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EUROPA/253: Kommissionsumfrage zu künftigen Optionen für EU-Politik zur biologischen Vielfalt (KEG)


Europäische Kommission - Brüssel, den 7. September 2010

Biologische Vielfalt: Umfrage der Kommission über künftige Optionen
für die EU-Politik zur biologischen Vielfalt


Die Europäische Kommission hat eine internetgestützte Meinungsumfrage gestartet, um bei den verschiedensten Interessengruppen Anregungen für mögliche Maßnamen der EU zur Strategie für die Erhaltung der biologischen Vielfalt für die Zeit nach 2010 zu sammeln. Gefragt sind die Meinungen von Bürgern, Interessenvertretern, öffentlichen Verwaltungen, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zu den Lücken bei der derzeitigen Biodiversitätspolitik, den Vorschlägen der Kommission für neue Lösungsansätze, Landwirtschaft und biologischer Vielfalt, zu wirtschaftlichen Aspekten der biologischen Vielfalt sowie zu verwaltungstechnischen Fragen innerhalb und außerhalb der EU. Die Ergebnisse werden in die neue Strategie einfließen, die zur Zeit erarbeitet wird. Die Umfrage läuft bis 22. Oktober 2010.

Hierzu erklärte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik: "Die EU-Bürger sind sich darin einig, dass mehr getan werden muss, um den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Alle diejenigen, die diese wichtige Frage beschäftigt, fordere ich auf, an der Umfrage teilzunehmen und damit zu der Gestaltung unserer Politik für diesen Bereich beizutragen."


Neuausrichtung bei der Bekämpfung des Biodiversitätsverlusts

Im März 2010 hat sich der Rat der Europäischen Union nach dem Auslaufen des Ziels für 2010 auf ein ehrgeiziges Ziel für die Zeit bis 2020 geeinigt. Bei dem neuen Ziel geht es darum, "den Verlust an biologischer Vielfalt und die Verschlechterung Ökosystemleistungen in der EU bis 2020 zum Stillstand zu bringen und die biologische Vielfalt sowie die Ökosystemleistungen so weit wie möglich wiederherzustellen und gleichzeitig den EU-Beitrag zur Abwendung des globalen Verlusts an biologischer Vielfalt aufzustocken."

Der Rat ersuchte die Kommission, eine vollständige Strategie auf Basis einer begrenzten Menge von verifizierbaren Teilzielen für die verschiedenen Ökosysteme zu erstellen, die Ursachen für den Biodiversitätsverlust zu untersuchen und Maßnahmen zu seiner Eindämmung zu erarbeiten.

Mit dieser Umfrage sollen die Meinungen zu den verschiedenen politischen Optionen eingeholt werden, um eine Feinabstimmung der neuen Strategie und der erforderlichen Schritte zur Verwirklichung der angestrebten Ziele zu erreichen. Die Umfrage erkundet insbesondere die Bereiche, in denen die geltenden EU-Vorschriften als unzureichend angesehen werden oder eine Verschärfung für erforderlich gehalten wird, sowie die Möglichkeiten zur besseren Einbeziehung der Maßnahmen für die biologische Vielfalt in andere Bereiche.


Hintergrund

In vielen fundierten Berichten wird bestätigt, dass die biologische Vielfalt mit Verlustziffern, die 100 bis 1000 Mal über der Norm liegen, weltweit nach wie vor stark gefährdet ist. Über ein Drittel der untersuchten Arten sind vom Aussterben bedroht, und schätzungsweise 60% der Erdökosysteme haben sich in den letzten 50 Jahren verschlechtert. Im Jahr 2001 hat sich die EU zum Ziel gesetzt, den Verlust an biologischer Vielfalt in der EU bis 2010 aufzuhalten. Daraufhin wurden die Bemühungen zur Eindämmung des Biodiversitätsverlusts intensiviert. Die Kommission nahm 2006 den Aktionsplan der EU zur Erhaltung der biologischen Vielfalt an, um den Prozess zu beschleunigen. Trotz aller bisherigen Bemühungen gibt es jedoch deutliche Anhaltspunkte dafür, dass sie ihr Ziel nicht erreicht hat. Daher ist ein neues Konzept erforderlich.

Weitere Informationen:
Zur Umfrage: http://ec.europa.eu/environment/consultations/biodecline.htm

© Europäische Gemeinschaften, 1995-2010


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Quelle:
Pressemitteilung IP/10/1096, 10.09.2010
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. September 2010