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ATOM/355: Erdbeben erinnert an Fukushima - Gefährdete AKW weltweit und auch in der Bundesrepublik (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 22. November 2016

Erdbeben erinnert an Fukushima - Gefährdete AKW weltweit und auch in der Bundesrepublik


(Bonn, Berlin, 22.11.2016) Das starke Erdbeben in Japan hat vehement an die Atomkatastrophe in Fukushima erinnert und ist aus Sicht des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) eine deutliche Warnung. Erdbeben sind nicht nur in Japan möglich und sie können Atomkraftwerke und Atomanlagen in vielen Ländern betreffen.

Der BBU fordert nicht erst seit der Atomkatastrophe in Fukushima (Japan, 2011) die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Für dieses Ziel engagiert sich der BBU weiterhin mit seinen Mitgliedsinitiativen und die Forderung gilt nicht nur bundesweit sondern international. So fordert der BBU beispielsweise auch die sofortige Stilllegung der Atomkraftwerke in Belgien und Frankreich.

Große Sorge bereitet dem BBU die kürzlich angekündigte Fertigstellung des Atomkraftwerkes Morong in der philippinischen Provinz Bataan, das auch in einem Erdbebenbereich gebaut wurde. Auch das türkische Atomkraftwerk Akkuyu in der Provinz Mersin wird in einem Gebiet gebaut, in dem stärkere Erdbeben möglich sind.

In der Bundesrepublik Deutschland ist besonders der Südwesten erdbebengefährdet. Und gerade hier befinden sich mehrere AKW-Standorte, so z. B. der Standort Neckarwestheim.


Auf der Internetseite von contrAtom, einem Netzwerk gegen Atomenergie, heißt es dazu:

"Der Geowissenschaftler Eckhard Grimmel vom Hamburger Institut für Geografie sagte im März 2011, dass ein Blick in die länger zurückliegende Geschichte zeige, dass mit wesentlich stärkeren Erdbeben gerechnet werden müsse, als dies bei der Planung der deutschen Atommeiler geschehen sei. Deutsche Atomkraftwerke würden seiner Ansicht nach mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit historischen Beben in Mitteleuropa, wie beispielsweise dem Beben von Basel im Jahr 1356 nicht standhalten. Entlang des Rheingrabens hat es Beben gegeben, die auf der Richterskala die Marke 6 überschritten hätten."

Quelle und weitere Informationen: [1]


Im März hatte der japanische Atomkraftgegner Kazuhiko Kobayashi anlässlich des 5. Jahrestages der Fukushima-Katastrophe die Öffentlichkeit in Europa vor drohenden Nukleargefahren gewarnt:

"Alleine in den EU-Mitgliedländern sind mehr als 100 Atomkraftwerke und deren Kontrolle ist den einzelnen Ländern überlassen. Im Falle eines großen Super-GAUs kann in einer kürzesten Zeit ein Großteil von Europa unbewohnbar werden und mehr als 500 Millionen Menschen werden direkt mit ihrem Leben gefährdet. Technische Fehler, menschliche Versagen, Terrorangriffe, es sind viele Möglichkeiten, die unvorstellbare Katastrophen verursachen können."

Quelle: [2]


"Die Bundesregierung muss angesichts der Gefahren und der Atommüll-Berge schon jetzt die Stilllegung aller Atomkraftwerke vollziehen und muss auch die Uranfabriken in Gronau und Lingen unverzüglich stilllegen", fordert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Der BBU ruft zum weiteren Wiederstand gegen Atomkraftwerke, Atomanlagen und Atomtransporte auf. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Mitarbeit in einer Anti-Atomkraft-Initiative interessieren, können beim BBU Adressen örtlicher Initiativen erhalten. Zudem weist der BBU darauf hin, dass auch Privatpersonen dem BBU als förderndes Mitglied beitreten können.
http://www.bbu-online.de/html/antrag.htm

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.


[1] http://www.contratom.de/2012/03/02/weltweites-risiko-akw-zeitbomben-in-erdbebenregionen

[2] http://bbu-online.de/presseerklaerungen/prmitteilungen/PR%202016/11.031.16.pdf

*

Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 22.11.2016
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2016

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