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MELDUNG/207: Wieviel unabhängige Risikoforschung brauchen wir? Politiker antworten (Testbiotech)


Testbiotech e.V. - München, 30. Juli 2013
Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie

Wieviel unabhängige Risikoforschung brauchen wir?

Abgeordnete des Deutschen Bundestags antworten Testbiotech



30.7.2013 Testbiotech hat fünfzehn PolitikerInnen der im Bundestag vertretenen Parteien nach ihrer Einschätzung zur unabhängigen Risikoforschung befragt, zehn von ihnen haben geantwortet. Wie sich in den letzten Jahren immer wieder gezeigt hat, gibt es derzeit nur wenige Wissenschaftler, die zu gentechnisch veränderten Pflanzen forschen und keine Verbindung zur Industrie haben. Sogar die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA beklagt, dass nicht ausreichend viele Wissenschaftler zu finden seien, die keine Kontakte zur Industrie haben. Auch an Deutschen Behörden ist die Unabhängigkeit von der Industrie keineswegs gewahrt. Ist die Politik bereit - und mit welchen Methoden - diese Problematik anzugehen? Genau das wollte Testbiotech von den PolitikerInnen mit folgenden Fragen herausfinden:

Sind Sie der Ansicht, dass eine ausreichende Unabhängigkeit der Behörden gewährleistet ist?

Brauchen wir mehr unabhängige Risikoforschung?

Wie können Gelder für die unabhängige Risikoforschung bereitgestellt werden?

Nach welchen Kriterien sollen sie vergeben werden?

Aus den Antworten ergibt sich, dass das Thema für sehr wichtig gehalten wird. Alle Befragten stimmen darin überein, dass mehr Unabhängigkeit in der Risikoforschung notwendig ist. Auch die Arbeit der Behörden wird in den meisten Antworten sehr kritisch bewertet. Unterstützung findet auch die Idee, dass die Industrie Gelder in einen Fonds für die unabhängige Risikoforschung einzahlen soll und dass bei der Vergabe der Gelder die Zivilgesellschaft ausreichend beteiligt wird.

Testbiotech hat zusammen mit anderen Organisationen eine Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht, in der eine Überprüfung der Unabhängigkeit der Behörden angemahnt und eine stärkere Förderung der unabhängigen Risikoforschung gefordert wird. Der Petitionsausschuss des Bundestags wird die Petition allerdings erst nach der Wahl im September 2013 beraten. Testbiotech sammelt weiterhin Unterschriften und Stellungnahmen zur Unterstützung der Petition (www.testbiotech.org/petition) und wird diese im Herbst nach der Bundestagswahl an den Deutschen Bundestag übergeben.


Weitere Informationen:
Die Antworten der PolitikerInnen: www.testbiotech.de/nachgefragt

Hintergrundtext über Interessenkonflikte bei den Behörden:
www.testbiotech.de/sites/default/files/Hintergrundtext%20Petition%20Risikoforschung_0.pdf

Text der Petition beim Bundestag:
www.testbiotech.de/sites/default/files/Petition_41657_Unabhaengige_Risikoforschung.pdf

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Quelle:
Pressemitteilung, 30.07.2013
Testbiotech e.V.
Institut zur unabhängigen Folgenabschätzung in der Biotechnologie
Frohschammerstr. 14, 80807 München
Tel: 089/35899276
E-Mail: info@testbiotech.org
Internet: www.testbiotech.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Juli 2013