Baum des Jahres 2014
Die Traubeneiche

von Manuel Tadic



Kennen Sie die Traubeneiche? Sie ist eine der verbreitetsten Eichenarten Europas und kann ein sehr hohes Alter von 800 bis 1.000 Jahren erreichen. Ihr Name ist von den Früchten abgeleitet, die sie trägt: den Eicheln, die wie zu Trauben gehäuft an den Zweigen hängen.

Von September bis Oktober spielt der Baum insbesondere für die Tierwelt eine Rolle. Zu diesem Zeitpunkt reifen die Früchte der Traubeneiche, die den Tieren als Nahrung dienen.

Aber auch dem Menschen hat der Baum einiges zu bieten. Das hochwertige Holz eignet sich gut für Bau- und Industriezwecke, denn es ist - wie Eichenholz insgesamt - hart, zäh, sehr dauerhaft und gut zu bearbeiten. Speziell das Holz der Traubeneiche wird auch zur Furnierherstellung und zum Fass- und Barriquebau verwendet.

Quercus petraea aus der Familie der Buchengewächse ist vor allem in Mitteleuropa angesiedelt und hier immerhin bis in Höhen von 700 Metern. Nach der Stieleiche ist sie hier die zweithäufigste Eichenart. Heimisch ist sie aber auch im übrigen Europa - von Italien und Nordgriechenland im Süden bis zu den Britischen Inseln und Südskandinavien im Norden, von Nordspanien im Westen bis Polen, Südwestrussland und dem Schwarzen Meer im Osten. Generell bevorzugt sie atlantisches und subatlantisches Klima. In den Südalpen wächst sie bis auf 1.500 Meter über NN. Was den Untergrund betrifft, so sind ihr trockene bis frische Stein- und Lehmböden am liebsten. Sie akzeptiert aber auch schlecht nährstoffversorgte Standorte.

Nach etwa 20 Jahren hat der Baum seine volle Größe erreicht, die Krone ist jetzt rundlich geprägt und recht voluminös. Trotz ihrer Höhe von bis zu 40 Metern ist die Traubeneiche, dank ihres tief im Boden verankerten Wurzelwerks (Pfahlwurzler), gut geschützt vor Stürmen und steht somit recht sicher, wie übrigens alle Eichenarten. Sehr alte Bäume (siehe unten) verdanken ihre Standfestigkeit durchaus auch ihrem imposanten Stamm von bis zu zwei Metern. Die Traubeneiche ist ein idealer Stadtbaum, da sie auch Luftverunreinigungen stärkeren Ausmaßes gut verkraftet.

Foto-Urheber: Willow, freigegeben unter Creative Commons-Lizenz 3.0 Unported [1]

Straßenbaum Traubeneiche - Roßberg, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Foto-Urheber: Willow, freigegeben unter Creative Commons-Lizenz 3.0 Unported [1]


Der Titel Baum des Jahres wird seit 1989 von der "Baum des Jahres-Stiftung" vergeben, die als Umweltschutz-Initiative von ihrem heutigen Präsidenten, Dr. Silvius Wodarz, gegründet wurde. Die Stiftung möchte "Menschen an Bäume heranführen und Sensibilität für dieses lebendige Naturgut schaffen." Es sollen gedankliche Veränderungen angestoßen werden, die zu einem baumfreundlichen Verhalten führen.


Manuel Tadic ist Schülerpraktikant aus Büren (NRW)

Weitere Informationen:
www.baumportal.de/Traubeneiche.htm
www.sdw.de/projekte/baum-des-jahres

[1] http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

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Quelle:
DER RABE RALF - 25. Jahrgang, Nr. 179 - April/Mai 2014, Seite 15
Herausgeber:
GRÜNE LIGA Berlin e.V. - Netzwerk ökologischer Bewegungen
Prenzlauer Allee 8, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Redaktion DER RABE RALF:
Tel.: 030/44 33 91-47/-0, Fax: 030/44 33 91-33
E-mail: raberalf@grueneliga.de
Internet: www.raberalf.grueneliga-berlin.de
 
Erscheinen: zu Beginn gerader Monate
Abonnement: jährlich, 20 Euro


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2014