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BILDUNG/350: Film und Medienpaket zum Thema Siedlungspolitik und Flächenverbrauch (LNV)


Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg - 29.01.2009

"Verlust naturnaher Lebensräume ist Besorgnis erregend"

Umweltministerin Tanja Gönner und LNV-Vorsitzender Reiner Ehret werben für Umdenken in der kommunalen Siedlungspolitik


- Ein Siebtel der Landesfläche bereits für Siedlung und Verkehr umgewidmet
- Filmpremiere "Kurze Wege" in Ludwigsburg soll Bewusstsein schärfen und Denkanstöße geben

In Ludwigsburg warben heute (29. Januar 2009) Umweltministerin Tanja Gönner und der Vorsitzende des Landesnaturschutzverbandes, Reiner Ehret, anlässlich der Filmpremiere "Kurze Wege" für ein Umdenken in der Siedlungspolitik. "Die Ausweisung immer neuer Wohn- und Gewerbefläche zerstört naturnahe Lebensräume und geht außerdem zu Lasten der Lebensqualität der Menschen", so Umweltministerin Gönner und Verbandsvorsitzender Ehret. Etwa ein Siebtel der Landesfläche sei bereits für Siedlung und Verkehr umgewidmet.

"Die Entwicklung ist weiterhin Besorgnis erregend. Allein im Landkreis Ludwigsburg gehen an einem Tag wie heute rund 30 Ar freie Landschaft verloren; das entspricht einer Baufläche für rund 20 Reihenhäuser." Landesweit fielen im Jahr 2007 täglich 10,3 Hektar Fläche neuen Gewerbe-und Wohngebieten sowie Verkehrsflächen zum Opfer: Eine Flächengröße von etwa 15 Fußballfeldern.

Städte und Gemeinden sollten auch künftig noch weiter wachsen können, stellte Umweltministerin Gönner klar. Das betreffe sowohl den Zuzug junger Familien wie auch die Erweiterung und Neuansiedlung von Gewerbe. "Die Entwicklung einer Kommune soll weder verhindert noch ausgebremst werden." An Stelle der Ausweisung neuer Flächen auf der grünen Wiese müsse jedoch die Entwicklung vorrangig im vorhandenen Bestand vorangetrieben werden. "Dazu braucht es ein Umdenken nicht nur bei Kommunalpolitikern sondern auch bei unseren Bürgerinnen und Bürgern", so Reiner Ehret. Der neu produzierte dreiteilige Film "Kurze Wege", in dem die Siedlungsentwicklung aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wird [1], soll dazu Denkanstöße geben. "Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger mahnen. Es geht vielmehr darum, das Bewusstsein zu schärfen und vor allem Entscheidungsträger in der politischen Verantwortung zu sensibilisieren."

Erstmals wird der Versuch gemacht, in Filmen die Entwicklung von Wohnen und Arbeiten in den unterschiedlichen Siedlungsformen lebensorientiert und alltagsnah darzustellen. "Das Leben in kompakten Siedlungsstrukturen, wie sie vor allem noch in der Stadt und in intakten Dörfern mit einer engen Verzahnung von Arbeitsstätten, Wohnungen und Nahversorgung anzutreffen sind, wird dem Alltag auf der grünen Wiese gegenüber gestellt. Dabei sprechen die Bilder für sich", so Reiner Ehret. Dargestellt wird der von der Siedlungsform jeweils unterschiedliche geprägte Lebensalltag junger Familien, von älteren Menschen sowie kleinen und mittleren Unternehmen.

"Mit den szenischen Darstellungen werden die Vorteile kurzer Wege für die Menschen und die Wirtschaft deutlich. Das soll der Film transportieren", so Ehret.

Der Film wird durch ein Medienpaket mit weiteren Informationsmaterialien rund um das Thema Siedlungspolitik und Flächenverbrauch ergänzt und Städten und Gemeinden im Land sowie Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Das Medienpaket mit Film-DVD, anschaulicher Broschüre und ausführlichen Informationen (Daten, Grafiken, Zitate) auf der DVD kann zum Preis von 14,80 Euro bestellt werden beim:

Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V., Olgastraße 19,
70182 Stuttgart; Telefon 0711/248955-20; Telefax 0711/ 24 89 55-30;
E-Mail info@lnv-bw.de oder über den Buchhandel, ISBN 978-3-00-025925-8.

Der Film wurde von dem Autor und Filmemacher in Zusammenarbeit mit der Filmakademie Baden-Württemberg und im Auftrag des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg produziert. Das Medienprojekt wurde durch das im Jahr 2004 gegründete 'Aktionsbündnis Flächen gewinnen in Baden-Württemberg' begleitet und vom Umweltministerium gefördert. Konzeptentwicklung, Projektorganisation, Broschüre, Folien-Präsentation hat das Institut für Stadtplanung sation, Broschüre, Folien-Präsentation hat das Institut für Stadtplanung und Sozialforschung, WEEBER+PARTNER (Stuttgart/Berlin) in Zusammenarbeit mit dem Landesnaturschutzverband übernommen.

Dem 'Aktionsbündnis Flächen gewinnen in Baden-Württemberg' gehören an: Kommunale Landesverbände, Naturschutzverbände, Architektenkammer, Bausparkassen, Industrie- und Handelskammertag, Handwerkstag, Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie, Industrieverband Steine und Erden, Arbeitsgemeinschaft der Regionalverbände, Deutsche Bahn, Altlastenforum, Ingenieurkammer, Umweltministerium und die weiteren mit Fragen der Flächeninanspruchnahme befassten Ministerien.


Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e. V. (LNV) ist Dachverband der Natur- und Umweltschutzverbände in Baden-Württemberg. In ihm sind 32 Vereine mit ca. 400.000 Mitgliedern organisiert. Er ist gemäß Naturschutzgesetz nach § 67 anerkannter Naturschutzverein und vertritt nach § 66 Abs. tz nach § 67 anerkannter Naturschutzverein und vertritt nach § 66 Abs. 3 die Natur- und Umweltschutzvereine des Landes.

LINKS
[1] http://www.lnv-bw.de/Flyer-kurzewege.pdf [670 kB]

http://www.lnv-bw.de/akt_presse.php


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Quelle:
Pressemitteilung, 29.01.2009
Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg
Geschäftsstelle
Olgastraße 19, 70182 Stuttgart
Tel.: 0711/24 89 55-20, Fax: 0711/24 89 55-30,
E-Mail: info@lnv-bw.de
Internet: www.lnv-bw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Januar 2009