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AKTION/731: Klimaschutz statt Klimaschwindel - Erneuerbare-Energien-Richtlinie korrigieren (ROBIN WOOD)


ROBIN WOOD - Pressemitteilung - 06. September 2022

Klimaschutz statt Klimaschwindel

ROBIN WOOD mahnt dringende Korrekturen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie an / Internationale Protestaktionen in Brüssel


Gemeinsam mit einem internationalen NGO-Bündnis fordert ROBIN WOOD, in der EU das Verheizen von Holz sowie die Nutzung von Kraftstoffen auf Pflanzenbasis nicht länger zu fördern. Aktivist*innen der Umweltorganisation beteiligen sich daher heute in Brüssel auf dem Place du Luxembourg an Demonstrationen für entsprechende Änderungen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie. Am Morgen visualisierten sie mit einer Zapfsäule und einem Esstisch den Konflikt zwischen Tank und Teller. Am Nachmittag werden sie mit Bannern und einem aufblasbaren brennenden Baum gegen das industrielle Verheizen von Holz protestieren. Die EU-Abgeordneten werden am 13. September über eine Novelle der Erneuerbare-Energien-Richtlinie abstimmen.

"Wir fordern die EU-Abgeordneten dringend auf, die Fehler in der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie zu korrigieren. Wer Wälder verheizt, befeuert die Klimakrise. Wer Lebensmittel im Tank verbrennt, treibt Menschen in den Hunger. Klima- und Artenkrise sind tödlich. Wir brauchen einen wirksamen Schutz für Menschen, Umwelt und Klima und keine geschönten Klimabilanzen", sagt ROBIN WOOD-Tropenwaldreferentin Fenna Otten.

Holzbiomasse ist bislang EU-weit als erneuerbare Energie eingestuft. Dies führte dazu, dass zurzeit mehr als die Hälfte des in der EU geernteten Holzes zur Energieproduktion verbrannt wird. Dabei stößt die Verbrennung von Holzbiomasse mehr Kohlendioxid pro Energieeinheit aus als die Verbrennung fossiler Brennstoffe - und bewirkt damit das Gegenteil von dem, was zur Bekämpfung des Klimawandels nötig ist. Außerdem schädigt der Holzeinschlag die Wälder in Europa und in den Ländern, die Holzpellets in die EU exportieren - mit gravierenden Schäden für die Biodiversität.

Bei der Verbrennung von Agro-Kraftstoffen im Tank handelt es sich ebenso wie beim Verheizen von Holzbiomasse um eine grüne Scheinlösung: Pflanzen-basierte Agro-Kraftstoffe emittieren im Durchschnitt 50 Prozent mehr Treibhausgase als fossile Kraftstoffe. Für ihren Anbau werden Millionen Hektar Land intensiv bewirtschaftet. Damit einhergehende Entwaldungen und die Degradierung von Ökosystemen heizen die Klima- und Biodiversitätskrise weiter an. Angesichts der akuten Nahrungsmittelknappheit verschärft sich mit jedem Tag, an dem Lebensmittel im Tank verbrannt werden, der Hunger auf der Welt. Daher ist es dringend notwendig, dass die Beimischung von 'Bio'-Sprit nicht mehr gefördert wird. Lebensmittel wie Weizen, Raps- und Sojaöl gehören nicht in Auto-Tanks.

Hashtags:
#FoodNotFuel
#notinmytank
#StopFakeRenewables
#Biomasseschwindel

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Quelle:
Pressemitteilung, 06.09.2022
Herausgeber:
Robin Wood, Pressestelle
Bremer Straße 3, 21073 Hamburg (Harburg)
Tel.: 040/380 892-0, Fax: 040/380 892-14
E-Mail: presse@robinwood.de
Internet: http://www.robinwood.de

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 7. September 2022

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