Testbiotech e.V. - München, 17. März 2020
Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie
Neuer Bericht zeigt: strikte Regulierung neuer Gentechnik-Verfahren aus wissenschaftlicher Sicht zwingend erforderlich
Umweltauswirkungen von CRISPR/Cas und deren Herausforderungen für die Risikobewertung
17. März 2020 / In einem neuen Bericht gibt Testbiotech einen Überblick über den Stand der Forschung zum Thema Umweltrisiko und 'Neue Gentechnik' (auch Genome Editing oder New Genomic Techniques genannt). Die AutorInnen zeigen wissenschaftliche Argumente auf, die zwingend dafür sprechen, alle Organismen, die aus entsprechenden Verfahren stammen, einer verpflichtenden Risikobewertung zu unterziehen, bevor sie freigesetzt oder vermarktet werden dürfen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Notwendigkeit für eine gesetzliche Regulierung, wie sie derzeit in der EU vorgeschrieben ist, daher gegeben. Dabei spielt es keine Rolle, ob zusätzliche Gene eingeführt werden oder nicht. Neben den naturwissenschaftlichen Hintergründen muss bei der politischen Entscheidungsfindung auch eine große Bandbreite an ethischen und sozialen Fragen berücksichtigt werden.
Der Bericht befasst sich mit möglichen Auswirkungen auf die Umwelt. Dabei stehen Anwendungen der Nuklease CRISPR/Cas im Vordergrund, bei welchen keine zusätzlichen Gene in das Erbgut eingefügt werden. In der Fachsprache werden diese als 'site directed nucleases', SDN-1 und SDN-2, bezeichnet. Obwohl keine zusätzliche DNA eingebracht wird, unterscheiden sich die resultierenden Organismen meist deutlich von denen, die aus konventioneller Züchtung resultieren. Die Unterschiede betreffen bspw. die Muster der beabsichtigten und unbeabsichtigten Veränderungen und die daraus hervorgehenden Genkombinationen. Diese Unterschiede gehen mit biologischen Eigenschaften einher, die eingehend untersucht werden müssen, bevor eine Aussage über die Sicherheit der neuen Organismen getroffen werden kann.
Die folgenden Aspekte werden in Bezug auf die Regulierung als besonders wichtig identifiziert:
Anhand von ausgewählten Beispielen gibt der Bericht Einblick in konkrete regulatorische Herausforderungen, die sich bei Anwendungen von SDN-1- und SDN-2-Verfahren ergeben. Diese Beispiele lassen sich in fünf Kategorien einordnen:
Weitere Informationen:
Aktueller Bericht von Testbiotech (englisch, mit deutscher
Zusammenfassung)
https://www.testbiotech.org/node/2569
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Quelle:
Testbiotech e. V., 17.03.2020
Institut zur unabhängigen Folgenabschätzung in der Biotechnologie
Frohschammerstr. 14, 80807 München
Tel: 089/35899276
E-Mail: info@testbiotech.org
Internet: www.testbiotech.org
CC BY-NC-ND 3.0 DE
veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2020
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