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MELDUNG/516: Rücksicht nehmen - Kröten und Frösche wandern wieder (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 28. Februar 2020

NABU: Kröten und Frösche wandern wieder

Milder Winter sorgt für frühe Frühlingsgefühle / Autofahrer sollen Rücksicht nehmen


Berlin - Immer der Liebe nach: Die frühlingshaften Temperaturen locken Frösche, Kröten, Molche und Unken in ganz Deutschland aus ihren Winterquartieren. Sie begeben sich zu ihren Laichgewässern, um sich zu paaren. Der NABU bittet darum Autofahrerinnen und Autofahrer, auf Amphibienwanderstrecken maximal 30 Stundenkilometer zu fahren. "Wegen des milden Winters hat die Wanderung in diesem Jahr einige Wochen früher begonnen. Bereits im Januar waren die ersten Kröten unterwegs", so Sascha Schleich, Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Feldherpetologie und Ichthyofaunistik. "In den kommenden Wochen steuert das Paarungsgeschehen auf seinen Höhepunkt zu."


Erdkröte auf nächtlicher Straße vor Autoscheinwerfern - Foto: © Jonathan Fieber

Erdkröte
Foto: © Jonathan Fieber

Autofahrerinnen und Autofahrer müssen daher jetzt besonders gut aufpassen. Was viele nicht wissen: Die Tiere können nicht nur durch direktes Überfahren sterben, sondern auch wenn Fahrzeuge sehr schnell unterwegs sind. "Große Geschwindigkeit erzeugt einen so hohen Luftdruck, dass die inneren Organe von Fröschen, Kröten und Molchen platzen oder durch den Mund nach außen gestülpt werden. Die Tiere verenden qualvoll", so Schleich. Eine umsichtige Fahrweise ist auch wegen der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer wichtig. "Der Einsatz an den Straßen wird weniger gefährlich, wenn Autofahrer Warnschilder und Tempolimits beachten - zumal die Einsätze in der Dämmerung stattfinden, wenn die meisten Tiere unterwegs sind", so Schleich.


Drei gerettete Erdkröten in Händen werden vorsichtig vor die Kamera gehalten - Foto: © Helge May

Foto: © Helge May

Seit vielen Jahren kämpfen Naturschützer gegen den Amphibientod an unseren Straßen. Sie stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Für diese ehrenamtliche Arbeit sind zahlreiche Helferinnen und Helfer nötig. Der NABU bietet deshalb Sonderseiten zum bundesweiten Wandergeschehen an. Dort gibt es neben aktuellen Meldungen über besondere Ereignisse und seltene Arten auch eine bundesweite Datenbank, die über den Standort von Krötenzäunen und Aktionen informiert und wo Helfer gebraucht werden.



Aktuelle Infos zur Krötenwanderung:
www.NABU.de/Kroetenwanderung

Schutzzaundatenbank:
www.amphibienschutz.de

Artenporträts:
www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/amphibien/artenportraets/

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Quelle:
NABU Pressedienst, Nr. 13/20, 28.02.2020
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Februar 2020

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