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ENERGIE/222: Fachtagung - Windenergieanlagen verstärkt auch in Wirtschaftswäldern ermöglichen (DNR)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
Pressemitteilung - Bonn, 20. September 2011

Windenergieanlagen zukünftig verstärkt auch in Wirtschaftswäldern ermöglichen


Das Bundesumweltministerium hat gemeinsam mit dem Deutschen Naturschutzring in Berlin eine Fachtagung zum Thema: "Windenergie im Wald" durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war es, Wege für einen naturverträglichen Ausbau der Windenergie im Wald aufzuzeigen. So sollen in Zukunft auch Standorte in intensiv genutzten Wirtschaftswäldern für die Windenergie erschlossen werden können. An der Veranstaltung nahmen über 100 Fachleute aus Verwaltungen, Naturschutzverbänden, Fachbüros und den Kommunen teil.

"Angesichts der Bedeutung erneuerbarer Energien wie der Windenergie für den Klimaschutz sollte zukünftig der Bau von Windkraftanlagen in intensiv genutzten Wirtschaftswäldern mit einer geringen ökologischen Bedeutung stärker als bisher in Erwägung gezogen werden", sagte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen.

Bisher stehen zwar erst wenige Windkraftanlagen in den deutschen Wäldern. Die Fortentwicklung in der Windenergietechnik mit bis zu 200 m hohen Anlagen mache es aber möglich, diese in Zukunft auch weit über den Baumwipfeln einzusetzen, so Röscheisen. Dabei könnten diese möglicherweise weniger problematisch für den Natur- und Artenschutz sein als an manchen Standorten außerhalb des Waldes.

Dr. Torsten Bischoff, der für die Windenergie zuständige Referatsleiter im Bundesumweltministerium, stellte fest: "Ohne Waldstandorte werden insbesondere die waldreichen Bundesländer ihre ehrgeizigen Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht erreichen können. Hier sehe ich für die Windenergie im Wald sehr gute Chancen. Allerdings müssen wir vorhandene Wissensdefizite forschungsbegleitend ausräumen."

Der Waldanteil in Deutschland beläuft sich mit über 11 Millionen Hektar auf etwa ein Drittel der gesamten Landesfläche. Deutschland hat im Jahr des Waldes 2011 für den Schutz der Wälder eine besondere Verantwortung. Wertvolle Wälder mit alter und artenreicher Flora und Fauna sowie wichtige Erholungswälder kommen deswegen zur Nutzung für die Windenergie nicht in Frage. Allerdings gibt es auch im Wald stark genutzte und aus naturschutzfachlicher Sicht nur geringwertige Anteile, wie z.B. Fichten- und Kiefernforsten.

Nach der angestrebten Energiewende hat sich der Deutsche Naturschutzring (DNR) auch im Rahmen seiner Kampagne "Umwelt- und naturverträgliche Windenergienutzung" mit dem Bau von Windkraftanlagen in Wäldern umfangreich beschäftigt. Die Kampagne wird vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert. Hierzu finden sie weiterführende Informationen: www.wind-ist-kraft.de


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Quelle:
Pressemitteilung, 20.09.2011
Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
Koblenzer Str. 65, 53173 Bonn
Tel.: 0228 / 359005
E-Mail: info@dnr.de
Inernet: www.dnr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. September 2011