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ATOM/287: Erdbeben in Chile und der Türkei mahnen zum Ausstieg aus der Atomenergie (NaturFreunde)


Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands - 8. März 2010

Die Erdbeben in Chile und der Türkei mahnen zum Ausstieg aus der Atomenergie


Berlin, 8. März 2010 - Die zunehmende Zahl und Stärke von Erdbeben sieht der Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands mit großer Sorge. Denn besonders schwere Erschütterungen haben zwei Länder getroffen, die Atomkraftwerke bauen wollen: Chile und die Türkei. Der Grundsatz "Sicherheit zuerst" sollte den Bau von Atomkraftwerken in erdbebengefährdeten Regionen ausschließen.

Obwohl Chile ideale Voraussetzungen hat, als eines der ersten Länder der Welt beim Strom auf eine solare Vollversorgung umzusteigen, will das Land Atommeiler bauen - weil auch die wirtschaftsstarken lateinamerikanischen Länder Argentinien und Brasilien die Atomkraft nutzen. Dabei könnte das Land mit dem Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur das hohe Potenzial an Geothermie, Windkraft und Solarenergie ganz schnell für eine Vollversorgung im Strombereich nutzen.

Die Türkei ist besonders erdbebengefährdet durch das Zusammenstoßen von eurasischen Erdplatten. Deshalb warnen Experten und zahlreiche Studien seit Jahren davor, die Türkei zu einem Land der Atomkraft zu machen. Denn es ist fragwürdig, das Risiko von Atomkraftwerken in erdbebengefährdeten Gebieten einzugehen, das in europäischen Ländern ausgeschlossen wird.

Wenn der Grundsatz "Sicherheit zuerst" ernst genommen wird, dann muss eine Konsequenz aus den schweren Erdbeben in Chile und der Türkei sein, den Bau von Atomkraftwerken in Regionen mit einer hohen Erdbebengefahr auszuschließen. Das gilt auch für Länder wie Japan, insbesondere für die Region um Kobe.

Das Risiko von Atommeilern in erdbebengefährdeten Regionen ist nicht zu akzeptieren. Zumal wir in einer Zeit leben, in denen die erneuerbaren Energien gerade in diesen Erdregionen die Stromversorgung sicher stellen könnten.


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Quelle:
NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
Pressemitteilung, 08.03.2010
Internet: www.presse.naturfreunde.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2010