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MASSNAHMEN/093: Herkulesstaude wird zurückgedrängt (Rhein-Sieg-Kreis)


Rhein-Sieg-Kreis - Pressemitteilung von Dienstag, 5. Mai 2009

Erhaltung der biologischen Vielfalt an Sieg und Agger

Herkulesstaude wird zurückgedrängt


Rhein-Sieg-Kreis (kl) - Um die biologische Vielfalt im Rhein-Sieg-Kreis zu erhalten wird im Auftrag des Rhein-Sieg-Kreises die so genannte Herkulesstaude zurückgedrängt. Der Leiter der Unteren Landschaftsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises Bernd Zimmermann, Abteilungsleiter Günter Pfeiffer, der Leiter des Umweltamtes der Stadt Hennef, Johannes Oppermann und sein Stellvertreter Jörn Lohmann stellten heute in Hennef die geplante Maßnahme vor.

"Am 1. Mai haben zwei Kolonnen des Vereins Hilfe zur Arbeit e.V., mit Sitz in Troisdorf, damit begonnen die Pflanzen zu bekämpfen. Von Windeck aus flussabwärts werden entlang dem Gewässer und deren Ufern die Stauden vollständig ausgegraben", erläuterte Günter Pfeiffer. "An Standorten abseits der Gewässer werden sie mit Herbiziden bekämpft. Ab dem 18. Mai soll eine dritte Kolonne des Vereins im Gebiet der Agger, insbesondere im Bröltal, im Naafbachtal und im Aggertal, eingesetzt werden. Sie wird bei ihrer Arbeit vom Aggerverband unterstützt."

Die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis hat in den Jahren 2006 und 2007 mit aktiver Unterstützung der Bevölkerung die Herkulesstaudenbestände im Rhein-Sieg-Kreis erfasst. Danach kommt die Herkulesstaude im gesamten Rhein-Sieg-Kreis vor. Schwerpunkte liegen im Sieg- und Aggertal und deren Zuflüssen.

Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem westlichen Kaukasus und wurde bereits 1890 als Zierpflanze in Deutschland eingeführt. Sie gehört zu den so genannten Neophyten, also eine Pflanzenart, die erst nach der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 bei uns eingeführt wurde. Die Herkulesstaude setzt sich erfolgreich gegen heimische Pflanzenarten durch, da sie sehr früh im Jahr austreibt, über 3 m groß wird und mit ihren großen, waagerecht abstehenden Blättern andere Pflanzen überdeckt. Sie nimmt damit über 80 Prozent des einfallenden Lichtes für sich in Anspruch. Wegen ihrer Ähnlichkeit mit unserem heimischen Wiesen-Bärenklau ist sie auch als Riesen-Bärenklau bekannt. Die Pflanze hat eine rübenartige Pfahlwurzel, wodurch sie sich nach dem Mähen immer wieder schnell erholt. Erst nach der Blüte- und Samenbildung stirbt die Pflanze ab. Bis dahin hat sie jedoch 20.000-30.000 Samen produziert, die durch Wind, Wasser, Tiere und den Menschen verbreitet werden. Die Samen bleiben bis zu 7 Jahre keimfähig. Ziel ist es, dass die invasiven Herkulesstauden in diesem Jahr erst gar keine Samen produzieren können und somit die weitere Ausbreitung verhindert wird.

"Die ungezügelte Ausbreitung der Herkulesstaude gefährdet unsere heimische Pflanzen- und Tierwelt", begründet Bernd Zimmermann die Maßnahme, "um dies zu verhindern wird der Rhein-Sieg-Kreis in diesem Jahr in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie dem Wasserverband und dem Aggerverband tätig werden um diese Pflanzen zurückzudrängen." Auch in den nächsten Jahren sollen die Bemühungen intensiv fortgesetzt werden.

Die Kosten in Höhe von Rund 60.000 Euro übernehmen das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das Umweltministerium, der Rhein-Sieg-Kreis sowie die Städte und Gemeinden.


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Quelle:
Pressemitteilung von Montag, 5. Mai 2009
Rhein-Sieg-Kreis
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Mai 2009